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Bugera T50 Infinium Head Test

Beim Bugera T50 Infinium Head handelt es sich um ein zweikanaliges E-Gitarren Topteil aus der Produktion der Music-Group, einem in China ansässigen Unternehmen, das von Uli Behringer ins Leben gerufen wurde und heute neben diversen Eigenmarken auch so illustre Namen wie TC Electronic, Midas oder Tannoy zum Imperium zählen kann, um nur einige zu nennen. Wie wir in diversen Tests feststellen konnten, sind die Verstärker und Boxen mit dem einprägsamen Namen Bugera durchaus eine eigenständige und ernstzunehmende Alternative, zumal sie sich auch optisch von der Masse abzusetzen versuchen. Ihr Äußeres strahlt Boutique aus, ihre Preise sind allerdings das krasse Gegenteil.

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Das T50 Infinium Topteil beispielsweise, das jetzt zum Test ansteht, macht optisch eine Menge her, geht aber für deutlich weniger als 400 Euro über die Ladentheke. Ein Pfund, mit dem es wuchern kann, aber wie steht es um die inneren Werte, sprich, um alles, was im weitesten Sinne mit “Sound” umschrieben wird?

Eines ist sicher: Das Topteil fällt auf! Mit seiner Cage Style Chrom-Optik ist es zweifellos ein echter Hingucker. Obwohl mit 322mm x 455mm x 157mm (HxBxT) nicht besonders groß, zerrt der Amp mit 12,2 Kilo ordentlich am Arm. Dank des auf der Oberseite angebrachten Kunstledergriffs lässt sich der Transport aber trotzdem recht komfortabel bewerkstelligen. Da die Haube des Amps durch das Lochgitter einigermaßen durchsichtig ist, lässt sie einen Blick auf die vier 12AX7 Vorstufen- und zwei EL34 Endstufenröhren zu. Eine immer wieder gerne wahrgenommene Gelegenheit, denn ganz gleich, wie lange man sich schon mit Röhrenverstärkern beschäftigt, den glühenden Glaskolben bei ihrer Arbeit zuzuschauen verliert offensichtlich nie seine Faszination. Die Röhrenkombination verhilft unserem Testkandidaten übrigens zu zwei Kanälen und 50 Watt Ausgangsleistung. Insgesamt macht der in China hergestellte Amp einen sehr robusten und roadtauglichen Eindruck.

Fotostrecke: 4 Bilder Das Head ist definitiv ein Hingucker

Unterhalb des Lochgitters befindet sich das Bedienfeld, das unsere Annahme bestätigt und für zwei Kanäle ausgelegt ist. Links befindet sich die Clean-Sektion, die mit Gain, Treble, Mid und Bass ausgestattet ist. Eine gelungene Maßnahme, denn oftmals teilen sich die Kanäle eine einzige Klangregelung. Der Lead-Kanal ist im Grunde gleich aufgebaut, verfügt jedoch zusätzlich noch über einen eigene Volumenregler. Darüber hinaus besitzt der Verstärker einen digitalen Hall, der mit dem Reverb-Poti in seiner Intensität geregelt werden kann. Das Poti mit der “Tone Cut”-Bezeichnung bedämpft die Höhen, man könnte es auch mit “High Cut” betiteln, dann wäre seine Funktion meiner Meinung nach klarer. Fehlt noch der Volume-Regler ganz rechts, dessen Aufgabe im Regeln der Gesamtlautstärke des T50 Infinitum Heads besteht.

Fotostrecke: 3 Bilder Links auf dem Panel, parken die Bedienelemente des Clean-Kanals

Alle Potis laufen sehr gleichmäßig und tragen schwarze Kunststoffkappen, deren weiße Markierungen auch aus einiger Entfernung ihre Stellung verrät. Weitere Einstellungen werden durch zwei Schalter realisiert. Der rechts neben der Lead-Abteilung nennt sich “Phat” und dient als Booster für beide Kanäle! Zwischen “Lead” und “Clean” kann händisch am Topteil mithilfe des “Channel”-Schalters gewechselt werden, oder aber man verwendet den mitgelieferten Fußschalter. Dieser macht dank seines Metallgehäuses ebenfalls einen sehr robusten Eindruck und schaltet außer der Kanalwahl auch das Reverb an und aus. Dazu kommt, dass beide Schalter am Pedal von LEDs begleitet werden, sodass auch eine optische Kontrolle aus der Ferne gegeben ist. Das angeschlossene Stereoklinkenkabel ist mit fünf Metern ausreichend lang dimensioniert, um auch vom Bühnenrand aus schalten und walten zu können. Eine orange leuchtende Pilot-Lamp wird bei Betätigen des mit Mains bezeichneten An-Aus-Schalters aktiviert, und sobald der Standby-Schalter umgelegt wird, kann es losgehen. Sollte diese Lampe jedoch blinken, stimmt etwas mit dem Verstärker nicht. Womit wir dann auch schon bei der Rückseite des Topteils angelangt sind, denn die gibt unter anderem auch darauf eine Antwort.

Fotostrecke: 4 Bilder Auch das Heck des Topteils hat einiges zu bieten

Los geht es rechts mit dem “Infinium” Feld. Die Infinium Tube Life Multiplier-Schaltung checkt permanent die Vorspannung der Endstufenröhren und optimiert diese konstant. Sobald ein Problem auftaucht, leuchten eine oder beide LEDs auf der Rückseite auf. Bugera verspricht dank dieser Schaltung eine bis zu 20-fach längere Lebensdauer der Röhren. Falls eine oder beide Röhren doch einmal das Zeitliche segnen sollten, kann der Wechsel selbst vorgenommen werden, da der Amp sämtliche Einstellungen übernimmt – sehr praktisch! Eine genaue Anleitung, wie dies am besten zu bewerkstelligen ist, liefert das im Karton beiliegende Handbuch. Das Topteil lässt sich übrigens nicht nur mit EL34, sondern auch mit 6L6 Endstufenröhren betreiben, was klanglich natürlich enorme Unterschiede mit sich bringt, ein tolles Feature ist und zum Experimentieren geradezu einlädt. Allerdings sollte man einen Mix aus beiden vermeiden! Der Amp lässt sich zudem in Class A oder Class A/B betreiben, ein Schalter zur Anwahl steht ebenfalls auf der linken Seite bereit und nennt sich “Mode”.

Das T50 Infinitum Topteil verfügt auch über einen Emulated DI Output und simuliert wahlweise eine 1×12″ oder 4×12″ Box. Er funktioniert sogar im Standby-Betrieb und arbeitet unabhängig von den Tone Cut- und Master Volume-Reglern. Zum Anschluss der Lautsprecherboxen stehen zwei Buchsen bereit, die passende Impedanz wird mit einem Dreiwegschalter zwischen 4, 8 und 16 Ohm angewählt. Der mitgelieferte Fußschalter wird ebenfalls an der Rückseite angeschlossen. Fehlt nur noch der FX-Weg. Dieser ist seriell ausgelegt und bietet, wie nicht anders erwartet, einen Send- und einen Return-Weg.

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Stenz sagt:

#1 - 27.01.2016 um 05:57 Uhr

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Man sollte vielleicht noch erwähnen, dass sich die Entwickler den 50 Watt Nighttrain von Vox als Vorlage genommen haben.

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