C. F. Martin

Geschichte des Gitarrenbaus im Vogtland

In Markneukirchen im sächsischen Vogtland begann die Familie Martin um 1800 mit dem Gitarrenbau. Der Sohn Christian Friedrich lernte zunächst beim Vater das Handwerk, ging aber schon im Alter von 15 Jahren nach Wien in die Werkstatt von Johann Georg Stauffer, dem damals besten Gitarrenbauer der Stadt, wo er 14 Jahre bleiben sollte. Nach seiner Heirat mit der Tochter eines ortsansässigen Tischlers und Instrumentenbauers arbeitete er bis kurz nach der Geburt seines Sohnes 1825 in der Werkstatt seines Schwiegervaters, um bald danach mit seiner Familie in seine Heimatstadt Markneukirchen zurückzukehren. Dort entwickelte und baute er seine eigenen Gitarren, geriet aber zwischen die Fronten der Geigenmacherinnung und der örtlichen Gitarrenbauer. Die Innung bestand darauf, dass nur ihre Mitglieder das Recht hätten, Saiteninstrumente herzustellen und es sich bei den Gitarrenbauern eigentlich um Schreiner handele.

Die wirtschaftliche Unsicherheit, die dieser Konflikt mit sich brachte, soll der Hauptgrund dafür gewesen sein, dass C. F. Martin 1833 nach Amerika auswanderte und in New York einen Musikalienhandel eröffnete, in dem er auf Bestellung auch Gitarren herstellte. 1838 schließlich verkaufte er sein Geschäft in New York und verlegte seine Manufaktur nach Nazareth/Pennsylvania, wo er unter der Firmenbezeichnung C.F. Martin & Co bald schon 20 Mitarbeiter beschäftigte. Schon in den frühen 1840er Jahren entwickelte er das X-Bracing, eine besondere Beleistung auf der Innenseite der Korpusdecke, die zu einer besseren Stabilität vor allem bei Gitarren mit Stahlsaiten führt. Diese und zahlreiche andere Innovationen perfektionierten den Gitarrenbau immer weiter und setzten letztlich auch neue Maßstäbe in Sachen Klangqualität. Christian Friedrich Martin starb 1873 im Alter von 77 Jahren.

Von der Dreadnought bis heute

Nach einer langen und erfolgreichen Entwicklung der Firma entwickelten im Jahr 1916 Frank Henry Martin und Harry Hunt die Dreadnought-Gitarre, ein Instrument mit einer für damalige Verhältnisse großen Korpusform für einen volleren Klang und mehr Lautstärke. Zahlreiche Künstler machten diesen Gitarrentyp berühmt und bis heute wird die Korpusform bei Martin hergestellt, und zwar in der Machart der 30er Jahre mit einem Halsansatz am 14. Bund und in der Urform mit einem Ansatz am 12. Bund. Materialien wie Walknochen oder Elfenbein als Binding werden allerdings inzwischen nicht mehr verwendet.

In den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts eroberten zunehmend Stahlsaitengitarren aus Japan Marktanteile, worauf C.F. Martin ebenfalls mit günstigeren Serien antwortete. Die sogenannten „Shenondoah-Martins“, die zum Teil in Japan gefertigt wurden, erwiesen sich aber wegen der hohen Transportkosten als nicht viel günstiger als die in den USA gefertigten Instrumente. Daher etablierte man im Stammhaus in Nazareth günstige Gitarrenmodelle wie die Road- und die X-Serie, die trotz niedrigerem Preis mit den guten Klangeigenschaften ausgestattet waren, die man von dieser Traditionsfirma erwartete. Der Erfolg blieb nicht aus: Im Jahr 2004 wurde die millionste Gitarre verkauft. 

C.F. Martin & Co. aktuell

Martin verarbeitet nur Hölzer, die in FSC (Forest Stewardship Council) zertifizierten Wäldern angebaut werden. Damit erfüllt der Hersteller einen besonderen ökologischen Standard, der in 70 Ländern angewendet wird, und übernimmt darüber hinaus durch die FSC ® Chain-of-Custody-Zertifizierung eine besondere soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern. Und der Erfolg gibt der Marke recht: Ausgezeichnete Materialien aus ökologisch nachhaltigem Anbau und bestens motivierte Mitarbeiter sind Garanten für eine optimale Qualität. Martin steht für einen besonders ausgewogenen Ton in einem transparenten Sound. Die Gitarren zeichnen sich außerdem durch höchste Qualität in der Verarbeitung aus.

CF_Martin_Logo

C. F. Martin Facts:

  • Produktkategorie: Zupfinstrumente, Akustikgitarren
  • Gründungsjahr: 1833
  • Firmensitz: Nazareth, Pennsylvania, USA
  • Bekannte Künstler: Woody Guthrie, Mark Knopfler, Eric Johnson, David Crosby, Eric Clapton, Johnny Cash, Arlo Guthrie, Don McLean, Steve Miller, Paul Simon, Pete Seeger, Stephen Stills, Elvis Presley, uva.

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