Mit der Caparison Apple Horn 8 EF E-Gitarre präsentiert der japanische Hersteller ein Signature-Instrument für den schwedischen Gitarristen Mattias IA Eklundh, das als Serienmodell auch im Handel erhältlich ist. Allerdings sollte der potenzielle Käufer ein paar Euro auf dem Konto haben, denn für das 8-saitige Biest, wie die Gitarre von ihren Erbauern genannt wird, werden über fünfeinhalbtausend Euro fällig.
Der Hersteller bezeichnet die Gitarre aber auch als ein Meisterstück extremen Gitarrendesigns, und tatsächlich wird einiges geboten: 8 Saiten, die tiefste Saite ist E1 (41,2 Hz) und entspricht damit der tiefen E-Saite auf dem Bass – die höchste ist E4. Zudem ist unser Testkandidat mit 27 True Temperament Jumbo-Bünden bestückt, und die reichen bis G6 – eine beeindruckende Spannweite! Was sonst noch alles im Angebot ist, erfahrt ihr gleich im Test.
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Korpus
Der Korpus kommt in Double-Cutaway-Form, ist aus Mahagoni gefertigt und besitzt eine Walnuss-Decke. Fräsarbeiten zur besseren Anpassung an den Körper des Spielers, wie man sie von Strat-Modellen kennt, wurden auch hier vorgenommen. Der Hals-Korpus-Übergang wurde ebenfalls weitläufig ausgefräst und bildet einen harmonischen Bogen mit den recht großräumigen Cutaways, über die man die hohen Lagen absolut entspannt erreicht. Die Gitarre kommt im Charcoal-Black-Finish mit einer dünnen Lackierung, bei der man die Maserung des Holzes noch sehen und fühlen kann.
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Die Apple Horn 8 EF ist mit einem Floyd-Rose-System ausgestattet, mit Feinstimm-Mechaniken an der Brücke und einem gesteckten Tremolohebel mit Überwurf-Mutter. Ein typisches Standard-Floyd-Rose mit Zweipunkt-Aufhängung in Schwarz, allerdings für acht Saiten konzipiert. Ebenfalls in schwarzem Outfit kommen die beiden Pickups und der Volume-Regler, mehr Zutaten sind auf dem Korpus nicht zu finden. An der Zarge findet sich die versenkt eingelassene Buchse für den Anschluss an den Gitarrenverstärker. Und was ihr Gewicht anbelangt, benötigt man durchaus etwas Kraft und Standvermögen, um unser Testmodell einen Gig lang zu spielen, denn mit 4,5 kg ist die Apple Horn EF klar in der Schwergewichtsklasse angesiedelt.
Pickups
Die Gitarre ist mit zwei Humbucker-Pickups bestückt, ein DiMarzio D Activator 8 sitzt am Steg und ein DiMarzio PAF 8 hat die Halsposition in schräger Lage eingenommen. Geregelt und geschaltet werden die Pickups mit dem Master-Volume-Poti, das eine Push/Push-Funktion hat. Ist der Potiknopf unten, dann ist der Steg-Pickup angewählt, ist er oben, klingt der Hals-Pickup. Die Kombination beider Pickups wird von Meister Eklundh nicht benötigt, daher hat man diese Lösung der Pickup-Anwahl genommen und spart sich einen separaten Schalter.
Hals
Der Hals ist mit vier Schrauben am Korpus befestigt, aus fünf Streifen Ahorn/Walnuss zusammengeleimt und mit einem Ebenholzgriffbrett ausgestattet. Klar, bei einer Gitarre mit 8-Saiten ist das Griffbrett schon etwas breiter, am Sattel 54,5 mm und am 12. Bund 71,6 mm. Das String-Spacing (von E1 zu E4) beträgt am Steg 75,7 mm und am Sattel 47 mm, bespannt ist die Gitarre mit einem Satz Rotosound-Saiten in den Stärken 009 / 011 / 016 /024 / 032 / 042 / 054 / 065. Das auffälligste Merkmal auf dem Griffbrett sind natürlich die Bünde, die sich über die Breite schlängeln mit dem Ziel, eine wohltemperierte Stimmung zu erzeugen. Die Problematik bei einer Gitarre kennt jeder, der sich intensiver mit Tunings befasst: Man stimmt die Gitarre und ein Akkord klingt in einem Bund richtig, greift man ein paar Bünde weiter, dann klingt es unter Umständen leicht verstimmt. Um dieser Sache entgegenzuwirken, wurde bei unserer Testkandidatin jeder einzelne Bund für jede Saite auf optimales Tuning eingestellt und läuft deshalb in einer Art Schlangenlinie über das Griffbrett. Wie Akkorde dann in den verschiedenen Lagen klingen, werdet ihr im Praxisteil hören.
27 True Temperament Jumbo-Bünde sind verbaut, wobei der 27. Bund nur über die sechs hohen Saiten geht. An der Halsleiste findet man schwarze Punktmarkierungen im weißen Binding, sonstige Orientierungsmöglichkeiten gibt es keine, auch nicht auf dem Griffbrett. Der Hals ist trotz seiner Breite gut zu bespielen, die Bünde sind sehr gut poliert, hätten aber etwas besser abgerichtet sein können. Der erste Bund ist zum Beispiel bei der G-Saite etwas zu hoch, die Leersaite schwingt dagegen und schnarrt. Bei einer Gitarre für runde 5600 Euro sollte das eigentlich nicht vorkommen. Die Saiten laufen über den Sattel mit Klemm-Mechaniken zu acht Gotoh-Mechaniken, die beidseitig an der Devils-Tail-Kopfplatte angebracht sind. Dort findet man neben dem Caparison-Schriftzug und dem AH8-Logo auch den Einstieg zum Halsstellstab unter einer Kunststoffabdeckung.