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Carl Martin Acoustic GiG Test

Praxis

Wie schon angesprochen, fällt die Bedienung des Carl Martin Acoustic GiG absolut einfach aus. Die Einstellungen der kleinen Potis lassen sich im Bühnenalltag allerdings nur schwer ablesen. Da es aber hier eher um die Grundausrichtung des eigenen Sounds geht, wird man diese auch nicht ständig nachjustieren müssen.
Für den Praxischeck steht eine Furch OM Stahlsaiten-Akustikgitarre bereit, die mit einem Piezo-Pickup von AER bestückt ist. Außerdem werde ich das Pedal im späteren Verlauf auch mit einer Gretsch Square Neck Dobro anspielen, die über einen Fishman Nashville Piezo-Pickup abgenommen wird.
Für die Aufnahmen nutze ich den DI-Ausgang, der ein stabiles und sauber klingendes Signal liefert. Wie sich beim Einpegeln zeigt, geht der EQ recht musikalisch und gutmütig mit dem Tonabnehmersignal um, sodass beispielsweise die Höhen auch offensiver herausgestellt werden können. Das Finden der passenden Frequenz über die drei kleinen Potis geht für mein Empfinden zudem auch sehr intuitiv vonstatten. Gerade bei Strumming-Spielweisen wird die gewisse Limitierung in der Wiedergabe eines Piezo-Pickups oft deutlich. Mithilfe des EQs lässt sich das Quäken im Sound aber erfolgreich mindern und auch insgesamt wirkt der Klang runder und mit dem typischen Hifi-Charakter, der sich bei der Bearbeitung von Signalen dieser Art oft empfiehlt. Ihr hört dazu im ersten Beispiel zunächst das pure Pickupsignal, anschließend aktiviere ich den EQ.

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Strumming: EQ off/on

Auch wenn ein Piezo-Signal generell hörbar dynamikärmer ist, lohnt es sich, dieses unter Umständen mit einem Kompressor zu bearbeiten. Der im Acoustic-GiG verbaute Kompressor wurde dafür gut abgestimmt und verrichtet seine Arbeit recht unauffällig und effektiv. Ich würde ihn moderat eingestellt wahrscheinlich sogar als “Always-On-Effekt” nutzen.
Im Audiobeispiel hört ihr erneut das Signal zunächst ohne Effekt. Danach schalte ich den Kompressor mit beiden Potis auf 12 Uhr hinzu. Für einen besseren Eindruck passe ich den Output-Level an. Wie man hören kann, ist der Unterschied zwar eher kosmetischer Natur, insgesamt wirkt das Signal aber einfach etwas runder und präsenter.

Audio Samples
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Solospiel: Compressor off/on
Das Carl Martin Acoustic GiG Pedal setzt auf einfache Bedienung und klingt gut.
Das Carl Martin Acoustic GiG Pedal setzt auf einfache Bedienung und klingt gut.

Zeit, die beiden räumlichen Effekte genauer zu beleuchten. Der Reverb offenbart in höheren Einstellungen eine Modulation, die zwar durchaus charmant ist, sich aber nicht deaktivieren lässt. Wie wir gleich hören werden, ist außerdem der Regelweg etwas unausgeglichen. Das Delay hat hörbar analogen Charakter. Auch wenn ich im Zusammenspiel mit einer Akustikgitarre einen solchen Delay-Typ vielleicht nicht als erstes im Sinn hätte, harmoniert der Charakter gut mit meinem Gitarrensignal. Im Verbund mit offensiveren EQ-Einstellungen neigen die Effekte stellenweise etwas zum Rauschen, was aber in den meisten Fällen kein Problem sein sollte.
Dass sich das Tempo nur per Fußtaster eingeben lässt, stört mich persönlich nicht und ist wohl auch dem übersichtlichen und unkomplizierten Aufbau des Geräts geschuldet. In den folgenden beiden Beispielen drehe ich den Reverb und das Tone-Poti des Delays in mehreren Schritten auf.

Audio Samples
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Reverb Check Delay Tone Check

Der Boost macht, was er soll, und lässt sich auch sehr gut auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Steht das Poti in Nullstellung, ist das Ausgangssignal interessanterweise ein klein wenig leiser als im Bypass, was aber in der Praxis keine Rolle spielt, da man das Poti generell aufdreht.

Audio Samples
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Boost Check

Nach diesen ganzen analytischen Tests wollen wir das Pedal aber nun auch endlich im Praxiskontext hören. In den abschließenden Beispielen habe ich das Signal stellenweise nur dezent “aufgehübscht”, aber auch offensiver mit den Effekten bearbeitet. Das Pedal macht dabei insgesamt eine wirklich gute Figur. Auch die Möglichkeit, externe Effekte über den Einschleifweg in den Signalweg einzubinden, ist absolut praktisch. Wem also beispielsweise der Reverb nicht in allen Situationen zusagt, kann auch ein anderes Reverb-Pedal in der Effektkette platzieren. Im letzten Beispiel habe ich dazu ein TC Hall Of Fame Mini-Pedal eingebunden.

Audio Samples
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Ballad Fingerpicking (Comp+Reverb+EQ) Groovy Fingerpicking (Comp+Delay+Reverb+EQ) Flatpicking (Comp+Delay+Reverb+EQ) Fingerpicking /w dotted 8ths Delay (Comp+Delay+Reverb+EQ) Dobro /w ext. Reverb (Comp+Delay+ext.Reverb+EQ)
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