Carl Martin TremO’Vibe heißt ein Effektpedal, das in seinem Inneren mit Tremolo und Vibrato gleich zwei Effekte vereint, die vor allem von Vintage-Fans sehr geschätzt werden. Der dänische Hersteller hat sich seit 1990 mit einigen bemerkenswerten und qualitativ hochwertigen Geräten einen guten Ruf in der Effektpedalszene erarbeitet, sodass man auch von unserem Kandidaten entsprechendes erwarten darf.
Das TremO’Vibe ist an Schlichtheit kaum zu übertreffen, und das betrifft nicht nur das recht funktionelle Gehäuse, sondern auch die Bedienmöglichkeiten, die sich in zwei Potis pro Effekt und zwei Fußschalter erschöpfen.
Details
Optik/ Verarbeitung:
Dass sich außer dem 361 Gramm schweren und 120 mm x 95 mm x 77 mm messenden Pedal nichts weiter im Karton befindet, ist kein Grund zur Verwunderung. Die Bedienungsanleitung ist auf der Herstellerwebsite zu finden und ein Netzteil gehört in der Regel bei solchen Pedalen auch nicht zum Lieferumfang, weil ein Standard-9-Volt Gleichstrom-Spender zur Grundausstattung eines Gitarristen gehört und die allermeisten Pedalboards ohnehin mit einer zentralen Spannungsversorgung betrieben werden. In unserem Fall ist ein Netzteil Pflicht, denn Batteriebetrieb ist beim TremO’Vibe nicht vorgesehen.
Das vollständig aus Metall gefertigte Gehäuse ist matt-schwarz lackiert, was die weiße Beschriftung sehr gut hervorhebt. Das Design ist klar strukturiert, die Bedienelemente erklären sich von selbst. Dank der robusten Bauweise sollte es auch härterer Belastung standhalten. Auf der Oberseite stehen insgesamt vier geschmeidig arbeitende Potis zur Auswahl, die ein Regeln von Depth und Speed des jeweiligen Effektes ermöglichen. Alle Regler sind mit schwarzen Kunststoffknöpfen versehen, deren jeweilige Position dank der weißen Skalierungsstriche auch im Stehen gut abzulesen ist. Im hinteren Teil des Pedals befinden sich zwei spürbar einrastende Metallschalter, wovon einer das Pedal aktiviert, der andere zwischen den beiden Effekten hin- und herschaltet. Wird das Pedal eingeschaltet, leuchtet eine rote LED. Der jeweils angewählte Effekt wird von einer, je nach Stellung des Speed-Potis, pulsierenden roten LED angezeigt. Das ist sehr praktisch, denn so sieht man auch im Bypass, welcher Effekt gerade angewählt ist.
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Wo wir gerade beim Bypass sind: Carl Martin verwendet beim TremO’Vibe anstelle eines True-Bypass einen Buffered-Bypass. Während beim True Bypass das ausgeschaltete Pedal das Signal unangetastet an den Ausgang weiterleitet, sorgt beim Buffered Bypass ein Schaltkreis dafür, dass das ankommende hochohmige Signal in ein niederohmiges gewandelt wird und so auch lange Kabelstrecken weitestgehend ohne Verluste vor allem in den Höhen übersteht.
Die Ein- und Ausgangsbuchsen sind rechts und links an den Gehäuseseiten angebracht, der Anschluss für das Netzteil an der Stirnseite. Die Unterseite des TremO’Vibe ist mit einer breiten Gummierung versehen, die ein Verselbstständigen verhindert. Diese lässt sich aber entfernen, um beispielsweise ein Klettband anzubringen.
Das Pedal arbeitet analog und besitzt eine eigens von Carl Martin entwickelte DC/DC-Schaltung, die intern mit 12 Volt arbeitet, was für einen erhöhten Dynamikumfang sorgt.
Die Effekte
Bei einem Tremolo handelt es sich um eine Lautstärke-Modulation, die je nach Stellung des Speed-Reglers ihre Geschwindigkeit verändert. Der Depth-Regler bestimmt die Intensität des Effektes. Im Gegensatz dazu wird bei einem Vibrato die Tonhöhe moduliert, wobei Speed- und Depth-Regler wie beim Tremolo arbeiten. Speed bestimmt die Geschwindigkeit der Modulation, Depth die Tiefe des Effektes.
An der Verarbeitung des in China gefertigten Pedals gibt es nichts auszusetzen, hier wurde sauber und gewissenhaft gearbeitet, sehr gut!