Praxis
Handhabung – Spielen von Sounds
Nach betätigen des Einschaltknopf ist das CT-S300 nach ca. zwei Sekunden sofort spielbereit. Danach drückt man zunächst die blaue HOME-Taste um in die Ausgangsbasis zum Spielen von Sounds (TONES) zu gelangen. Hier bitte noch keine der drei Tasten drücken, die sich unterhalb des Displays befinden. Die Auswahl der Klänge geschieht jetzt mithilfe des Dreh-Encoders, der sich rechts neben dem Display befindet. Bei der stattlichen Summe von 400 Tones muss man kurbeln, bis man den Klang erwischt den man hören möchte. Das ist recht mühsam, denn ein gezieltes Abrufen einer bestimmten Klang-Nummer ist bei dem Keyboard nicht gegeben. Unterstützend wirkt sich dabei die Tatsache aus, dass der Dreh-Encoder in beide Richtungen bewegt werden kann. Wer z. B. einen Sound ganz hinten aus der Liste erreichen möchte, dreht das Rad einfach nach links und landet in den höheren TONE-Nummern. Hier hilft die Bedienungsanleitung des Keyboards, die man sich nach dem Kauf als PDF von der Casio-Webseite herunterzuladen kann, um sich die ‚Liste der Klangfarben‘ auszudrucken. Das macht die ganze Sache dann ein bisschen übersichtlicher. Ausdrucken sollte man sich auch die Übersicht der 60 Songs, der 50 Muster des Dance Music Mode und der 77 Begleitrhythmen. Das erspart nachher sehr viel Zeit, wenn man gezielt nach etwas sucht.
Verwenden der Begleitautomatik
Das Casio CT-S300 bietet eine einfache Begleitautomatik mit 77 Begleitrythmen, die pro Rhythmus zwei Variationen, einen Fill sowie ein Intro und ein Ending bereitstellt. Möchte man mit Intro und Ending spielen, muss man diese Funktion zunächst im FUNCTION-Menü aktivieren. Um mit einem Begleitrhythmus zu spielen genügt die Betätigung der linken Taste unterhalb des Displays, welche die Automatik scharfschaltet. Jetzt einen der 77 Rhythmen mit dem Dreh-Encoder auswählen, was nicht sehr komfortabel ist, wenn man den Inhalt des Geräts nicht genau kennt. Wer sich die Übersicht der Rhythmen aus dem Bedienungsanleitungs-PDF ausgedruckt hat ist klar im Vorteil. Jetzt genügt es einen Ton oder Akkord im Bereich der unteren zwei Oktaven der Tastatur spielen. Die Begleitautomatik beginnt mit dem Intro, wechselt danach in die erste Variation. Ein weiterer Druck auf die linke Taste unterhalb des Diplays schaltet die Automatik in die zweite Variation und wieder zurück, drückt man sie erneut. Das Drücken der mittleren Taste ruft einen Fill auf. Möchte man die Begleitung beenden, tippt man auf die START/STOP-Taste rechts neben der HOME-Taste. Durch betätigen der HOME-Taste gelangt man wieder in den Ausgangsbereich, der einerseits das Auswählen von Sounds gestattet, andererseits die unterschiedlichen Betriebsmodi aktiviert.
Einsatz des Dance Music Mode
Mit dem „Dance Music“ Modus bietet das CT-S300 eine Funktion, die mit den Modellen der letzten CTK Keyboard-Generation eingeführt wurde, wie dem CTK-3500. Dabei handelt es sich um 50 vorprogrammierte Muster (Patterns) musikalischer Phrasen, die mithilfe entsprechend beschrifteter Tasten der CT-S300 Klaviatur in Aktion gebracht werden. Jeder der 50 Dance Music Pattern besteht aus drei unterschiedlichen Drum Grooves, drei verschiedenen Basslinien und zwei Dreier-Gruppen an Synthesizer-Parts, die durch Drücken der beschrifteten Tasten gestartet und gestoppt werden, wobei nach dem Starten durch drücken einer beliebigen Taste aus diesem Bereich, der Rest automatisch synchronisiert wird. Um den Dance Music Mode aufzurufen, drückt man die rechte Taste unter dem Display, danach wählt man eines der 50 Patterns mithilfe des Dreh-Encoders aus und drückt eine der beschrifteten Tasten und das Spektakel startet. Während die Phrasen laufen, kann man mit der rechten Hand dazu spielen. Zusätzlich lassen sich durch betätigen weiterer schwarzer und weißen Tasten dem entstehenden Song noch ‚Special FX‘ hinzufügen, die Pumping, Filter, Flanging, Bitcrushing, Rolls, Gate, Ending bis hin zum DJ-typischen Reset bieten.
Da nicht alle Tasten funktionsseitig beschriftet sind, hilft es sehr die aus der Bedienungsanleitung ausgedruckte Übersicht zur Hand zu nehmen. Der Dance Music Mode bietet Musikanfängern, die noch wenig Erfahrung mit Begleitrhythmen haben und sofort losjammen wollen, eine Menge Spaß, denn hier muss man nicht auf die Tonart oder sonstige musiktheoretische Bestandteile achten und macht direkt Musik. Man merkt allerdings nach einer Weile, dass das im Keyboard verwendete Klangmaterial nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist und obendrein durch Datenreduktion zur Erzielung des günstigen Verkaufspreises nicht so klingt, wie man es von weitaus teureren Synthesizern oder Entertainer-Keyboards her kennt.
Songs abspielen und üben
Das CT-S300 bietet einen Fundus mit 60 Songs, die sich aus den Rubriken Piano/Classics, Event und World rekrutieren und eine Auswahl klassischer Piano-Stücke, Weihnachtslieder und Kinder- sowie Volkslieder bieten, von denen letztere vorwiegend im englischsprachigen Raum bekannt sind. Um die Songs aufzurufen drückt man nacheinander die HOME-Taste und die mittlere Taste unter dem Display, sucht sich den gewünschten Titel durch Drehen des Dreh-Encoders aus und tippt auf die START/STOP-Taste. Der Song spielt nun im Originaltempo. Ein Verändern des Abspieltempos erreicht man über die TEMPO-Taste und der Tempoeinstellung mittels Dreh-Encoder. Durch Drücken der linken Taste unter dem Display kann man zu Übungszwecken wählen welche Hand (linke, rechte oder beide) man aus dem Playback abschalten möchte, um mit der/den Eigenen dazu zu spielen. Ratsam für das Üben der Songs ist es, sich nach dem Kauf des Keyboards das auf der Casio-Webseite angebotene Songbook für das CT-S300 herunterzuladen, das alle Titel in notierter Form zeigt.
Chordana Play App
Casio bietet für das CT-S300 mit „Chordana Play“ eine kostenlose App, mit der das Üben von Stücken am Instrument unterstützt wird. Für iOS- und Android-Geräte kostenlos verfügbar, verbindet man sein Tablet oder Smartphone mit einem USB-Kabel, dass für den Anschluss am USB-Port des Keyboards mit einem Micro-B Stecker ausgerüstet ist und aktiviert den App-Modus. Damit lassen weitere Songs von der App mit dem Keyboard nutzen, wobei zum Üben die Noten auf dem angeschlossenen Smartphone oder Tablet animiert, wie in einer Pianorolle dargestellt werden. Zusätzlich können MIDI-Files über die App wiedergegeben werden, die 16-fach multitimbral und konform zu General MIDI Level 1 sind, d. h., dass quasi jedes Stück mithilfe der Chordana Play erlernbar ist, welches man im passenden MIDI Format vorliegen hat.
Anschließen an den Computer
Das Casio CT-S300 lässt sich auch an einem Rechner mit installierter DAW nutzen. Das ist praktisch um eigene Ideen festzuhalten, oder MIDI-Songs über die Tonerzeugung des Keyboards abzuspielen. Dazu wird das Keyboard via USB-Kabel (Typ 2.0 oder 1.1 mit USB-Steckern TYP-A auf Micro-B) einfach am Rechner angeschlossen. Die notwendigen Treiber dabei automatisch auf dem Rechner installiert.
My Setup Funktion
Mithilfe von MY SETUP lässt sich eine bestimmte Voreinstellung des Keyboards abspeichern, das u. a. eine Rhythmusnummer, einen Klang, die Transponierung, eine Songnummer, einen anderen Hall-Typ und einige weitere Einstellungen speichert, welche bei Bedarf wieder abgerufen werden können. Diese Funktion lässt sich praktischerweise für die Konfiguration des Startzustands festlegen, um, wenn das Instrument eingeschaltet wird, immer mit denselben Einstellungen zu beginnen.
Wie klingt das CT-S300?
Sounds|Tones
Die 400 Tones des CT-300S liefern einen großen Querschnitt durch eine Reihe der wichtigsten Soundgenres. Die Reise geht hier von Pianos bis hin zu ethnischen Klängen, die alle per Mono gesampelter Sounds dargeboten werden: Einzige Ausnahme ist das stereophone GrandPiano aus der Piano-Sektion. Klanglich gesehen bewegt sich das CT-S300 in preisklassentypischem Niveau, denn alle Sounds (TONES) sind einerseits in ihrer Sample-Rate reduziert, wodurch sie keine besonders hohe Auflösung bieten, andererseits kommen hier sehr kurze Samples mit sehr schnell einsteigenden Loops zum Einsatz, ein Mechanismus, der bereits in Zeiten verwendet wurde, als Speicherplatz noch teuer war. Das wirkt sich natürlich auf die generelle Klangqualität aus. Allerdings darf man in diesem Zusammenhang den geforderten Preis nicht aus den Augen verlieren. Aus meiner Sicht zeigt sich das stereophone GrandPiano noch von seiner besten Seite, während das weitere Klangarrangement mangels nötiger Details und stellenweise sehr kurzer Samples in den Bereich klassenüblicher Qualität rutscht. Hier darf man keine Wunder erwarten, jedoch ist der Klangvorrat so groß, um Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Erwähnenswert ist das Pitchbend-Rad, mit dessen Einsatz man den statischen Klängen – wie bei einem Synthesizer – ein bisschen mehr Leben einhauchen kann.
Begleitautomatik | Rhythm
Hier folgt eine Auswahl an Begleitrhythmen, die mit Intro, Var 1, Fill, Var 2 und Ending aufgenommen wurden. Dazu wurde mit einem Sound gespielt.
Dance Music Mode
Mit dem Dance Music Modus lässt sich in DJ-Manier Musik mit einer Reihe an Effekten in Echtzeit kreieren, zu der man zusätzlich noch spielen kann.
Songs
Die 60 Songs repräsentieren einen Querschnitt der Genres Piano/Classics, Event und World. Hier ein Beispielstück jeder Rubrik.
Morons MORONS! sagt:
#1 - 28.12.2020 um 19:07 Uhr
Ich habe hier das CT 200 und bin ganz zufrieden damit. Ich benutze es vorwiegend als Midi-Keyboard und ich finde die Tastatur (ohne Anschlagdynamik) weit besser als von handelsüblichen Midi-Tastaturen.
Die Sounds vom Casio sind überwiegend nicht meins, aber einige der Orgel-Sounds finde ich brauchbar. Bei mir hängt es auch an der Stereoanlage und für ein schnelles Entwickeln von Songideen ist es nützlich.
Mir wären allerdings weniger, aber dafür hochwertigere Sounds wichtiger gewesen, ebenso eine richtige Midi-Buchse. Die GM-Midi-Sounds sind allesamt Schrott.