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Casio CT-X5000 Test

Praxis

Bedienkonzept 

Das CT-X5000 bietet eine Menge an Möglichkeiten. Während die Anwahl von Sounds (bei Casio “Tones” genannt) recht schnell umgesetzt werden kann, ist die detaillierte Einstellung der verschiedenen Parts nicht so einfach und setzt voraus, dass man sich intensiv mit der Bedienungsanleitung auseinandersetzt. Es gibt einen “Mixer”, in dem man viele Parameter der Parts, wie Lautstärke, Panorama, Effektanteil für Reverb, Chorus und Delay einstellen kann. Um dorthin zu gelangen muss man allerdings einen komplizierten Weg gehen, der mit Intuition nicht viel zu tun hat.
Das CT-X5000 bietet verschiedene Partgruppen, je nachdem in welchem Modus gearbeitet wird. Die Partgruppe KEYBOARD umfasst die vier spielbaren Parts, einen Part für die Harmonie-Funktion sowie die vier Phrasen-Pads. Die Partgruppe RHYTHM besteht aus Percussion, Drums, Bass und fünf Akkord-Spuren. Für Songs, die mit den live spielbaren Parts und Phrasen-Pads im CT-X5000 aufgenommen wurden, dient die Partgruppe SONG SYSTEM, die auch aus genau diesen neun Parts besteht. Für abgespielte Midifiles ist die Partgruppe SONG SOLO zuständig, die 16 Parts für die 16 Spuren bereithält. Zusätzlich wird eine separate MIDI IN-Partgruppe geboten, dessen Parts für externe Midi-Signale z. B. von einem Computer vorgesehen sind. Schließlich beherbergt der Mixer auch die Einstellungen für das externe Mikrofon-Signal, das ebenfalls mit Effekten belegt werden kann. 
Bemerkenswert ist, dass man sowohl die Tones als auch die Rhythms editieren und im User-Bereich abspeichern kann. Maximal 100 Anwender-Klangfarben und 100 Anwender-Rhythmen können abgelegt werden. Diese Möglichkeiten sind üblicherweise bei Keyboards dieser Preisklasse nicht vorhanden. Natürlich ist das Editieren wegen der komplizierten Bedienung nicht sehr komfortabel und man muss sich zunächst einarbeiten.

Tones

Casio spricht bei der CT-X-Reihe von einer neuen leistungsfähigen “AiX Sound Source”. Geboten werden 800 Factory-Presets, die eine sehr große Bandbreite abdecken. Man findet viele wirklich gut klingende Klänge, die gut einsetzbar sind. Einige Sounds profitieren vom DSP-Effekt, von dem es 100 verschiedene Typen gibt. Dieser steht allerdings nur für einen Sound zur Verfügung. Wird ein zweiter DSP-Klang z. B. für den Layer-Sound Upper 2 angewählt, so erklingt er dann ohne seinen DSP-Effekt.
Bei den akustischen und elektrischen Pianos findet man ein gutes Angebot an brauchbaren Sounds, die durch die Effektsektion und den DSP sinnvoll veredelt wurden.
Audio Samples
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Stage-Piano DancePno DynamicEP EPiano2 Amp60sEP GlaxiaEP

Orgeln und Akkordeons profitieren ebenfalls sehr vom DSP-Effekt. Overdrive und der Rotary-Effekt werden so recht gut simuliert.

Audio Samples
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Orgel-Mix Akkordeon-Mix

Auch die Gitarren und Bässe sind für ein Keyboard dieser Preiskategorie gut gelungen.

Audio Samples
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Akustik-Git-Mix Dist-Git1 OdOtJzGt FgBVSl2

Die Streicher und Bläser decken alle Variationen gut ab. Die Bläser sind auch in verschiedenen Spielweisen, von Brass Fall bis Glissando, vorhanden.

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StereoStr PizzStr SolTrmpt BrsSect1 BrasFall-Shake-Gliss SynBrs3 80sSyBrs SoloTSax

An den Synths und den Pads gibt es ebenfalls nichts auszusetzen.

Audio Samples
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PopLead X-SynLd1 PopPlk1 VcChSyn1 FifthSqr DModPd2 DModPd1 ChoirAah VoiceDoo

Schließlich sind auch viele inspirierende World-Klänge im Angebot.

Audio Samples
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YangQin1 Tabla

Alle Sounds können übrigens editiert werden. Dabei sind Parameter wie Attack, Release, Cutoff, Resonance, Vibrato, Reverb, Chorus und auch der DSP-Effekt Typ einstellbar. So können Sounds an den eigenen Geschmack angepasst und abgespeichert werden. Für das Live-Spiel steht neben der Harmonie- auch eine Arpeggio-Funktion bereit, die 150 verschiedene Patterns umfasst.

Rhythms und Pads

Mit seinen 235 Preset-Styles deckt das CT-X5000 alle Genres ab, die jeweils nur ein Intro, vier Variationen und ein Ending verwenden. Gewöhnungsbedürftig ist, dass es kein automatischer Fill-In beim Wechsel auf eine andere Variation vorhanden ist. Nur wenn man die aktuelle Variations-Taste erneut drückt, ertönt ein Fill-In. Die Drums sind druckvoll und gut programmiert. Hier eine Auswahl der Werks-Rhythms. Sogar recht aktuelle Top40-Songs wurden in passende Begleitpattern umgesetzt.
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EDPop EFunkPop DancePop

Die 1980er Jahre sind bei allen Entertainer-Keyboards ein absolutes Muss.

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80sPop 80sSyPop PopRegae HardRock

Auch Jazz- und Latinstyles wurden geschmackvoll umgesetzt.

Audio Samples
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StdyJazz ModBBand BossaNova Samba JazzFunk
Gelegentlich ist der Übergang von einer Variation zur anderen etwas holperig. Ob das an der Programmierung liegt, oder daran, dass das CT-X5000 bei voller Belastung an seine Grenzen stößt, kann ich nicht beurteilen. Drückt man die Taste RHYTHM länger, wird ein zum Style passender Klang eingestellt. Diese Funktion kennt man auch als “One-Touch-Preset”.
Auch die Rhythmen können editiert oder ganz neu erstellt werden. Diese Workstation-mäßigen Möglichkeiten sind für ein Home-Keyboard dieser Preislage wirklich bemerkenswert! Allerdings ist das Editieren bedingt durch die komplizierte Menüführung und das rudimentäre Display keine wahre Freude. 
Eine Besonderheit des CT-X5000 sind 310 Play-Along Rhythms, von Casio als “Musik Presets” benannt. Diese bieten eine Sammlung an kompletten Setups mit Akkordfolge-Daten. Mit etwas Fantasie erkennt man aus dem jeweiligen Titel und der festgelegten Akkordfolge den entsprechenden Song und kann dann dazu die Melodie mitspielen. Allerdings ist nicht der komplette Song gespeichert, sondern nur ein sich wiederholender Part von meistens ca. 16 Takten. Hier ein paar Beispiele.
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Love Pop BossaPop G String

Mit den vier Phrase Pads lassen sich, passend zum Arranger, Midi-basierte Phrasen abfeuern. 25 Phrasensätze können dabei selbst belegt werden. Leider ist werksseitig nur ein einziger Phrasensatz vorgegeben. Hier ist fleißiges Aufnehmen eigener Patterns angesagt.

Songs

Das CT-X5000 spielt Midi-Files und Audio-Files im WAV-Format vom USB-Stick ab. Dafür ist das CT-X5000 GM-kompatibel. Eigene Songs lassen sich mit dem eingebauten 17-Spur-Midi-Recorder aufnehmen. Dafür dienen16 Solo-Spuren und eine Systemspur, die alles aufnimmt, was auf der Keyboard-Tastatur und mit dem Arranger gespielt wird. Zehn eigene Songs können im Gerät gespeichert werden. Außerdem sind im CT-X5000 30 komplette Songs abgelegt, für die man sich die dazugehörigen Noten von der Casio-Homepage herunterladen kann, um selbst am Instrument mitzuspielen. Dazu lässt sich dann die entsprechende Melodiespur stummschalten.

Klang 

Die Lautsprecher des CT-X5000 machen ordentlich Druck. Die Drums kommen gut rüber, Bass ist ausreichend vorhanden. Auch die leisen Klänge wie Klavier oder Streicher werden detailreich wiedergegeben. Mit einem 4-Band Masterequalizer lässt sich außerdem der Gesamtklang beeinflussen.
Das Casio-Logo auf der Rückseite des CT-X5000. (Foto: Bonedo)
Das Casio-Logo auf der Rückseite des CT-X5000. (Foto: Bonedo)
Kommentieren
Profilbild von Adam

Adam sagt:

#1 - 21.11.2018 um 21:08 Uhr

1

Welches ist das beste Gerät korg ek 50
Oder casio ctx 5000

    Profilbild von Rob F

    Rob F sagt:

    #1.1 - 19.03.2021 um 13:15 Uhr

    0

    Ich denke, dass in dieser Preisklasse wohl Casio das beste ist.
    Hatte den Micro Arranger von Korg, der wie das EK 50 auf einem PA 50 basiert. Also die Technik, bevor das PA1x auf den Markt kam

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