Praxis
Tastatur
Die Tastatur des CTK-2400 umfasst 61 Tasten (fünf Oktaven) und ist in der bei Casio üblichen Piano-Optik gehalten. Allerdings hat sie mit einem Klavier ansonsten recht wenig zu tun. Sie spielt sich etwas schwammig und ohne Anschlagdynamik sind die Ausdrucksmöglichkeiten stark eingeschränkt, weshalb sich das Keyboard auch nur bedingt zum Lernen eignet. Wer längerfristig Spaß am Keyboardspiel haben möchte, sollte meiner Ansicht nach möglichst gleich in ein Modell mit anschlagdynamischer Tastatur investieren, um diese entscheidende Komponente des Tastenspiels kennenzulernen. Und die Konkurrenz schläft nicht – inzwischen gibt es solche Keyboards ja sogar schon günstiger als das CTK-2400 (siehe z.B. Startone MK-300). Hier hat Casio also etwas an Boden verloren.
Lautsprecher
Die Lautsprecher des CTK-2400 entsprechen denen des Vorgängermodells. Die beiden 10 cm großen Speaker sind durch Plastikgitter geschützt und werden von einem Verstärkersystem mit 2x 2 Watt Leistung versorgt. Bei hoher Lautstärke beginnen die Lautsprecher zu verzerren und auch sonst können sie nicht gerade mit einem satten, ausgewogenen Sound überzeugen. Für die ersten Schritte mag der Klang ausreichen, anspruchsvolleren Ohren kann man damit aber nicht wirklich schmeicheln. Auch im Vergleich zur direkten Konkurrenz lässt das CTK-2400 hier ein paar Punkte liegen.
Sounds
Die 400 Tones umfassende Klangauswahl des CTK-2400 reicht wie gewohnt von Pianos, E-Pianos und Orgeln über Streicher, Bläser, Gitarren und Bässe bis hin zu Synthesizersounds und Weltmusik-Klängen. Auch die GM-Klangpalette (Level 1) ist mit an Bord. Obwohl einige schöne Sounds dabei sind, kann mich das CTK-2400 nicht restlos überzeugen. Zwar geht das Gebotene für den günstigen Preis insgesamt noch in Ordnung und zahlenmäßig kann das Casio Keyboard das vergleichbare Yamaha PSR-E243 knapp ausstechen, aber echte Highlights sucht man beim CTK-2400 vergeblich. Die allermeisten Sounds sind mono gesampelt und tragen die typischen Charakterzüge eines günstigen Keyboards: kurze Loops, unnatürliche Ausklingphasen und ein recht statisches Klangbild, das durch die fehlende Anschlagdynamik noch verstärkt wird. Außerdem wirkt die gegenüber dem Vorgängermodell unveränderte Auswahl mittlerweile etwas veraltet, vor allem im Bereich der Synthesizerklänge. Als erschreckend schwach empfinde ich wie so oft die statisch sägenden verzerrten Gitarren, die sich leider auch in manchen Rhythmen der Begleitautomatik negativ bemerkbar machen.
Zur Abrundung steht ein in zehn Stufen regelbarer Halleffekt zur Verfügung. Er ist klanglich ebenfalls nicht die Wucht, entspricht aber dem in dieser Klasse üblicherweise Gebotenen. Einen Chorus-Effekt wie bei den meisten Konkurrenten gibt es beim CTK-2400 leider nicht.
Auf Split- und Layer-Funktionen muss man beim CTK-2400 übrigens verzichten, es ist nur ein Tone zur Zeit auf der Tastatur spielbar (allerdings gibt es unter den 400 Klängen einige vorgefertigte Layer-Kombinationen wie z.B. Piano+Strings). Auch eine automatische Harmonisierung, wie es sie bei den meisten höherklassigen Keyboards gibt, sucht man hier vergeblich.
Rhythmen
Die 150 Rhythmen des CTK-2400 sind ebenfalls vom Vorgänger bekannt und decken wie die Tones einen weiten Bereich ab. Sie umfassen jeweils zwei Variationen mit den dazugehörigen Fill-Ins sowie ein Intro und ein Ending. Auch hier gilt: Es sind einige schöne Styles dabei, aber der Aha-Effekt bleibt aus. Insbesondere die rockigen Rhythmen leiden unter den wenig natürlichen Gitarrensounds und die Dance- und Hip-Hop-Styles können ihr Alter nicht verbergen. Auch im Bereich der Einsteiger-Keyboards wird andernorts mittlerweile eine etwas authentischere und modernere Auswahl geboten, hier könnte die CTK-Serie eine Auffrischung gut gebrauchen.
Songs und Übungsfunktion
Die 110 integrierten Songs umfassen größtenteils Traditionals und Klassiker der einfachen Klavierliteratur sowie 20 spezielle Übungsstücke. Die Noten liegen in Form eines Songbooks bei, was ich ausgesprochen löblich finde. Man kann die Songs abspielen und währenddessen auf der Tastatur dazu spielen, wobei sich die linke und rechte Hand getrennt an- und abschalten lassen. Das CTK-2400 bietet darüber hinaus eine Repeat-Funktion, mit der man einen bestimmten Abschnitt eines Songs zur Wiederholung markieren kann, um ihn in einer Endlosschleife zu üben. Das Abspieltempo kann selbstverständlich ebenfalls eingestellt werden.
Die Übungsfunktion führt in mehreren Stufen an die Songs heran. Die Stücke werden dazu in Phrasen unterteilt, die jeweils zunächst getrennt mit der rechten und linken Hand und dann mit beiden Händen geübt werden. In den ersten Lektionen zeigt das Keyboard über die Tastatur-, Noten- und Fingersatzdarstellungen im Display an, welche Note mit welchem Finger zu spielen ist und wartet mit der Begleitung, bis man die richtige Note getroffen hat. In der letzten Übungseinheit entfällt dann die Hilfestellung und man muss selbst die richtigen Tasten finden. Eine solche Funktion macht Spaß und gehört in dieser Klasse zum Standard, kann aber natürlich letztlich keinen echten Lehrer ersetzen.
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Sampling
Die Sampling-Funktion ist ein Alleinstellungsmerkmal der günstigen Casio Keyboards, kein anderer Hersteller bietet so etwas in dieser Klasse an. Beim CTK-2400 kann man mit dem eingebauten Mikrofon selbst Klänge oder die eigene Stimme aufnehmen und dann wie normale Tones auf der Tastatur spielen (Casio bezeichnet das als „Lang-Sampling“). Dafür steht eine maximale Aufnahmezeit von gerade einmal zwei Sekunden zur Verfügung. Leider lässt auch die Aufnahmequalität zu wünschen übrig, aber das Sampling macht Spaß und lädt zum Experimentieren ein. Beim Abspielen des gesampelten Sounds kann man über einige Taster ein paar lustige Effekte aufrufen.
Der zweite Sampling-Modus heißt „Kurz-Sampling“, wäre aber mit „Drum-Sampling“ passender betitelt. Er ermöglicht die Aufnahme von bis zu fünf kurzen Samples, die dann über fünf Taster abgespielt werden können. Darüber hinaus lassen sie sich in den Rhythmen der Begleitautomatik statt der ursprünglichen Drums verwenden. Mit etwas Geschick kann man also die Drums eines Rhythmus beispielsweise durch selbst aufgenommene Beatbox- oder Bodypercussion-Sounds ersetzen. Trotz der dürftigen Aufnahmezeit und -qualität taugt das für jede Menge Experimente und macht viel Spaß. Schade ist allerdings, dass beim CTK-2400 die Möglichkeit gestrichen wurde, das Signal vom Audioeingang zu sampeln. Die Aufnahme funktioniert ausschließlich über das eingebaute Mikrofon, sodass man keine Sounds z.B. von einem Audioplayer aufnehmen kann.