Praxis
Sound
Ich beginne untypischerweise mit allen drei EQ-Potis in der Minimalstellung, Catalinbread rät in der Bedienungsanleitung zu dieser Einstellung, da Marshall bei den Super Lead- und Super Bass-Amps die EQ-Schaltung nach den beiden Zerrstufen im Preamp platziert hat. Bei einem Fender Black- oder Silverface findet man diese im Vergleich nach der ersten Zerrstufe vor dem Volume-Regler.
Der Preamp-Regler steht auf 12 Uhr und als Gitarre verwende ich, wenn nicht anders beschrieben, eine Les Paul mit Seymour Duncan-Humbuckern. Bis auf eine Lautstärkeangleichung findet ansonsten keinerlei Nachbearbeitung der Audiofiles statt.
Erst ist der Amp clean zu hören, dann mit dem aktivierten Dirty Little Secret, und zwar im Super Lead-Modus.
Und nun im Super Bass Modus.
Im Super Bass-Modus kommt weniger Pegel aus dem Pedal als im Super Lead-Modus. Auch die Verzerrung ist geringer und somit natürlich durchsichtiger. Auf Super Lead geschaltet, drückt ei saftiges Mittenbrett aus dem Speaker, was mir gut gefällt. Der Sound ist durchsetzungsstark und kann mit einem ordentlichen Punch aufwarten.
Nun drehe ich den Presence-Regler im Inneren des Pedals auf Maximum und spiele wieder beide Amp-Varianten an.
Wie nicht anders zu erwarten, fügen sich eine ganze Menge Höhenanteile hinzu, die auch dem dumpfesten Amp zu mehr Frische verhelfen können. Auch dieser Regler wäre für mich außen besser aufgehoben, aber für Musiker, die ihr Setup nicht oft wechseln und bei einer Einstellung bleiben, ist es so sicherlich ok.
Die Bedienungsanleitung hält eine Einstellung parat, die den klassischen AC/DC-Sound erzeugen soll. Dafür stehen Bass auf Minimum, Treble und Middle auf 12 Uhr und Preamp auf 14 Uhr. Das Pedal arbeitet dabei übrigens im Super Bass-Modus.
Es lassen sich Elemente des klassischen Sounds heraushören, allerdings spielt da ja bekanntermaßen einiges mehr eine Rolle als nur der passende Amp. Mit meinem Setup bekomme ich jedenfalls den versprochenen AC/DC-Sound nicht hin. Trotzdem kommt ein schöner Crunchsound zustande, der sich im Bandgefüge sehr gut durchsetzen kann.
Im folgenden Beispiel checke ich den Preamp-Regler. Erst im Super Lead-Modus, dann im Super Bass-Modus.
Für dich ausgesucht
Super Lead erzeugt einen klassischen, Straight-Forward-Rocksound mit ordentlich viel Mitten, die im Vergleich zum Super Bass etwas höher angelegt wurden. Der Super Bass-Modus besitzt da wesentlich mehr Tiefmitten, die den geliebten “Growl” erzeugen. Wirklich schade, dass sich das Umschalten zwischen den beiden Soundwelten nur durch Abnehmen des Gehäusebodens realisieren lässt …
Ich bleibe beim selben Setting und Super Lead und teste das Dynamikverhalten. Gain zeigt hierbei auf 15 Uhr.
Auch hier geht das Pedal recht feinfühlig mit der Dynamik des Anschlags um und kann so überzeugen. Sehr schön lässt sich heraushören, wie dicht der Sound bei stärkerem Anschlag wird und immer mehr Verzerrung erzeugt.
Es folgt ein Beispiel, wie sich das Pedal mit unterschiedlichen Gitarren beim selben Setting verhält.
Erst spiele ich eine Les Paul, dann eine Telecaster und abschließend eine Tom Anderson Drop Top, die die Rolle der modernen Super Strat übernimmt. In allen Beispielen verwende ich jeweils den Steg-Pickup.
Die Grundcharakteristik bleibt bestehen, dabei kann sich der typische Sound des Instrumentes durchsetzen.
Im letzten Beispiel betreibe ich das Pedal erst mit 9, dann mit 18 Volt. Alle Regler stehen wieder in der Mittelstellung und Super Lead ist angesagt.
Ich muss zugeben, dass der Unterschied für meinen Geschmack recht marginal ausfällt, mit 18 Volt liefert das Pedal allerdings wesentlich mehr Output. Da ich beide Audiofiles in der Lautstärke angeglichen habe, sollte ein klanglicher Vergleich leichter fallen.