So werden die Catalinbread Formula-Pedale getestet
Für den Praxischeck hängen alle drei Pedale vor einem weitestgehend clean eingestellten 74er Fender Bassman 50, dessen Signal über eine Universal Audio OX (4×12 Greenback) läuft. Als Gitarren kommen eine Telecaster und eine Les Paul zum Einsatz. Es lohnt sich absolut, die Pedale mit 18 V zu versorgen, was ich für die folgenden Aufnahmen auch getan habe.
Formula 55 & 5F6 haben deutlich mehr Low-End im Gepäck
Was beim ersten Anspielen sofort klar wird, ist der hörbar ausgeprägtere Bassbereich bei Formula 55 und 5F6. Die Tweed-Champ-Variante (Formula 51) hingegen tritt erheblich schlanker auf, ist dafür aber prägnanter in den Mitten. Interessant ist auch, dass man beim Spielen mit dem 51 tatsächlich den Eindruck hat, einen kleineren Amp zu hören. Hier kommt eine erste Bestandsaufnahme mit dem Bridge-Pickup der Telecaster. Die Sag-Funktion ist beim 51 noch deaktiviert und bei den anderen beiden Kandidaten habe ich ein wenig den Bassbereich entschärft. Ansonsten zeigen alle Potis in etwa auf 12 Uhr. Zuvor gibt es das pure Amp-Signal zu hören.
Die Catalinbread Formula-Pedale sorgen für eine Menge Charakter im Signalweg
Wie einleitend erwähnt, sind die vorliegenden Tweed-Sound-Pedale eindeutig nicht als herkömmliche Overdrive-Pedale zu verstehen, die man hin und wieder hinzuschaltet. Da sie sich an Amp-Vorbildern orientieren, hauchen sie dem Signal auch einen eigenen Charakter ein. Die sehr dynamische Ansprache erlaubt das Spielen wie am guten Röhrenamp, den man je nach Geschmack bis zu einer bestimmten Stufe aufdreht.
Gelungene zusätzliche Features beim Catalinbread Formula 51, 55 & 5F6
Besonders bei 18 Volt lohnt es sich sehr, die Sag-Funktion des Formula 51 auszuprobieren, die das Signal zunehmend weicher, aber auch bröckliger erscheinen lässt. Deutlich mehr Gain bringt außerdem die Hi-Einstellung des 55 mit sich. Hier muss man schon etwas aufpassen, dass der Bassbereich nicht zu sehr kippt. Gleichzeitig kann man aber auch ganz vorzüglich nach alter Manier den Zerrgrad mit dem Volume-Poti der Gitarre regeln und das Hi-Setting einfach als Maximum betrachten. Typisch für Fender Tone-Stacks gibt es mit dem EQ des 5F6 quasi keine schlecht klingenden Einstellungen und man sollte auch vor extremen Settings nicht zurückschrecken. Der zweite Klangcharakter über den Mini-Switch im Inneren des Pedals bringt dann ebenfalls deutlich mehr Gain und ein verändertes Frequenzverhalten mit. Für einen brauchbaren Sound muss man daher stellenweise etwas unkonventionelle Einstellungen am Pedal wählen. Wie sich die angesprochenen Parameter auswirken und wie die drei Kandidaten außerdem mit mehr Gain agieren, hört ihr in den folgenden Beispielen.
Ein abschließender Direktvergleich der drei Formula-Pedale
Zum Abschluss folgt noch ein kurzes Video mit einem finalen direkten Vergleich der drei Kandidaten. Ich habe dabei versucht, die Pedale ähnlich einzustellen. Besonders im Low-End, aber auch in der Abbildung der Mitten zeigen sich dennoch deutliche Unterschiede. Am kompaktesten verhält sich das 51. Das 55 hingegen ist im besten Sinne etwas sumpfig im Bassbereich und das 5F6 wirkt in meinen Ohren am vollmundigsten.