Praxis
Der Praxistest wurde in sechs Disziplinen mit unterschiedlichen Sounds durchgeführt. Dabei standen immer verschiedene Anforderungen an die Klangübertragung im Fokus. Einzelheiten dazu und zum benutzten Equipment findet ihr hier.
Clean
In den Höhen ist der Vintage 30 etwas härter als zum Beispiel ein Greenback oder Blue von Celestion. Auch die Mitten sind stärker vertreten und im Cleanbereich erscheint der Speaker bereits eine Ecke rockiger als die sanfteren Vertreter. Auf jeden Fall generiert er einen soliden unverzerrten Ton.
Crunch
Der Twang-Charakter der Tele kommt in der zweiten Disziplin unseres Tests ganz gut zum Vorschein. Die Kombination von Telecaster und Vox AC30 harmoniert gut mit dem Vintage 30 und auch hier gibt es durch die stärkeren Mitten einen leicht aggressiveren Ton. Gefällt mir aber gut.
Mid Gain
Das klassische Rockbrett mit SG und Marshall Plexi präsentiert unser Testkandidat eine Idee moderner und nicht so Seventies-like. Man kennt diese Kombination von vielen Rock-Alben aus den 80er und 90er Jahren. Er klingt etwas voller und wuchtiger als manch andere Mitstreiter und ist daher auch gut geeignet, sich in größeren Bandbesetzungen durchzusetzen, vor allem, wenn mehr Verzerrung im Spiel ist. In der Übertragung der unterschiedlichen Zerrgrade, bedingt durch die Anschlagsdynamik, gibt es keine Beanstandungen, im Gegenteil gestaltet sich das Spielgefühl für solche Aktionen sehr gut.
High Gain Lead
Der Leadsound kommt etwas schärfer, die Aufgabenstellung, den Klangunterschied zwischen beiden Pickups deutlich darzustellen, meistert er locker. Im Gegensatz zum sehr weichen Governor von Eminence generiert der Vintage 30 beim Steg Pickup einen schneidenden Leadsound, der für sich allein etwas hart klingt, aber im Bandkontext genau die Frequenzen hat, um sich durchzusetzen, ohne dass man den Master-Volume am Amp mehrfach nachregeln muss.
Für dich ausgesucht
High Gain Low
Bei den High Gain Sounds mit weit heruntergestimmten Gitarren ist mir der Vintage 30 ein wenig zu undefiniert im Bassbereich, ein Spezialist für kernige Downtunings ist er meines Erachtens nach nicht. Aber in Sachen Akkord-Transparenz gibt es auch in dieser Disziplin keine Beanstandungen.
Metal
Beim Mid Scoop Metal Zerrsound schneidet unser Testkandidat wiederum gut ab. Er hat die Schärfe, die für den Schwermetall-Einsatz benötigt wird. Vom Charakter her tendiert er eher in Richtung Old School Metal als zu den modernen Zerrsounds á la Rammstein.