Praxis
Die 275 g des Mini-Mixers/Recorders lassen sich leicht transportieren und das Gerät passt aufgrund seiner geringen Abmessungen wirklich in jeden Rucksack. Der handliche Interface-Mixer ist schnell verkabelt und eingerichtet. Wer keine Erfahrung damit hat, dem hilft der beiliegende Quick Guide weiter. Etwas umständlich ist es, die kleinen, vertieft angebrachten Schieberegler zu bedienen. Wer das MixerFace regelmäßig verstellt, ist deshalb gut beraten, das mitgelieferte kleine Tool am Schlüsselbund zu befestigen, um es stets griffbereit zu haben. Hier hätten es meiner Meinung nach auch schwergängige Schieberegler getan. Aber gut … so sind Nutzer hier immerhin auf der sicheren Seite.
Einpegeln von Mikrofonen
Beim Einpegeln von Mikrofonen müssen Anwender des MixerFace beachten, dass die Peak-Anzeigen bereits bei -6dB unterhalb des Clippings auslösen. Hier hätte mir eine echte Clipping-Anzeige besser gefallen, um den vorhandenen Spielraum besser ausschöpfen zu können. Nicht etwa, weil das für das digitale Recording eine Rolle spielen würde. Es geht mir dabei vielmehr um das Monitoring des Mikrofonsignals, das dann ein wenig lauter ausfallen könnte.
Ebenfalls gut zu wissen ist, dass die Kanäle 1 und 2 vom Mixerface im Stereobild ebenso auf den linken und rechten Kanal verteilt werden wie die Stereo-Aux-Kanäle 3 und 4 auf diese gesplittet werden. Eine Feinheit noch am Rande: Selbst dann, wenn der Monitormodus von stereo auf mono umgestellt wird, wird das vom Computer eingehende Playbacksignal weiterhin in Stereo wiedergegeben. Das ist praktisch.
Beim CEntrance MixerFace R4D haben wir es übrigens nicht mit einem Multitrack-Gerät zu tun, das mehr als zwei Kanäle ausgeben kann. Die eingehenden Signale 1-4 werden stets als Stereomix aufgezeichnet. Die Playbackkanäle sind dagegen ausschließlich zu Monitorzwecken verfügbar.
Wie klingt das CEntrance MixerFace R4D?
Klanglich haut mich das CEntrance MixerFace R4D tatsächlich vom Hocker. Im Test nutze ich mit dem Shure SM7B ein dynamisches Mikrofon, das einiges an Vorverstärkung benötigt. Das MixerFace liefert hier ohne mit der Wimper zu zucken jede Menge Gain und das ohne das gefürchtete Preamp-Rauschen. Auch beim Test mit einem Kondensatormikrofon, hier ein Brauner Phantom Classic, kann das MixerFace überzeugen. Phantomspannung eingeschaltet, Signal eingepegelt und losgelegt. Wie Ihr in den Audiobeispielen hört, kommt der Klang des Mikrofon-Preamps hier so richtig schön zur Geltung. Der Ton ist kraftvoll, rund und das Signal rauscharm.
Für dich ausgesucht
Beide Mikrofone habe ich mit Nahbesprechung aufgezeichnet. Das Kondensatormikrofon hört ihr noch in einem weiteren Audiobeispiel, in dem ich das Hochpassfilter aktiviert habe. Der Nahbesprechungseffekt des Mikrofons wird dadurch nur geringfügig abgeschwächt. Das spricht für diese Bassabsenkung, die nicht deutlich hörbar, aber doch wirksam und geschmackvoll ihren Dienst verrichtet. Das einzige klangliche Manko, auf das ich bei den Aufnahmen stoße, sind sehr deutlich hörbare Knackser in Form von elektrischer Audiobursts, die sowohl beim Ein- wie auch beim Ausschalten des Geräts entstehen. Hier könnte der Hersteller nachbessern.
CEntrance MixerFace R4D – mögliche Alternativen
Um Euch eine gute Vergleichsmöglichkeit mit anderen mobilen Audio-Interfaces mit Recording-Funktion an die Hand zu geben, habe ich für Euch einige zentrale Daten des CEntrance MixerFace R4D und zweier Mitbewerber in dieser Tabelle zusammengestellt. Wie Ihr seht ist das MixerFace in Sachen Audioqualität gut aufgestellt, ist aber gegenüber der Konkurrenz im Nachteil in Sachen maximaler Größe eingesteckter SD-Karten:
Produkt CEntrance MixerFace R4D | Produkt Zoom PodTrak P4 | Produkt Sound Devices MixPre-3 II | |
Eingangskanäle | 4 | 4 | 5 |
Ausgangskanäle | 2 | 2 | 2 |
Zero Latency Monitoring | ja | ja | Ja |
max. Digitalauflösung | 192 kHz/24 Bit | 44,1 kHz/16 Bit | 192 kHz/32 Bit |
Phantomspannung | 48 V | 48 V | 48 V |
USB-Powered | ja | ja | ja |
max. Betriebsdauer m. Akku | 8 Std. | 4 Std. | unbekannt |
integrierter Recorder | ja | ja | Ja |
max. SD-Karten-Größe | 256 GB | 512 GB | 512 GB |
integrierte Mikrofone | nein | nein | nein |
USB-Audio-Interface | ja | ja | ja |
Straßenpreis | 539,– € | 177,– € | 1.159,– € |