Fazit
Der Chandler TG Opto ist ein würdiger Träger seines Namens. Wie zu erwarten, liegt seine Stärke in der Veredelung von Aufnahmen. Eher nebenbei geschieht auch eine Dynamikbegrenzung, die in ihrer stets deutlichen Wahrnehmbarkeit so elegant und transparent ist wie kaum eine andere. Der TG Opto stabilisiert: Gerade im unteren tonalen Bereich verleiht er Stütze und eine angenehme Präsenz. Vocals werden souveräner und scheinen dabei gleichzeitig sowohl näher am Hörer als auch unaufdringlicher zu sein. Gesangsaufnahmen erfahren eine Art Konkretisierung. Der Chandler zeichnet hier nicht wie viele optische Dynamikbegrenzer auf Röhrenbasis das Signal feiner, sondern eher griffiger, gegenständlicher, dabei auf seine Art edel nach. Dabei kommt es zu keinerlei Substanzverlust, wohl aber ist die Regelung stets sehr deutlich zu hören.
Ein bisschen ärgerlich ist, dass die Anzeige wesentlich höhere Kompressionsgrade suggeriert als in Wirklichkeit vorliegen. Auch eine ungefähre Bezifferung der Regelzeiten hätte nicht geschadet. Es empfiehlt sich also, obwohl das Gerät so hübsch ist, nicht so genau hinzusehen.
- hervorragende Klangeigenschaften
- gute Herstellungsqualität
- irreführendes VU-Meter
- optischer Dynamikbegrenzer in Transistortechnik
- diskret aufgebaut
- Mono
- ungerasterte Potis für Eingangs- und Ausgangspegel
- ungerasterte Potis für Ansprech- und Abklingzeit
- Hard-/Rounded-Knee-Schalter
- True Bypass
- API-500er-Format
- 2 Modulbreiten
- Stromversorgung +/-16V maximal +/-100mA
- Preis: € 1399,– (Straßenpreis am 05.02.2018)