Fazit
Das bedeutet in seiner Gesamtheit, dass der Little Devil Compressor ein echtes Charaktertier ist, und zwar was alle seine Eigenschaften betrifft: den an Neve angelehnten Signalweg selbst, den speziellen Charakter der Kompression, und auch die sehr eigentümlich Auswahl und Abstimmung der Parameter. Die Bauqualität ist von allererster Güte, was das betrifft, reiht sich der Kompressor nahtlos in die anderen Module der Little-Devil-Reihe ein.Doch während sowohl der Preamp als auch der EQ bei allem Charakter, den sie zweifelsohne mitbringen, trotzdem wirkliche Allrounder sind, Geräte, die sich für praktisch alle denkbaren Anwendungen eignen, sieht dies beim Kompressor etwas anders aus – denn hier steht der Charakteraspekt stärker im Vordergrund, was seine Vielseitigkeit etwas schmälert. Bei einem Straßenpreis von gut 1200 Euro kann man daher keine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen. Preamp und EQ würde ich quasi blind empfehlen, die können in jedem Studio eine echte Bereicherung sein, aber der Kompressor ist einfach ein etwas spezielleres Teil, das man entweder lieben oder nicht ganz so gut finden wird. Aber so ist das eben mit Charakterköpfen: Sie können auch anecken. Ob die speziellen Qualitäten dieses Kompressors den Kaufpreis rechtfertigen, kann deswegen in diesem Fall nur der individuelle Test im eigenen Setup zeigen. Das schmälert nicht die Qualitäten dieses Teils. Sie werden einfach nur nicht jeden Geschmack treffen.
- gute Klangeigenschaften
- Zusatzfunktionen wie Wet/Dry-Poti und Sidechain-Filter
- eigenständiges Konzept
- spezieller Charakter eignet sich nicht für alle Anwendungen
- zwei unterschiedliche Regelelemente auf Dioden-Basis
- voll diskreter Class-A-Aufbau mit Ein-/Ausgangsübertragern
- Wet/Dry-Poti für Parallelkompression
- Sidechain-Filter mit 5 Eckfrequenzen
- Preis: € 1462,- (UVP)