Die Chapman Guitars ML3 Pro Modern E-Gitarre stammt aus dem Portfolio des Gitarrenherstellers Rob Chapman, der 2009 zusammen mit 5000 seiner YouTube-Follower eine Gitarre konzipierte, die in einer Kleinserie von 500 Stück gebaut wurde und die Marke Chapman Guitars begründete.
Die Instrumente der Briten werden in UK konzipiert und entwickelt, aber in Südkorea gefertigt, was dazu beiträgt, dass die Gitarren mit dem Namenszug des Firmengründers auf der Kopfplatte qualitativ überzeugen können und vergleichsweise preisgünstig sind. Wie die ML3 Pro Modern in diese Philosophie passt, soll der folgende Test zeigen.
Details
Optik/Verarbeitung:
Chapman unterteilt seine Instrumente in die drei Serien Standard, Pro und Signature, in denen sich mittlerweile eine breite Auswahl unterschiedlichster Gitarrenformen und Bestückungen findet, vom S-Type und T-Type bis hin zu 8-saitigen Instrumenten. Unsere Testkandidatin, die ML3 Pro Modern, wird in einem stabilen Rechteckkoffer geliefert, der neben einigen Schlüssel zum Einstellen im separaten Etuifach auch ein Poliertuch beherbergt.
Die Gitarre im T-Style kommt mit einem Korpus aus Mahagoni mit einer gewölbten Decke aus dem gleichen Holz. Das gesamte Instrumente wurde rot eingefärbt und lässt die Maserung des Holzes schön durchscheinen. Das untere Cutaway ist so weit ausgefräst, dass ein komfortables Bespielen der höchsten Lagen des Griffbretts möglich ist. Als Tonwandler stehen zwei Alnico 5 Chapman Madrigal Humbucker bereit, die direkt in den Korpus geschraubt wurden und mithilfe eines Fünfweg-Schalters angewählt werden. Dabei werden die Humbucker in der Position 2 und 4 für einen Singlecoil-ähnlichen Sound gesplittet. Folgende Kombinationen sind möglich:
Für dich ausgesucht
POSITION 1 | Steg |
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POSITION 2 | Steg + Hals gesplittet (äußere Spule) |
POSITION 3 | Steg + Hals |
POSITION 4 | Hals + Steg gesplittet (äußere Spule) |
POSITION 5 | Hals |
Zum Regeln der Lautstärke und Bedämpfen der Höhen stehen jeweils ein Volume- und und Tone-Poti bereit, die beide mit griffigen Metallknöpfen versehen sind. Die aufgezogenen D’Addario NYXL Nickel Wound 09-42 werden rückseitig durch den Korpus eingefädelt und auf der Oberseite über eine feste Chapman String-Through-Brücke geführt. Die Saitenreiter ermöglichen ein individuelles Justieren der einzelnen Saiten. Zwei Chapman Strap-Locks ermöglichen das Anbringen eines Gurtes und befinden sich an den üblichen Positionen. Zum Schutz des Lacks sind sie unterlegt. Die Rückseite der Gitarre zeigt neben dem bekannten “Rippenspoiler” nur noch die Metallhülsen, in die die Saiten eingefädelt werden und ein Elektronikfach, das mit einem schwarzen Kunststoffdeckel verschlossen ist.
Der durchgehende Mahagonihals ist am Hals-Korpus-Übergang ergonomisch ausgefräst, was zusammen mit dem tiefer ausgefrästen Cutaway das Erreichen der höchsten Lagen zusätzlich erleichtert. Auch die Halsrückseite ist rot eingefärbt und das Halsprofil auf der Hersteller-Website mit einem C-Shape angegeben. Das Ebenholz-Griffbrett beherbergt 24 Jumbo-Bünde aus Edelstahl, die allesamt tadellos eingesetzt, bearbeitet und an den Kanten abgerundet wurden. Im 12. Bund ziert ein Infinite-Inlay das Griffbrett, fluoreszierende “Glow in the dark” Punkte dienen in der Halskante der Orientierung. Sobald diese sich mit Licht aufgeladen haben, leuchten sie im Dunkeln, eine tolle Idee.
Bevor die Saiten schnurgerade auf die offenen Hipshot Grip-Lock-Mechaniken treffen, müssen sie zuvor über einen 42 mm breiten Graph Tech Black TUSQ XL Sattel, der perfekt gekerbt wurde und die Saiten spielfrei auf die angewinkelte Kopfplatte weiterleiten. Letztere ist umgedreht angebracht und ebenfalls rot eingefärbt, was für eine stimmige Optik sorgt. Direkt hinter dem Sattel befindet sich der Zugang zum Dual Action Halsstab, der passende Schlüssel liegt im Koffer bei.
Die in Korea gefertigte ML3 Pro besitzt eine Mensur von 648 mm, bringt 3269 Gramm auf die Waage und lässt in puncto Verarbeitung keinerlei Anlass zur Kritik zu.