Praxis
Zu Beginn verschaffen wir uns einen Eindruck über die sechs verschiedenen Grundsounds, die unser Instrument zu bieten hat, das Ganze mit einem unverzerrten Amp. Hier sind die drei Kombinationen ohne Coil Tap.
Dann die Split-Kombinationen. Die Singlecoils werden natürlich nicht gesplittet, aber durch das Herausziehen des Tone-Potis werden neben dem Splitten des Humbuckers auch andere Verschaltungen der Tonabnehmer aufgerufen, siehe oben.
Vergleicht man diese Singlecoils mit einem gewöhnlichen Stratsound, dann ist die ML-1 in den Höhen etwas härter und hat weniger Mitten im Gepäck. Mein Fall ist das nicht unbedingt, aber die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Der Humbucker hat logischerweise einen etwas stärkeren Pegel, vom Ton her ist er aber wesentlich mittiger und liefert weniger Höhen. Die klangliche Abstimmung zwischen den Pickups ist meiner Meinung nach nicht ganz homogen.
Bei angezerrten Sounds machen die Singlecoils aber eine gute Figur und sorgen für einen bissigen Ton, der sich aufgrund der starken Höhen auch problemlos durchsetzt. In diesem Kontext fällt der Humbucker etwas ab, er zeigt sich recht matt, die Höhen fehlen im Vergleich zu den giftigeren Singlecoils. Ihr hört jetzt vier Varianten direkt hintereinander:
1. Hals-Pickup
2. Hals und mittlerer Pickup
3. Mittler und Steg-Pickup (eine Spule)
4. Steg-Pickup (Humbucker)
Wer den Humbucker für rotzige Mid-Gain-Sounds nutzen möchte, sollte die Höhen am Amp etwas weiter aufdrehen. Mit einem zweikanaligen Verstärker funktioniert das dann auch ganz gut, wenn man den Clean- oder Crunch-Sound mit den Singlecoils spielt, die höher verzerrten Sounds mit dem Humbucker und dafür dann am Amp zwei unterschiedliche EQ-Einstellungen nutzt. So kann der Klangunterschied der Pickups etwas angeglichen werden, vorausgesetzt, man hat einen Verstärker mit getrennter Klangregelung. So klingt der Humbucker mit etwas Höhenboost vom Amp.
Für dich ausgesucht
Die Anschlagsdynamik ist nicht von schlechten Eltern und der Zerrgrad lässt sich ganz gut mit den Fingern steuern. Die wahren Feinheiten im Klang werden von den Pickups aber nicht unbedingt bis ins letzte Detail genau übertragen. Aber auch das ist bei der Preisgestaltung nicht zu erwarten.
Das Tremolosystem ist bei kleinen Bewegungen recht stimmstabil. Allerdings sind die Sattelkerben für die A-und D-Saite ziemlich schmal, sodass die bei heftigen Bewegungen dort hängenbleiben und sich verstimmen. Hier ist ein wenig Nacharbeit angesagt, dann sieht auch diese Disziplin ganz zufriedenstellend aus.
Bei HighGain-Sounds kommt die Gitarre ganz gut rüber. Der Steg-Pickup generiert bei Mid Scoop Klängen zwar keine aggressive Note, ist aber auf jeden Fall Metal-tauglich.
Olli sagt:
#1 - 18.10.2014 um 11:54 Uhr
Als Thomann Website solltet ihr nur Instrumente testen, die auch bei thomann erhältlich sind. Sonst gibt es schnell nen faden Beigeschmack.
Robert G sagt:
#2 - 20.10.2014 um 10:58 Uhr
Hi, welcher Amp wurde bei den Clean-Samples verwendet? Hammer Clean-Sound.@OlliErnsthaft? Merkste selber oder?Gerade das auch Sachen reviewed werden die es nicht beim Thomann gibt, suggeriert eine Gewisse Objektivität und Neutralität.Davon abgesehen kann man die Chapman Guitars relativ günstig bei Andertons.co.uk bestellen.
Und das Bonedo Testexemplare bekommt deutet ja wohl darauf hin das die Gitarren auch bald in Deutschland erhältlich sind.
Thomas Dill sagt:
#3 - 20.10.2014 um 12:28 Uhr
Hallo Robert,bei den Cleansounds war wie immer ein Sovtek MIG-50H mit neutraler Klangregelung im Einsatz.
Michael sagt:
#4 - 21.10.2014 um 00:04 Uhr
Den Vibratohebel müsste man eigentlich mit einer kleinen Madenschraube fester stellen können! Diese sollte zu sehen sein, wenn man das Vibrato mal ganz runter drückt und dann von der Vorderseite (also von da, wo der Gurtpin sizt) der Gitarre auf den Stahlblock guckt.Zumindest ist das bei meinem Wilkinson Vibrato so, welches 100%ig genau gleich aussieht! :-)Grüße
Michael
Gustav sagt:
#5 - 21.10.2014 um 06:35 Uhr
Der Olli hat völlig Recht.
Ständig gibt es 4 bis 5 Punkte auch für Equipment, das diese Wertung aus meiner und der Sicht von einigen anderen praktizierenden Musikern nie und nimmer verdient hat, hauptsache, beim Thomann klingelt die Kasse.
Kaum ist mal ein Konkurrenzprodukt am Start, wird es schlechter bewertet.
Ich kann die Bonedo Reviews nicht ernst nehmen.
bonedoHansi sagt:
#6 - 21.10.2014 um 10:55 Uhr
Hallo Leute,
nur um euch zu beruhigen: Es wird Chapman Gitarren ab Dezember auch bei Thomann geben. Ihr könnt die Verschwörungstheorien also im Köcher lassen. Schaut euch im übrigen mal unsere Tests von Thomann-Eigenmarken an. Dann werdet ihr sehen, dass wir unabhängig testen. Beste Grüße Hansi Tietgen
Gustav sagt:
#7 - 21.10.2014 um 19:15 Uhr
Ihr bewertet m.E.n. viel zu wohlwollend, insbesondere bei etablierten Marken und Verkaufsrennern beim Thomann wie Gibson, Hughes & Kettner etc., da können die Gitarren noch so schlecht verarbeitet sein, der Sound noch so fizzelig...Dass vereinzelt irgendein Harley Benton Pedal nur 3,5 Sterne bekommen hat, mag sein.
Aber wo sind denn all die 1, 2 und 3 Sterne Reviews von teuerem Equipment? Gibt es kein durchschnittliches oder sogar schlechtes/überteuertes Equipment mehr?Das hat mit Verschwörungstheorien nichts zu tun.
Eine Verschwörungstheorie wäre es, wenn jemand auf die Idee käme zu behaupten, dass der Thomann jetzt die Gitarren des Konkurrenten ins Angebot nimmt und sie schlecht bewerten lässt, um diesen blöd dastehen zu lassen. Aber soetwas würde sicher niemand behaupten wollen.Generell bin ich für jedes Review eines neuen Artikels dankbar, auch für die von Bonedo. Nur bin ich öfters erstaunt über die positiven Bewertungen, insbesondere auch bei der Gesamtnote.Am Ende kann ich nur jedem dazu raten, selbst anspielen zu gehen!
Simon sagt:
#8 - 22.10.2014 um 02:03 Uhr
Verschwörungstheorien sind ja ganz schön. Mehr auch nicht.Meiner Meinung gibt es heutzutage auch keine RICHTIGE Scheisse mehr. Kaufhausgitarren findet man nur noch bei Aldi. Alles was ich heute von HB, Music Store oder sonstigen Hausmarken bekommen kann ist zumindest SPIELBAR. (Sofern es kein Montagsmodell ist).Also ich habe oft genug Bonedo-Reviews gelesen, in denen "etablierte" Marken/Dinge/Etwasse "nur" 3,5 Sterne bekommen haben. Zu Recht oder Unrecht ist dann auch wieder Ansichtssache.Und lasst mich gar nicht von den "unabhängigen" Reviews in Fachmagazinen anfangen.
Olli(ein anderer) sagt:
#9 - 12.11.2014 um 15:40 Uhr
Sind die Chapmangitarren nicht dafür gedacht von dem Holz und der Verarbeitung her gut zu sein und alles was tauschbar ist günstig zu halten? Von daher ist das Review doch gut.