So werden die Klangbeispiele der Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Marshall Plexi sowie einen Peavey 5150. Detailliertere Eindrücke gibt es außerdem im Video.
Beim ersten trockenen Anspielen fällt sofort das extrem bequeme Handling auf. Der Korpus schmiegt sich wie angegossen an den Spieler und der Hals fühlt sich, auch aufgrund der matten Lackierung, traumhaft an. Das Halsprofil ist zwar nicht genauer spezifiziert, fühlt sich für mich aber wie eine flache D-Form an, die nicht zu „flitzefingerig“ ist und eine tolle Balance aus Masse und Sportlichkeit bietet. Das Werks-Setting ist relativ gut und perfekt oktavrein, auch wenn die Saitenlage speziell für die angepeilte Zielgruppe ruhig etwas niedriger sein dürfte. Die Bünde sind halbwegs gut poliert, sauber verrundet und einwandfrei abgerichtet. Unverstärkt wirkt die Gitarre sehr direkt mit einem frechen, schnellen Twang und ausgeprägten Höhen. Dieser Eindruck bestätigt sich auch am cleanen Amp: Das Instrument klingt brillant und punchig, wobei sich hier bereits die hohe Ausgangsleistung der Pickups bemerkbar macht, die sich ganz klar in der 80er-Jahre Metal-Tradition verstehen. Dennoch kann man dem Instrument relativ große Flexibilität attestieren, denn Funksounds kommen in den Zwischenstellungen genauso überzeugend rüber wie warme, jazzige Töne am Halshumbucker. Die zusätzliche Split-Option geht natürlich mit einem klaren Lautstärkeverlust einher, dennoch erhält man schöne glasige Töne, die sich toll für cleane Pickings eignen. Lobenswert finde ich, dass man das Splitting der Zwischenstellung bereits ohne Betätigung des Push/Pull-Potis erreicht, da dieser Klang doch gerade bei der Zielgruppe des Instruments viel gebräuchlicher ist.
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Verzerrt bietet die Charvel Pro-Mod So-Cal HH HT straffe und definierte Rocksounds
Über einen Marshall Plexi erhält man einen drahtigen und kernigen Sound mit prägnantem High End und die Ausgangsleistung bläst meine Vorstufe gehörig an. Dennoch wird es selten schrill, von den Split-Stellungen abgesehen, sondern bleibt stets ausgewogen. Die Pickups können zwar durchaus auch aggressive Töne anschlagen, bleiben aber musikalisch und dank der Saitenführung und der Hardtail Bridge erhält man ein tolles Lowend. Das Mastervolume-Poti erlaubt eine sichere Kontrolle über den Output, sprich, den Zerrgrad, und ermöglicht dynamisches Arbeiten. Auch mit dem Tone-Poti lässt sich musikalisch hantieren bei einem effektiven Regelweg, sodass krassen Filtersounds oder einem dezenten Abmildern der Höhen nichts im Wege steht. Geht man eine Gainstufe höher und stöpselt in einen 5150, gibt es das volle Metal-Brett mit transparenten Bässen und durchsetzungsfähigen Höhen. Leadsounds sind traumhaft und die Bespielbarkeit lädt zum Solieren ein. Auch wenn die Gitarre clean überzeugt und auch durchaus „Allround-Workhorse“-Qualitäten zeigt, muss man ganz klar sagen, dass ihre Stärken im Medium- bis High-Gain-Segment liegen.