Praxis
Wie tief und rund klingt der Lowdown?
Mit seiner recht einfachen Klangarchitektur motiviert der Cherry Audio Lowdown nicht direkt zum Klangschrauben. Man wird also eher mit den über 40 Presets vorliebnehmen und den Sound hier und da ein wenig abwandeln.
Die Presets in den Sparten „Basses“ und „Leads“ beweisen, dass man auch nur mit zwei Sägezahnoszillatoren richtig runde und voluminöse Sounds ohne „Langweilefaktor“ erzeugen kann. Anstelle großer Vielfalt gibt es beim Lowdown einen ziemlich satten und tiefen Bass, der das Etikett „Moog“ absolut verdient.
Ob tiefe Subbässe, massive Drones, moderate Quintklänge oder punchige Sequencerbässe: Die Standards analoger Synthbässe meistert der Lowdown mit Bravour. Bei den Leads lässt die Begeisterung nach – sie sind höchstens eine nette Zugabe, wie ihr in unseren Audio-Demos erfahrt.
Eine gute Handvoll Presets, die per Modulationsrad „gemorpht“ werden können, verdienen sich einen separaten Ordner. Diese Klänge haben wir für die letzten beiden Audio-Demos mit Delay und Reverb aufgewertet und spätestens dabei bemerkt, dass man für eine größere klangliche Wirkung des Synthesizers unbedingt mit zusätzlichen Effekt-Plugins anrücken sollte. Mit ein wenig optionalem Design klingt der Cherry Audio Lowdown ziemlich aktuell und passt ins heutige Elektronik-Arrangement.
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Was könnte sich verbessern?
Der Lowdown ist wie sein historisches Original ziemlich spartanisch ausgestattet. Cherry Audio könnte ihm vor allem einen Step-Sequencer und eine Effektsektion spendieren. Wie beim Cherry Audio Mercury-4, eine Emulation des Roland Jupiter-4, würde ein Bandecho-Effekt zu einigen kreativen Edit-Sessions anspornen und den Lowdown noch vielseitiger gestalten. Dies User würden würden es sicherlich nicht ernsthaft bemängeln, wenn der Hersteller seinen hohen puristischen Anspruch zurückschraubt und der Emulation ein paar zusätzliche Features gönnt.