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Cherry Audio Memorymode Test

Praxis

Wie klingt der Memorymode?

Gerade bei den klassischen Analogsynthesizern ersetzt keine Emulation das originale Instrument. Daher bemühen wir uns auch beim Memorymode nicht um akustische A/B-Vergleiche, zumal der Memorymoog bei den unterschiedlichen Hardwareversionen immer wieder etwas anders klingt.
Das Klangpotenzial des Cherry-Audio-Memorymode lässt sich anhand der über 600 Presets schon ganz gut einschätzen. Engagiert wurden bekannte Musiker und Designer wie Julian „J3PO“ Pollack, Dave Polich und Huston Singletary. Sie zaubern viele gute Sounds aus dem Memorymode. Natürlich wurden auch die rund 100 Werksprogramme des Memorymoog mit einfachen Brass- und Strings-Presets übernommen.

Mit über 600 Presets ist der Memorymode schon gut aufgestellt und zeigt direkt nach der Installation, dass er gut und vielseitig klingt.
Mit über 600 Presets ist der Memorymode schon gut aufgestellt und zeigt direkt nach der Installation, dass er gut und vielseitig klingt.

Die Soundpalette fällt, wie die Audiodemos andeuten, angenehm bunt aus. Klassische monofone Sounds (Demo 1, 2 und 8) liefert der Memorymode ebenso gut wie typisch analoge Bläser und Synthpads (Demo 3 und 4). Er kann forsch, druckvoll und lebendig (Demo 5 und 9) klingen, aber ebenso filigran (Demo 7) anmuten und dank der Modulationsektion auch Klangspektren (Demo 6) erzeugen, die man einem analogen Synthesizer nicht ganz zutraut. Keine Frage, er ist ein Allrounder und bietet an Vielfalt einfach mehr als eine Minimoog-Emulation.

Audio Samples
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Sound Demo 01 Memorymode Preset „Monstrous Thickness J3PO“ Sound Demo 02 Memorymode Preset „MiniMode_Soul Lead J3PO“ Sound Demo 03 Memorymode Preset „Luxurious Brass“ Sound Demo 04 Memorymode Preset „Alaska 2021 DP“ Sound Demo 05 Memorymode Preset „Jamba Bass HUS“ Sound Demo 06 Memorymode Preset „Ghostly Charm“ Sound Demo 07 Memorymode Preset „Perfect Pad J3PO“ Sound Demo 08 Memorymode Preset „Classic Detuned Saw_DP“ Sound Demo 09 Memorymode Preset „Follow Me“

Wo liegen die klanglichen Stärken?

Ohne bestimmte individuelle Sounds wäre auch dieses Plugin ersetzbar, zumal es VA-Synths bis zum Abwinken gibt. Am meisten reizt mich persönlich der Chord Mode (Chord Memory) in Verbindung mit dem Arpeggiator und einer ordentlichen Prise an Filter-/Oszillatormodulation. Was das konkret bedeutet, zeige ich mithilfe eines halben Dutzends Presets, die ich relativ schnell und mit großem Spaßfaktor erstellt habe.
Einen monumentalen Quintschichtakkord mit sanftem Filter-Swell demonstriert das Sound-Demo 10. Die Akkorde lassen sich aber auch mit dem LFO rhythmisieren (Demo 11) und auch für Spielarten des Dub (Demo 12) verwenden. Pulsbreitenmodulation und Oszillator lassen sich bei Arpeggiator und Flächen auch immer gut ins Spiel bringen (Demo 13 bis 15). Natürlich macht jeder User seine persönlichen Erfahrungen – Potenzial zum Soundtüfteln bietet der Memorymode.

Audio Samples
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Sound Demo 10 Memorymode Preset „Fifth Stack MS“ Sound Demo 11 Memorymode Preset „Chord Filt-LFO MS“ Sound Demo 12 Memorymode Preset „Chord Arp Dub MS“ Sound Demo 13 Memorymode Preset „Pad Sync&PWM MS“ Sound Demo 14 Memorymode Preset „Wave Cruiser MS“ Sound Demo 15 Memorymode Preset „Kangaroo MS“

Die Fünf Presets, die während der Testphase entstanden sind, rücken wir natürlich gern heraus. Es sind hauptsächlich Pads und Arpeggiator-Sounds, die auch bei den Audio-Demos (Endung MS) vertreten sind. Die fünf Memorymode-Preset-Files lassen sich einfach im Software-Synthesizer aufnehmen: Browser öffnen und die Dateien per Drag&Drop importieren. Hier geht es zum Download!

Ist der Memorymode leicht zu bändigen?

Diese Frage ist mit einem klaren Ja zu beantworten: Sein GUI ist großzügig skalierbar und kann sich gerade auch auf einem 49“-Monitor so richtig breit entfalten. Weil der Memorymode relativ wenige Parameter auf einer Bildschirmseite darstellt, fühlen sich selbst notorische Schraubmuffel bei der Soundbearbeitung nicht gleich überfordert. MPE-Controller werden unterstützt und dank des Browsers lassen sich alle Presets gut sortieren und auffinden. Dank MIDI-Learn-Funktion sind Parameter physikalischen Controllern zuweisbar. Für die Bedienung könnte man bedenkenlos die volle Punktzahl vergeben. Auf Anhieb hat es mir viel Spaß gemacht, neue Sounds zu erstellen. Während der Musikproduktion würde ich den internen Ensemble-, Echo- und Reverb-Effekt eher deaktiviert lassen und auf bewährte FX-Plugins zugreifen. Schlecht sind die Effekte des Memorymode aber nicht.

Die vielen praktischen Einstellungen wollen genutzt werden, so auch der MPE-Support.
Die vielen praktischen Einstellungen wollen genutzt werden, so auch der MPE-Support.

Was könnte verbessert werden?

Im Grunde kann der Memorymode einen rundum zufriedenstellen – besonders dann, wenn man die Features des originalen Synthesizers bekommen möchte. Er ist (sound-)technisch besser integrierbar als die betagte Hardware. Allerdings darf man von einem so aktuellen Softwaresynthesizer noch ein bisschen mehr verlangen. Neben Kleinigkeiten gibt es zumindest von mir einen dringlichen Wunsch: Mit einer optionalen Modulationsmatrix könnte man sicherlich noch raffiniertere Sounds entwickeln und sowohl die Effektsektion als auch den Arpeggiator in die Klangprogrammierung einbeziehen. Vielleicht denkt das Entwicklerteam des Memorymode ja auch schon darüber nach?

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Profilbild von Bert Friedrich

Bert Friedrich sagt:

#1 - 21.07.2021 um 12:50 Uhr

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Wow, I love your homemade presets! Would you mind sharing them ?

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