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Clavia Nord Lead 2x Test

Praxis

Abgesehen vom Vorteil des Direktzugriffs, den ein virtuell-analoger Synthie per se mit sich bringt, ist beim Nord Lead die Übersichtlichkeit und praxisnahe Bedienung hervorzuheben. Wie heißt es in der Bedienungsanleitung so schön: „Der Zauber liegt nicht nur in der Klangerzeugung selbst, sondern gewinnt auch durch die klar strukturierte, einfach bedienbare Oberfläche des Instrumentes.” Genauso sieht’s aus! Da ist beispielsweise die sehr einfache und wirkungsvolle Funktion des Morphens. Diese ermöglicht es, zwischen zwei unterschiedlichen Sounds oder den Einstellungen eines Sounds mit Hilfe des ModWheels oder der Anschlagsstärke stufenlos hin- und her zu faden. Auf diese Art und Weise lassen sich praktisch alle denkbaren Reglerbewegungen und Kombinationen auf das Modwheel und die Tastatur legen, ohne in irgendwelchen Untermenüs stundenlang Zuweisungen vornehmen zu müssen. Beim Modwheel selbst lässt sich per Taster zwischen den fünf gängigsten Modulationen wie Filter Cuttoff, Tonhöhe von Oszillator 2 und eben Morphing umschalten. Nachteilig beim „What-you-see-is-what-you-get“-Konzept sind kleine Einschränkungen, wie etwa das Verhalten der Drehpotis. Diese sind auf den Jump-Modus beschränkt, also das direkte Springen bei Berührung zur aktuellen Poti-Position. Das bringt natürlich hörbare Sprünge im Klang mit sich, die wirklich unangenehm sein können. Hier wäre zumindest eine Wahlmöglichkeit zwischen Jump- und Catch-Verhalten wünschenswert gewesen. Außerdem werden die Werte der Potis nicht im Display angezeigt, was ein genaues Feintuning natürlich erschwert.

Und so gibt es ein paar Dinge, die der Nord Lead, etwa im Vergleich zur Access Virus-Familie, nicht kann. Keine Einstellungen zur Velocity, keine Editorsoftware, nur ein Filter und so weiter. Die Frage ist, ob man diese Dinge wirklich vermisst, oder ob einem die klare Struktur nicht jene Übersicht verschafft, die für kreatives Arbeiten notwendig ist.  

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