Apple Logic Pro X ist ein Alleskönner, wenn es um Musikproduktionen oder Filmvertonung geht. Von Notationen und Aufnahme, über Sounddesign bis Mix-und Mastering: Apple’s DAW hat alle passende Features und Plugins an Board. Diese lassen sich per Tastatur und Maus bedienen, doch effektiver und musikalischer wird es mit MIDI/DAW-Controllern.
Zur Bedienung vom DAW-Mixer und einigen Editing-Features gibt es Motorfader-Controller, deren Bedienoberflächen dem eines Mischpult gleichen. Sie alle eifern der klassischen Mackie Control nach, welche allerdings recht klobig und nach wie vor teuer ist. Günstige und bessere Alternativen gibt es mit dem SSL UF8 oder Behringer X-Touch.
Parallel dazu hält der DAW-Controller-Markt auch eine üppige Palette an Controller-Keyboards bereit, die ebenfalls grundlegende Mixer- und Transport-Funktionen bietet . Viele dieser MIDI-Keyboards sind außerdem in der Lage, VST/AU-Plugins, also Effekte, Instrumente und DAW-spezifische Features, wie Logics Smart Controls, zu bedienen. Wir haben uns die besten Controller herausgepickt und ihre DAW-Integration für Apple Logic Pro X miteinander verglichen. Weitere DAWs und Controller findest du hier!
- Nektar Panorama T4, T6 und Apple Logic
- Novation 49SL, 61SL Mk3 und Apple Logic
- Native Instruments Komplete Kontrol und Apple Logic
- Motorfader-Controller für Logic
- Presonus Faderport 16 und Logic Pro X
- Behringer X Touch mit Logic Pro X
- SSL UF8 mit Logic Pro X
- Novation Launchpad Pro und Launchpad Mini für Logic Pro X (10.6)
- Launchkey Mini Mk3 mit Logic Pro X
- Nektar Impact LX Mini mit Logic Pro X: umfangreiche DAW- und Plugin-Steuerung
- Logic Remote (iOS) für Logic Pro (10.7)
- Streichen
Nektar Panorama T4, T6 und Apple Logic
Vom Nektar Panorama gibt es eine 49- und 61-Tasten-Version. Sie sind die mit Abstand universellsten DAW-Controller, denn kein Keyboard-Controller bietet es so viele DAW-spezifische Skripte. Dadurch sind sie besonders gut mit den individuellen Features der DAW-Software verzahnt. Ferner lässt sich die T-Serie über das Mackie Control Universal (MCU) Protokoll koppeln.
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Einrichtung Nektar Panorama T4 und T6 in Logic Pro X
Nektar erleichtert die Konfiguration und Fernsteuerung mittels Skripten. Nachdem man die T-Serie registriert hat, erscheint die Frage nach Betriebssystem und DAW. Daraufhin werden zum Controller passende Installationsdateien zur DAW-Integration angezeigt. Nach Download und Installation braucht man die DAW nur noch zu starten und alles ist automatisch konfiguriert. Gleiches gilt für den Plugin-Wrapper Nektarine. Er scannt den Rechner nach installierten Dritthersteller-Plugins und ist daraufhin schon startklar. Das ist Alles sehr einfach und komfortabel gelöst.
Logic Pro X DAW-Steuerung mit Nektar Panorama T4 und T6
Im Mixer-Mode lassen sich die neun Fader der Panoramas zur Steuerung der Kanallautstärken nutzen. Besonders praktisch dabei, dass der Logic Mixer ein- und ausgeblendet wird, sobald man den Mixer-Button am Controller betätigt. Die Kanäle können auf stumm, solo und record ready geschaltet werden. Für die selektierte Spur lassen sich die Sends, das Panorama sowie die Logics-Smart-Control steuern.
Die Transportsektion hält neben Start, Stop, Record, Loop, Vor und Zurück auch sekundäre Belegungen bereit: So lassen sich die Locatorpunkte für den Loop setzen, Aktionen per Undo rückgängig machen, das Projekt vom ersten Takt abspielen, das Metronom ein- und ausschalten. Zudem kann der Automationsmodus zwischen Read und Touch umgeschaltet werden, um Parameter-Automationen von Plug-ins aufzuzeichnen.
Plug-in-Steuerung mit Nektar Panorama T4 und T6 unter Logic Pro X
Wechselt man in den Instrument-Mode, lassen sich die Parameter eines Instrument-Plugins flink über die acht Encoder bzw. Endlos-Drehregler steuern. Auf dem Display werden die Parameterwerte dabei übersichtlich dargestellt, sodass jederzeit deutlich ist, an welchem Parameter geschraubt wird. Die Fader sind dann standardmäßig auf Attack, Decay, Sustain, Release und Volume gemappt.
Beim Nektar werden Parameter-Werte abgeholt, sodass es nicht zu Parametersprüngen kommt. Das gilt für den Instrument- als auch für den Mixer-Mode. Bewegt man also einen Fader, um die Lautstärke zu ändern, ändert sich der Volume-Parameter erst, wenn man beim Bewegen des Faders den entsprechenden Wert erreicht hat.
Bei Klangerzeugern lassen sich die Presets mit den Tasten unter dem Display bequem durchskippen – so muss man bei der Soundsuche nicht zwingend zur Maus greifen. Das funktioniert sogar bei vielen unbekannten Plugins gut. Für Logic-fremde Plugins nutzt man Nektarine, was als Plugin in die DAW geladen wird. Diese überträgt die Parameter automatisch auf den Controller, auch bei recht unbekannter Plugin. Im Edit-Mode lassen sich die Mappings auch beliebig anpassen.
Novation 49SL, 61SL Mk3 und Apple Logic
Das Novation SL MK3 ist ein weiterer, umfangreich ausgestatteter MIDI-Controller. Das Keyboard verfügt neben einen USB und MIDI I/O sogar über zwei CV/Gate-Anschlüssen inklusive Clock-Out. Neben der umfangreichen Steuerung von Hardware kann die SL-MK3-Serie auch DAWs und Plugins fernsteuern, unterstützt dabei jedoch nicht so viele verschiedene DAWs wie Nektar. Außerdem kann das Novation bis zu acht Geräte via Template gleichzeitig ansteuern.
Einrichtung Novation 49SL und 61SL Mk3 in Logic Pro X
Auf der Novation-Website sind für Logic Pro X und Propellerhead Reason entsprechende DAW Integration Scripts verfügbar. Nach der Installation wird lediglich die DAW gestartet und der Controller ist automatisch mit der DAW konfiguriert.
Logic Pro X DAW-Steuerung mit Novation 49SL und 61SL Mk3
Im Modus „IN-Control“ arbeitet das SL MK3 softwarespezifisch. In Logic lässt sich der Mixer inklusive Volume, Mute, Solo, Input Monitoring und Record Arm sowie die Transportsektion fernsteuern. Mit den Buttons unterhalb der Displays und den darüberliegenden Endlosdrehreglern sind für jeden Kanal das Panorama, die Sends und die Smart-Controls fernsteuerbar.
Über die Short-Cuts des Controllers erhält man Zugriff auf Undo/Redo, Metronom inklusive Vorzähler sowie auch auf die üblichen Transport-Funktionen, um Aufnahmen zu starten, zu stoppen und den Cycle zu aktivieren. Insgesamt lassen sich mit SL MK3 die essentiellen Features der DAW steuern, um Performances einzuspielen, im Mixer kleine Anpassungen vorzunehmen und über die Smart-Controls auch die Parameter der Plug-ins zu steuern.
Plug-in-Steuerung mit Novation 49SL und 61SL Mk3 unter Logic Pro X
Auf eine umfangreiche Plugin-Steuerung mit vorgefertigten Mappings und einem Kategorie-Browser, wie sie beispielsweise aus Native Instruments’ Komplete Kontrol oder Nektar’ Panorama T-Serie bekannt sind, muss man beim SL MK3 verzichten. In Logic Pro X nutzt ihr dann die Smart Controls, um mit dem Novation-Controller Plugins fernzusteuern.
Native Instruments Komplete Kontrol und Apple Logic
Die Komplete-Kontrol-Serie von Native Instruments ist ein Verbundsystem aus Controller-Keyboards und der Softwareschnittstelle „Komplete Kontrol“, dass es standalone als auch als Plugin gibt. Mit dieser lassen sich Plug-ins organisieren sowie mit vielen, bereits fertigen Mappings steuern. Sozusagen ein Plugin für Plugins.
Es gibt die günstige A-Serie mit Mini-Display und die “Premium” S-Serie mit großen Display, sowie jeweils verschiedensten Keyboard-Längen. Interessant sind das S49 MK2 für 589,- EUR , das S61 MK2 für 698,- EUR sowie das ganz große S88 MK2 für 1079,- EUR. Für schmale Budget kommst das A25 für 139,- EUR, das A49 für 179,- EUR und das A61 für 213,- EUR in Frage. Eine mobile Variante mit Minitasten ist als Komplete Kontrol M32 für 109,- EUR erhältlich. Alle Preise: Straßenpreis Stand 14.4.2022
Einrichtung NI Komplete Kontrol in Logic Pro X
In Logic Pro X läuft die Einrichtung des Komplete-MK2-Controllers automatisch. Nach der Installation des DAW Integration Skripts und dem Start der DAW fragt Logic ab, ob Komplete Kontrol als DAW Controller eingerichtet werden soll – das war’s auch schon. Unter „Bedienoberflächen → Setup“ lässt sich einsehen, dass der Controller mit einem eigenständigen Protokoll aufgeführt wird und dass die entsprechenden Ports auch schon ausgewählt worden sind.
Logic Pro X DAW-Steuerung mit NI Komplete Kontrol
Auf den beiden Farbdisplays wird Logics Mixer übersichtlich dargestellt. Mit den Endlosdrehreglern werden entweder die Volume-Fader oder die Panorama-Potis gesteuert. Welche der beiden Optionen gewählt wird, lässt sich mit dem 4-D-Encoder einstellen. Mit den Soft-Buttons über den Endlosdrehreglern lassen sich die Kanäle stumm bzw. solo schalten.
Zum Recorden in der DAW lässt sich die Transportsektion inklusive Record, Play, Stop, Loop, Metronom und Tap Tempo fernsteuern. Nicht jeder spielt die Performance sofort perfekt ein, daher sind Undo-/Redo-Funktion und Notenquantisierung eine große Hilfe, um nicht zwischen den Takes zur Maus greifen zu müssen. Möchte man Automationen von Mixer- oder Plug-in-Parametern aufzeichnen, lässt sich Logics Touch-Modus aktivieren. Zur Navigation im Projekt dient der 4-D-Encoder als eine Art Jogwheel und erlaubt gleichzeitig das gezielte Anwählen der Regionen im Arrangierfenster.
Die Transportfunktionen ist sowohl bei der S-Serie und der A-Serie identisch. Durch die fehlenden, großen Displays schaut man öfter zum Rechner. Zwar werden auf dem kleinen OLED-Display der günstigeren Controller-Variante die Parameterwerte des Mixers ebenfalls dargestellt, jedoch nur für den aktuell ausgewählten Kanal. Das Wechseln der Bänke 1-8, 9-16 usw.) ist nicht möglich. Stattdessen skippt man mit dem 4-D-Encoder alle Kanäle durch.
Ob die acht Regler die Lautstärke oder das Panorama regeln, wird am A-Series via Shiftbutton, statt dem 4-D-Encoder gesteuert – also nicht wirklich umständlicher. Da der A-Serie die Mute und Solo-Button fehlen, werden die Kanäle mit gehaltener Shifttaste und den die Page-Tasten stumm bzw. solo geschaltet. Dadurch ist die Navigation und Bedienung im Mixer unübersichtlicher, aber dennoch problemlos möglich.
Plugin-Steuerung mit NI Komplete Kontrol unter Logic Pro X
Zur Steuerung von Plugins wird in der DAW ganz einfach eine Instrumentspur angelegt, inder die Komplete-Kontrol-Software als Plug-in eingefügt wird. Daraufhin lässt sich am Controller der Browser öffnen, der wiederum alle Plugins und Kontakt-Librarys kategorisiert darstellt, die auf dem Rechner installiert sind.
Durch Auswählen von Attributen können die Presets sortiert werden. Noch bevor ein Sound geladen ist, kann man dank Prehear-Feature im Browser bereits vorhören. Klangerzeuger, für die es keine NKS-Mappings gibt, werden – statt über das” Komplete-Browser-Plugin” – direkt in der DAW als Plugin geladen, komfortable Mappings gibt es dann aber nicht.
Hat man sich einen Klangerzeuger bzw. ein Preset herausgesucht und geladen, kann man direkt drauf los spielen und die Aufnahme der Performance mit der einfachen Transportsektion starten. Mit den Softbuttons über dem rechten Display lassen sich außerdem Insert-Slots anwählen, um Effekt-Plug-ins hinzuzufügen und die Sounds zu veredeln.
Das Laden und Steuern von Plugins ist bei der A-Series weniger galant, aber möglich. Die Browser-Navigation ist über den 4-D-Encoder gelöst, wobei man beim Navigieren und der Parametersteuerung der Plugins besser zum Bildschirm schaut, da es auf dem kleinen OLED-Display einfach zu unübersichtlich ist, das immer nur der aktuelle Parameter dargestellt wird. Schaut man zum Rechner, sieht man welche Plugin-Parameter auf die Endlosdrehregler gemappt sind und kann den Klangerzeuger bzw. das Effekt-Plugin deutlich besser steuern.
elias zerano sagt:
#1 - 29.11.2020 um 13:04 Uhr
wie steuert man die smartknobs oder vst instrumente mit dem FaderPort 16 ?
Ist das mit dem Behringer X Touch møglich ? Kann man dann auch die Parameter frei zuweisen ?
Alexander Eberz sagt:
#1.1 - 21.04.2022 um 13:49 Uhr
Hallo Elias Zerano, danke für deinen Kommentar. Da die Controller auf dem Mackie Control Protocol basieren, ist alles bereits zugewiesen: EQ-Mode steuert EQ, Plugin-Mode steuert Plugin-Parameter und Instrument Mode die Parameter der Klangerzeuger … Beim Faderport werden die Parameter im jeweiligen Modus mit den Fadern bedient. Möchte man eigene Zuweisungen – beispielsweise für Logics Smart Controls – vornehmen, müsste man die vorhanden Mappings des Skripts überschreiben, da die Controller (meines Wissens nach) keinen Custom Mode für eigene Zuweisungen bieten. Kurzum: Die beiden Motorfader Controller sind nicht für die Fernsteuerung der Smart Controls vorgesehen, sofern man sie mit dem Skript und dessen fertigen Zuweisungen verwenden möchte. Wer Plugins steuern möchte, nutzt dazu am besten den Plugin bzw. Instrument Mode. Viele Grüße Alex
Antwort auf #1 von elias zerano
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