Praxis
Sound:
Ich parke das Polaris vor meinem Marshall JVM 410 Topteil und schalte in den Vibrato-Modus. Dabei zeigen sämtliche Potis in die Mittelstellung. Im zweiten Durchgang aktiviere ich dann den Chorus. Als Gitarre kommt eine Fender Telecaster zum Einsatz.
Schon mit allen Reglern in der Mittelposition zeigt das Polaris eindrucksvoll, was es drauf hat. Gerade der Chorus kann mit einem fetten und fast schon dreidimensionalen Klang aufwarten, den man von alten Klassikern der Rock-Geschichte kennt. Aber auch das Vibrato liefert einen nicht weniger beeindruckenden Sound.
Um die klangliche Auswirkung des Tone-Reglers zu erforschen, drehe ich diesen pro Durchgang von der Minimal- über die Mittel- bis zur Maximalstellung.
Wieder ist zuerst das Vibrato, dann der Chorus zu hören.
Der Tone-Regler bedämpft die tiefen Frequenzen, je weiter er nach rechts gedreht wird. Das endet mit einem charakteristischen Sound in beiden Betriebsmodi, egal ob Vibrato oder Chorus. Somit ist die klangliche Ausbeute recht hoch und lädt zum Experimentieren ein.
Jetzt ist der Focus-Regler an der Reihe. Diesen drehe ich pro Durchgang von Minimum über die Mittelstellung und 15 Uhr in die Maximalposition. Wie bei allen Beispielen zuvor aktiviere ich erst das Vibrato, dann den Chorus.
Auch der Focus-Regler ist ein sinnvolles Tool zur Klangverdrehung. Ist beim Vibrato in der Minimalstellung des Reglers keine wirkliche Veränderung zur vernehmen, ändert sich dies, sobald in den Chorus geschaltet wird. Hier wird der Klang leicht moduliert und lässt sich gezielt einsetzen, um dem Sound den gewissen Pep zu verleihen, wie beispielsweise Ty Tabor dies auf dem sensationellen Kings X Album “Dogman” getan hat, zumindest erinnert mich dieser Klang daran.
Und bevor es weiter zum Fazit geht, drehe ich am Rate-Regler. Dieser zeigt pro Durchgang auf Minimum, 12 Uhr und Maximum. Natürlich ist auch hier erst das Vibrato und dann der Chorus in Betrieb.
Für dich ausgesucht
Wie zu erwarten, ändert sich bei erhöhtem Setting die Geschwindigkeit der Modulation. Auch dies geschieht feinfühlig und lässt genügend Spielraum, um sensibel die perfekte Stellung und den gewünschten Effekt zu generieren.
So weit klingt das Polaris wirklich sehr gut und liefert einen warmen und mit genügend klanglicher Tiefe versehenen Sound. Ein kleines Manko gibt es für mich aber, denn das Pedal rauscht ein wenig. Dies ist wahrscheinlich dem MN3007 BBD Chip geschuldet, zumal es sich bei unserem Kandidaten um einen durch und durch analogen Effekt handelt.