ANZEIGE

Cort Artisan Space 5 SDB Test

In den 80er-Jahren waren Headless-Bässe extrem angesagt – auch die Firma Cort hat mit zum Teil sehr innovativen Modellen einen guten Teil dazu beigetragen. Im Portfolio der Südkoreaner befanden sich damals beispielsweise ein kopfloser Precision-Bass namens „Space PB“ sowie der eher spartanische Space B2, der unverkennbar von Ned Steinbergers Design inspiriert und mit lizensierter Steinberger-Hardware ausgestattet war. In den letzten Jahren erleben Headless-Bässe eine erstaunliche Renaissance. Und siehe da: Cort mischt auch diesmal erfreulicherweise wieder mit! Der Cort Artisan Space 5 ist bereits seit dem Frühjahr 2024 erhältlich. Das Headless-Modell basiert auf der erfolgreichen Artisan-Serie und zeichnet sich durch ein ausgesprochen ergonomisches Design aus. Zudem ist der Fünfsaiter aufgrund der Ausstattung mit zwei Bartolini-Humbuckern und einer aktiven Dreiband-Elektronik klanglich sehr flexibel aufgestellt. Aktuell bietet Cort den Artisan Space 5 lediglich als Fünfsaiter in den zwei Finish-Varianten „Star Dust Green“ und „Star Dust Black“ an. In diesem Test schicken wir den Cort Artisan Space 5 in „Star Dust Black“ durch den bonedo-Testparkour – auf geht’s!

Cort Artisan Space 5
Der Cort Artisan Space 5 im ausgiebigen Test.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Cort Artisan Space 5 SDB – das Wichtigste in Kürze

  • Headless-Fünfsaiter
  • 34“-Mensur
  • Ahornkorpus mit Maserpappel-Decke
  • siebenteiliger geschraubter Hals, Ahorn/Walnuss/Purple-Heart
  • zwei Bartolini MK1-Humbucker
  • aktive Dreiband-Elektronik mit optionalem Passivbetrieb

Gigbag im Lieferumfang

Koffer oder Gigbags gehören bei preisgünstigeren Bässen wie dem Cort Artisan Space 5 in der Regel nicht zum Lieferumfang. Erfreulicherweise zeigt man sich bei Cort dieses Mal aber spendabel und liefert den fünfsaitigen Headless-Bass in einer passenden Gigbag aus. Sie kommt mit einem schicken textilartigen Überzug und sieht echt schick aus, als außerordentlich stabil kann man das Modell allerdings nicht bezeichnen. Die Wände sind nicht verstärkt und es gibt keinen Hals-Support, lediglich eine Klettlasche zur Arretierung des Halses.

Für zusätzlichen Stauraum ist allerdings gesorgt –  auf der Front sitzt eine Tasche für kleineres Zubehör. Auf dem Weg zur Probe oder zum Gig lässt sich der Bass damit bequem transportieren, wer den Bass allerdings im Bandauto oder Tourbus zusammen mit anderem Equipment transportiert, sollte die Ausgabe für einen stabilen Koffer oder wenigstens eine hochwertige, üppig gepolsterte Gigbag nicht scheuen.

Attraktive Optik

Cort ist dafür bekannt, hohe Qualität zum schlanken Kurs zu bieten und der Cort Artisan Space 5 SDB bildet hier absolut keine Ausnahme. In Sachen Verarbeitung gibt es nicht den geringsten Anlass für Kritik – der Cort Artisan Space 5 sieht hochwertig aus und fühlt sich auch so an. Der Hauptdarsteller unseres Tests macht einen äußerst robusten und hochwertigen Eindruck und beeindruckt zudem mit einer attraktiven Optik.

Der Korpus besitzt im Grunde die typische Form der Artisan-Bässe, die Kanten sind beim Space 5 allerdings schärfer gezeichnet, sodass er ein Spur moderner und kantiger wirkt. Cort hat sich beim Korpus für dichtes Ahornholz entschieden und gibt damit die klangliche Richtung vor – an Höhen und durchsetzungsstarken Hochmitten sollte es dem Cort Artisan Space 5 aufgrund des dichten und harten Korpusholzes nicht fehlen – wir werden sehen!

Der Eyecatcher ist natürlich die attraktive Decke aus Maserpappel, die mit einer transparenten, dezent schwarz eingefärbten Mattlackierung versehen wurde. Die Kanten sind außerdem mit helleren Streifen eingefasst, die zum Teil über die Oberseite laufen und dem Bass wirklich einen einzigartigen und sehr modernen Look bescheren.

Cort Artisan Space 5
Fotostrecke: 4 Bilder Der Space 5 kommt im …

Hals und Griffbrett

Für den Hals und das Griffbrett des Cort Artisan Space 5 kommt ebenfalls Ahorn zum Einsatz – allerdings in der gerösteten Version. Dem Holz wurde also durch ein thermisches Verfahren die Feuchtigkeit entzogen, was sich im Idealfall positiv auf die Stabilität und das Schwingungsverhalten auswirkt.

Ahorn ist allerdings nur die Grundlage für die aufwändige Halskonstruktion des Cort Artisan Space 5, die Ahornstreifen wurden nämlich mit Walnuss- und Purple Heart-Furnieren laminiert, sodass der Hals insgesamt aus sieben Teilen besteht. Die ganze Konstruktion wurde schließlich mit einem sehr dezenten Matt-Finish behandelt, das für eine wunderbar geschmeidige Haptik sorgt.

Im Griffbrett sitzen 24 (24+Nullbund) absolut akkurat abgerichtete, abgerundete und polierte Nickelsilber-Bünde im Medium-Jumbo-Format sowie runde Abalone-Inlays für die Orientierung. Die Halskrümmung wird beim Cort Artisan Space 5 SDB übrigens mit einem kleinen Einstellrad am Griffbrett eingestellt – gut zu sehen, dass immer mehr Hersteller auch preisgünstigere Bässe mit diesem praktischen Feature ausstatten!

Der Headless-Hals endet schließlich in einem ca. fünf Zentimeter langen Fortsatz, auf dem ein Klemmmechanismus für die Saitenenden installiert wurde. Die Saiten werden hier einfach durch Löcher eingefädelt und mit Inbusschrauben fixiert, sodass für den Cort Artisan Space 5 keine speziellen Headless-Saiten mit Double-Ballends benötigt werden.

Cort Artisan Space 5
Fotostrecke: 5 Bilder Großzügiger Hals-Korpusübergang: Der mehrstreifige Hals wurde …

Brücke

Am Korpusende werden die Saiten von separierten Brückenelementen aufgenommen, die speziell für den Cort Artisan Space 5 entwickelt wurden. In den Elementen sitzen horizontal und vertikal justierbare Saitenreiter und kleine Böckchen für die Ballends. Gestimmt werden die Saiten mit griffigen Drehschrauben, die am hinteren Ende der Elemente angebracht sind.

Alles in allem also keine Raketentechnik, sondern relativ einfache Hardware, wie wir sie von anderen Headless-Bässen bereits kennen. Man muss beim Saitenwechsel und Stimmen etwas mehr Kraft aufwenden als mit herkömmlichen Tunern, die Cort-Hardware läuft aber relativ geschmeidig und hält die Stimmung zuverlässig – da gibt es nichts zu meckern.

Cort Artisan Space 5
Fotostrecke: 3 Bilder Die Brücke unseres Testbasses besteht …

Pickups und Elektronik

Auch wenn der Cort Artisan Space 5 SDB sehr innovativ und modern wirkt – in Sachen Tonabnehmer und Elektronik gibt es eher “Hausmannskost”. Cort hat sich für zwei Bartolini MK1-Humbucker entschieden, die seit Jahrzehnten bei unzähligen preisgünstigeren Bässen aus fernöstlicher Fertigung zum Einsatz kommen. Die Budget-Bartolinis klingen relativ neutral, was von einigen Tieftönern zuweilen als etwas farblos empfunden wird, in meinen Augen aber erstmal kein Nachteil sein muss.

Für mehr Farbe und Klangvariationen bietet der schöne Headless-Fünfsaiter ja auch eine aktive Elektronik mit Dreiband-Equalizer, die mit einem Lautstärkeregler, einem Balanceregler und drei EQ-Reglern für Bässe, Mitten und Höhen bedient wird.

Mit einem Zug am Lautstärkeregler (Push/Push) kann man ganz einfach den Passiv-Betrieb aktivieren, in dem der Bass auch ohne Batterien funktioniert. Für manche ist es ein Notbetrieb, andere bevorzugen passive Sounds, weil sie dymanischer und natürlicher wirken. Wie auch immer: Will man den Dreiband-EQ verwenden, muss das rückseitige Batteriefach mit einem handelsüblichen 9-Volt-Block bestückt sein.

Cort Artisan Space 5
Fotostrecke: 5 Bilder Die verbauten Humbucker stammen von Bartolini.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.