Ausgezeichnetes Handling
Ein Vorteil von Headless-Bässen ist die kompakte Bauform, die den Transport durchaus erleichtern kann. Viele Exemplare finden locker in einem handlichen Gitarren-Gigbag Platz und passen damit beispielsweise bei Flügen leichter ins Gepäckfach oder sind auf den Rücken geschnallt viel angenehmer zu tragen – sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Ein weiterer Vorteil von Headless-Bässen besteht in der meist besseren Ergonomie im Vergleich zu einem „normalen“ E-Bass und einem daraus resultierenden höheren Spielkomfort. Aufgrund des fehlenden Headstocks sind Headless-Bässe eigentlich nie kopflastig – selbst dann nicht, wenn der Korpus (wie beispielsweise bei Steinberger Sprit Bässen) extrem klein ausfällt.
So verhält es sich erwartungsgemäß auch bei unserem Testkandidaten: Der Cort Artisan Space 5 hängt perfekt ausbalanciert am Gurt und lässt sich dementsprechend super angenehm und ohne lästiges Zurechtrücken spielen. Und weil der Bass mit 3,8kg auch noch ziemlich leicht ist, spürt man selbst nach stundenlangen Gigs oder ausgedehnten Übeeinheiten kaum Druck auf der Schulter. Und auch wer im Sitzen spielt, profitiert von der tollen Ergonomie – der Fünfsaiter steht nämlich ohne weiteres Zutun super stabil auf dem Oberschenkel.
Gutes Werks-Setup sorgt für Top-Bespielbarkeit!
Genauso positiv geht es auch beim “Spielkomofort” weiter, denn der flache Hals des Cort Artisan Space 5 SDB bietet eine ausgesprochen angenehme Haptik, was nicht alleine am seidigen Matt-Finish liegt. Vor allem das flache C-Profil, der relativ große Griffbrettradius (15.75″) und das für meinen Geschmack angenehme Stringspacing von 18mm spielen hier ebenfalls eine entscheidende Rolle.
Auf diese Weise wird dafür Sorge getragen, dass selbst diffizilere Spieltechniken, rasante Läufe und komplexe Akkorde in allen Lagen mühelos und ohne Ermüdungserscheinungen der Greifhand umsetzbar sind.
Für dich ausgesucht
Außerdem punktet mein Testbass mit einem tadellosen Setup ab Werk. Der Bass kam mit einer flachen Saitenlage und perfekt justierter Halskrümmung beim mir an, sodass ich das Einstellwerkzeug in der Gigbag belassen und direkt mit dem Test loslegen konnte.
Das extrem komfortable Setup wird aber nur dadurch ermöglicht, weil auch die Bünde wirklich erstklassig abgerichtet sind. Auf dem gesamten Griffbrett rasselt kein einziger Ton – auch wenn man mal etwas beherzter in die Saiten greift. Das ist bei einem Bass in dieser Preisklasse schon aller Ehren wert!
Cort Artisan Space 5 – Sound
Wenn der Cort Artisan Space 5 SDB jetzt auch noch klanglich überzeugen kann, haben die Südkoreaner hier ohne Frage einen echten Gewinner im Programm! Ob dem so ist, werden wir nun anhand der nachfolgenden Audiobeispiele herausfinden. Wie immer hört ihr den nackten Sound ohne zusätzliches Equipment oder Nachbearbeitungen, die den Sound beeinflussen könnten.
In den ersten beiden Beispielen hört ihr den Cort Artisan Space 5 SDB im passiven Betrieb. Zuerst mit beiden Tonabnehmern in gleicher Lautstärke und nachfolgend den Halstonabnehmer im Solobetrieb.
Der Headless-Fünfsaiter gibt sich in den Höhen relativ zurückhaltend, was mich ich aufgrund des hohen Ahorn-Anteils tatsächlich überrascht. Das ist allerdings nur eine Feststellung, keine Kritik. Der Bass liefert nämlich einen wunderbar runden und ausgewogenen Sound mit einer leichten Hochmittenpräsenz, die für ein ausgezeichnetes Durchsetzungsvermögen sorgt.
Ja, die Fernost-Bartolinis geben den Sound nicht so plastisch und detailreich wieder, wie man es von Modellen aus US-amerikanischer Fertigung oder anderen höherpreisigen Humbuckern kennt. Für einen Bass in der 800-Euro-Preisliga gehen die Pickups aber absolut in Ordnung. Die H-Saite ist übrigens über jeden Zweifel erhaben und liefert sehr gut definierte Töne mit Fundament. Außerdem gibt es auf dem gesamten Griffbrett keinen einzigen stumpfen Ton ohne Sustain: Deadspots oder ähnliche unerwünschte Phänomene kann man beim Cort Artisan Space 5 SDB also getrost vergessen.
Wirkungsvoller Dreiband-Equalizer
Dem Stegtonabnehmer fehlt es im Solobetrieb unten herum etwas an „Pfund“ für einen wirklich tragfähigen Sound. Der Onbord-Equalizer kann es aber wunderbar richten – für das nachfolgende Beispiel habe ich den Bassregler komplett aufgedreht und zusätzlich noch die Mitten dezent angehoben.
Mit dem Dreiband-Equalizer der aktiven Elektronik kann man prinzipiell ruhig in die Vollen gehen: Alle drei Bänder wirken auf sinnvolle Frequenzen und verbessern den Sound, ohne gleichzeitig unangenehme Klanganteile oder Nebengeräusche zu verstärken. Ich würde die Elektronik qualitativ ähnlich einordnen wie die Tonabnehmer: Für einen Bass dieser Preisklasse geht sie absolut in Ordnung, aber natürlich ist in Sachen Klanggüte und Effektivität schon noch Luft nach oben.
Jetzt gehen wir wieder auf beide Tonabnehmer und nehmen den Sound mit dem Equalizer abermals ordentlich in die Mangel. Für den Slapsound habe ich die Bässe voll und die Höhen zu etwa 80% aufgedreht. Im zweiten Beispiel sind alle drei EQ-Bänder zu ungefähr 50% angehoben – der Sound wirkt deutlich frischer und präsenter als mit einer neutralen EQ-Einstellung.
Zum Abschluss gibt noch zwei mildere, wärmere Sounds, die ich mit scharf geschaltetem Halstonabnehmer aufgenommen habe. Das erste Beispiel geht in Richtung Vintage und kommt mit einem Bass- und Mittenboost, gleichzeitig habe ich die Höhen komplett zugedreht. Beim Thump-Mute-Style-Beispiel sind lediglich die Bässe leicht geboostet.
Cort Artisan Space 5 SDB – das sind die Alternativen
Features | Cort Artisan Space 5 SDB | Ibanez EHB1005MS-SFM | Steinberger Guitars Spirit XT-2 Standard Bass Bk |
Mensur | 34“, 864 mm | Multiscale 838 – 889 mm | 34“, 864 mm |
Elektronik | 3-Band-EQ, aktiv/passiv | 3-Band-EQ mit durchstimmbaren Mitten | passiv, VVT |
Tonabehmer | 2 x Bartolini MK1 | 2 x Bartolini BH-2 Humbucker | 2 x Steinberger Humbucker |
Korpus | Ahorn | Linde | Linde |
Hals | geschraubt, siebenteilig, gerösteter Ahorn/Walnuss/Purple Heart, Griffbrett aus geröstetem Ahorn | geschraubt, Ahorn / Walnuss, Griffbrett aus geröstetem Ahorn | durchgehender dreistreifiger Hals aus Ahorn, Griffbrett aus Satinwood |
inklusive Gigbag | ja, | nein | ja, Sadowsky Portabag |
Preis | 739,- Euro | 1249,- Euro | 421,- Euro |
Produkt bei Thomann | Cort Artisan Space 5 SDB kaufen (Affiliate) | Ibanez EHB1005MS-SFM kaufen (Affiliate) | Steinberger Guitars Spirit XT-2 Standard Bass Bk kaufen (Affiliate) |