Praxis
Wenn ich Audiobeispiele von Basscombos mache, nehme ich in der Regel neben dem mikrofonierten Signal auch stets das Signal vom Line-Out auf. Somit bekomme ich einen Eindruck von der Qualität des Ausgangs und kann den trockenen Sound der Vorstufe gegebenenfalls mit dem Raumklang mischen.
Genau so ging ich auch beim Test des Cort CM150B vor und stieß dabei auf einen kleinen Nachteil, der in manchen Situation schon stören könnte: Ich stellte nämlich fest, dass die Lautstärke des Line-Out leider auch vom Master-Regler beeinflusst wird! Wenn der Combo beispielsweise beim Gig abgenommen wird, muss sich der FOH-Mischer also mit Lautstärkeunterschieden herumschlagen, sobald der Bassmann den Pegel auf der Bühne verändert. Zudem hat man bei Cort leider keinen Pre/Post-Schalter integriert, sodass am Line-Out auch gezwungenermaßen immer alle EQ-Klanganpassungen anliegen.
Der Line-Ausgang des CM150B liefert zweifellos ein qualitativ hochwertiges und nebengeräuscharmes Signal, bietet aber eben nicht den Komfort, den man von vielen anderen Basscombos vielleicht kennt. Allzu tragisch finde ich das allerdings nicht, denn die meisten Bassisten kaufen sich einen Budget-Combo ja in erster Linie zum Üben in den eigenen vier Wänden oder für kleinere Bandproben – und genau hier kann der Cort CM150B denn auch auf Anhieb überzeugen!
Grund dafür ist in erster Linie sein robuster, voller und klarer Wohlfühl-Sound, der erstmal keinerlei EQ-Anpassungen erfordert. Toll: Nöhlige Frequenzen bleiben trotz der kompakten Bauweise komplett außen vor und der obere Bereich besitzt auch ohne Tweeter ausreichend Präsenz und Strahlkraft. Das macht Appetit auf mehr und in der Tat liefert der Budget-Combo dank der sehr gut abgestimmten EQ-Tools noch jede Menge andere, absolut überzeugende und praxistaugliche Sounds für verschiedene Stil- und Geschmacksrichtungen.
Mit dem Bright-Feature erhält man auf Knopfdruck deutlich mehr Höhen, sodass Attacks und Saitengeräusche stärker zu hören sind. Wer es etwas rockig mag, aktiviert einfach den Mode-Taster, und kann so dem Sound etwas rockiges Kratzen beimischen. Beide Features führen zu musikalisch absolut sinnvollen Ergebnissen und wurden keinesfalls zu extrem abgestimmt.
Auch für den Vierband-Equalizer der Cort-Vorstufe habe ich nur lobende Worte übrig: Mit den beiden Mittenreglern lässt sich der Klangcharakter des Basses wirklich sehr flexibel formen, zudem arbeiten die Filter relativ nebengeräuscharm – nur bei heftigen Einstellungen mit extremen Höhen ist ein Rauschen zu vernehmen!
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Alles in allem ist die Klangqualität der EQ-Abteilung absolut überzeugend – vor allem, wenn man bedenkt, dass der Cort CM150B preislich ja in der Budget-Klasse angesiedelt ist. Bei der erreichbaren Lautstärke sollte man von einem 150 Watt starken Basscombo, der nur einen Lautsprecher an Bord hat, logischerweise keine Wunder erwarten. Kleinere Gigs mit akustischen Besetzungen oder mit einem dezenten Jazz-Trio sind aber locker möglich, weil der robuste Combo auch an seiner Leistungsgrenze noch klare, fundamentstarke Sounds liefert.
Zum Abschluss gibt es wie immer noch ein paar Soundbeispiele, die ich für euch aufgenommen habe: