Praxis
Der stärkere CM40B hat einen Line-Ausgang an Bord, sodass das Signal beim Gig zur Verstärkung an ein Mischpult weitergeleitet werden kann. Wirklich geschickt gelöst ist das Feature allerdings leider nicht, denn die Lautstärke am Line-Out wird vom Master-Regler beeinflusst, was zur Folge hat, dass sich der FOH-Mischer mit lästigen Lautstärkeunterschieden herumschlagen muss, sobald der Bassmann den Pegel auf der Bühne verändert. Außerdem hat Cort keinen Pre/Post-Schalter integriert, sodass auf dem Line-Out auch immer gezwungenermaßen alle EQ-Klanganpassungen anliegen.
Dafür liefert der Ausgang des CM40B allerdings zweifellos ein sehr brauchbares und nebengeräuscharmes Signal – lediglich in Sachen Komfort muss man eben Abstriche machen. Wirklich tragisch finde ich das allerdings nicht, denn die meisten Bassisten kaufen sich einen Budget-Basscombo in erster Linie zum Üben in den eigenen vier Wänden – und genau hier können die beiden neuen Sprösslinge aus der CM-Serie von Cort wirklich auf Anhieb überzeugen!
Beide Comboverstärker liefern bereits mit neutraler EQ-Einstellung einen runden und griffigen Sound, der im oberen Bereich auch ohne Tweeter ausreichend Präsenz und Strahlkraft besitzt. Mit dem aufgeräumt-straffen Wohlfühlsound macht das Üben wirklich Spaß – so muss es sein!
Erwartungsgemäß klingt der CM40B (bedingt durch das größere Gehäusevolumen und der Ausstattung mit einem 10-Zöller) hörbar mächtiger und etwas “ausgeglichener” als der CM20B. Die zusätzlichen EQ-Presets und der zweite Mittenregler machen das größere Modell zudem eindeutig zum Gewinner in Sachen Flexibilität!
Mit dem Bright-Feature erhält man auf Knopfdruck deutlich mehr Höhen, sodass Attacks und Saitengeräusche stärker zu hören sind. Und für einen toll klingenden Scoop-Sound aktiviert man einfach den Mode-Taster – ein knackiger Slapsound steht auf Abruf bereit.
Beide Features führen zu musikalisch absolut sinnvollen Ergebnissen und wurden keinesfalls zu extrem abgestimmt, wie ich finde. Gleiches gilt für die Abstimmung des Vierband-Equalizers: Mit den beiden Mittenreglern lässt sich der Klangcharakter des Basses wirklich sehr flexibel formen, zudem arbeiten die Filter relativ nebengeräuscharm – nur bei heftigen Einstellungen mit extremen Höhen ist ein Rauschen zu vernehmen!
Wer sich für den kleineren CM20B entscheidet, muss auf die EQ-Presets und das zweite Mittenband verzichten und erhält damit etwas weniger Flexibilität. Der Grundklang des CM20B ist darüber hinaus etwas mittenbetonter und punchiger. Nöhlige Frequenzen bleiben aber trotz der kompakten Bauweise zum Glück weitestgehend außen vor.
Für dich ausgesucht
In Sachen Leistung darf man freilich keine Wunder erwarten, denn schließlich wurden beide Modelle in erster Linie als Übe-Basscombos konzipiert. Der größere CM40B liefert aber durchaus ausreichend Kraft und klangliches Volumen zur Begleitung von Sängern oder eines Akustikgitarristen bei kleinen Auftrittsgelegenheiten.
Zum Abschluss gibt es wie immer ein paar Soundfiles: