Die Earth Mini kommt ohne Cutaway und ist in erster Linie für den Strummer und Picker konzipiert, also nicht primär für den Single-Line-Spieler. Aufgrund der kurzen Mensur (57,8 cm) ist die Saitenspannung aber nicht so hoch wie bei einer großen Westerngitarre mit Normalmensur (64 cm) mit der gleichen Bespannung. Die Saiten fühlen sich deshalb doch recht weich an und mit dünnen Stahlsaiten kann die Earth Mini dann zur Not auch “Solo”. Der Zugriff auf die oberen Bünde scheitert aber am spitzen Halsfuß. Der Daumen kann auf ganzer Länge problemlos eingreifen.
Mit den nicht ganz so tiefen Zargen kann die Earth Mini komfortabel im Stehen geschultert werden, zwei Gurtpins sind an gewohnter Stelle verschraubt. Ein freier Blick auf das ganze Griffbrett macht den Unterschied zur „großen“ Dreadnought aus.
Unsere Kandidatin bleibt auf ganzer Länge oktavrein. Die Saitenlage ist passabel, allerdings kommt der Ton in den unteren Lagen nicht immer ohne Schnarrgeräusche rüber.
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Die Gitarre produziert erwartungsgemäß einen Ton mit einer hohen Grundfrequenz. Leider schwächelt das Instrument im Bassbereich doch vergleichsweise überdurchschnittlich und die beiden Diskantsaiten klingen bisweilen ziemlich drahtig. Der Geräuschanteil ist recht hoch und überhaupt produziert der kleine Resonanzkörper erwartungsgemäß einen Naturton, der doch recht „schwach auf der Brust“ ist. Dementsprechend ist auch der Dynamikumfang leicht reduziert. Auch im Studio lassen sich die Schwächen nicht verbergen. Die Earth Mini ist und bleibt eine Reisegitarre. Ich habe vier Hörbeispiele produziert, die den Sound der Gitarre in unterschiedlichen Situationen abbilden. Die beste Performance macht die Earth Mini mit dem Plektrum.