Graziles Halsprofil, gute Balance!
Das C-förmige Halsprofil des Cort GB-Modern 4 ist relativ grazil und die Sattelbreite beträgt 38mm. Für Jazz-Bass-Fans fühlt sich hier also alles wie gewohnt an, darüber hinaus sorgt das seidige Matt-Finish auf dem Halsrücken für eine sehr angenehme Haptik – hier wird man auch mit schwitzigen Händen nicht ausgebremst!
Ein wichtiger Punkt beim GB-Modern die Reduzierung des Gewichts. Diese Zielsetzung wurde ohne Frage erreicht: Mein Testexemplar wiegt nur 3,6kg und geht damit als „Fliegengewicht“ durch. zudem leidet der Viersaiter kaum an Kopflastigkeit, die bei traditionell konstruierten Schraubhälsen leider weit verbreitet ist. Er ist zwar nicht 100%ig perfekt ausbalanciert, mit einem rutschsicheren Gurt hängt er aber in einer angenehmen Spielposition und vermag diese auch dauerhaft zu halten!
In Sachen Spielkomfort und Ergonomie kann der neue Super-Jazz-Bass also auf Anhieb Punkte einfahren, und auch die Vorzeichen beim Thema „Sound“ stehen gut: Der Bass ist sehr resonant und liefert akustisch gespielt einen sehr präsenten und fülligen Sound, der wirklich Appetit auf mehr macht. Ob der schöne Jazz Bass am Bassverstärker meine zugegebenermaßen hohen Erwartungen erfüllen kann, werden wir jetzt anhand einiger Audiobeispiele herausfinden.
Klangbeispiele Cort GB-Modern 4
Etwaige Befürchtungen, der Cort BG-Modern 4 könne aufgrund seines geringen Gewichts zu dünn klingen, lösen sich beim ersten Audiobeispiel schnell in Luft auf. Im passiven Betrieb mit beiden Tonabnehmern in gleicher Lautstärke und voll aufgedrehter Tonblende liefert der leichte Viersaiter einen ausgewogenen und klaren J-Sound mit satten Bässen, präsenten Hochmitten und wunderbar ausgeleuchteten Höhen – mir fehlt hier wirklich rein gar nichts!
Jetzt nehmen wir den Stegtonabnehmer aus dem Spiel und drehen die Tonblende komplett zu. Das Resultat ist zwar kein 100%ig authentischer Precision-Sound, der Nordstrand BS-4 klingt aber sehr voluminös und kraftvoll, zudem bleibt die Durchsetzungskraft auch mit geschlossener Blende völlig intakt:
Für dich ausgesucht
Ich hatte ja vor dem Cort GB-Modern 4 auch schon einige andere Bässe von Cort zum Test, die mit der MB-1 Elektronik von Markbass ausgestattet waren. Dieser Equalizer ist also nicht neu für mich und ich kann mir tatsächlich gut vorstellen, dass die Einsatzfrequenzen bei 85Hz, 500Hz und 8,5kHz ausgezeichnet zum neuen Super-Jazz-Bass passen!
In der Tat sind die Ergebnisse absolut überzeugend, wie ihr in den nächsten beiden Beispielen hören könnt. Für den gescoopten Slapsound habe ich die Bässe und die Höhen ordentlich angehoben, und der rockige Fingerstyle-Sound besitzt dank eines Mitten- und Höhen-Boosts viel Durchsetzungskraft und Biss.
Wirkungsvoller Markbass-Preamp
Der Markbass-Preamp ist wirklich kinderleicht zu bedienen und führt eigentlich immer zu tollen Sounds, die in der Praxis bestens funktionieren! Im nächsten Clip hört in den Bass mit dem Halstonabnehmer im Solobetrieb und einer starken Bass- und Mittenanhebung. Der Sound wird auf Anhieb fetter und rotziger. Klangmatsch oder nervige Mitten bleiben aber komplett außen vor – was will man mehr?
Die gleiche EQ-Einstellung funktioniert übrigens auch wunderbar, wenn man nur den Stegtonabnehmer scharf schaltet. Der typische Jazz-Bass-Sound kommt hier ausgesprochen knurrig und besitzt die nötige Fülle für den Bandeinsatz:
C. Barlas sagt:
#1 - 17.01.2023 um 23:05 Uhr
Danke für den Test. Wie immer sehr aufschlussreich. Folgende Frage stellt sich für mich. Wenn ich auf der Suche nach einem modernen Jazzbass bin, welches nehme ich dann? Cort GB Modern 5 oder Cort Elrick NJS5. Welches wäre deine Empfehlung? Budget reicht für beide aus.
Otti sagt:
#2 - 12.02.2023 um 19:43 Uhr
Cooler Bass, Wären es echte Inlays und nicht aufgemalte, wer weiß hätte ich dann wahrscheinlich gekauft.