Cort Jeff Berlin Series Rithimic Bass Test

Cort ist einer der weltweit größten Gitarrenproduzenten und stellt neben eigenen Instrumenten auch Produkte für zahlreiche andere Unternehmen her. Unter den Kunden finden sich so namhafte Firmen wie Ibanez, Lakland, Schecter oder G&L, die einen Teil ihrer Gitarren und Bässe in den Cort-Fabriken in Korea, China und Indonesien produzieren lassen. Im eigenen Bass-Lineup bietet Cort eine breite Palette verschiedener Instrumente an und legt Wert darauf, ordentliche Qualität zu einem außerordentlich konkurrenzfähigen Preis zu liefern. Die neueste Bassserie der Südkoreaner trägt den Namen einer Basslegende: kein Geringerer als der Fusion-Virtuose Jeff Berlin arbeitet seit einiger Zeit mit Cort zusammen. Da war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis Cort dem US-Amerikaner einen Signature-Bass an den Leib schneiderte.

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Wer die erfolgreiche Laufbahn von Jeff Berlin verfolgt, wird feststellen, dass der Meister aus Florida zumeist passive Viersaiter-Bässe spielt und offensichtlich keinen großen Wert auf abgefahrene Holzkonstruktionen, moderne Aktiv-Elektroniken oder sonstige Extravaganzen legt. Kein Wunder also, dass auch sein neuer Signature-Bass ein eher simpel konstruierter Bass mit Schraubhals ist, der sich mit seiner komfortablen Bespielbarkeit und dem markanten Sound der Custom Bartolini-Tonabnehmer von der Konkurrenz abheben soll. In diesem bonedo-Test werde ich dem Cort Jeff Berlin Rithimic Bass in der viersaitigen Version auf den Zahn fühlen, für Freunde der tiefen H-Saite hält Cort den Jeff Berlin Signature Bass allerdings auch in einer fünfsaitigen Version bereit.

Details

Cort hat sich bei der Konstruktion des Schraubhals-Basses mit klassischer 34″-Mensur offensichtlich an der Fender-Tradition orientiert – sowohl der Korpus mit seiner Offset-Form als auch das super schmale und flache Halsprofil erinnern nämlich an einen typischen Jazz Bass. Da erscheint es nur konsequent, dass auch die Holzauswahl beim Berlin-Bass den traditionellen Vorgaben folgt. Für den Korpus kommt altbewährte Erle zum Einsatz und der Ahornhals wurde mit einem Griffbrett aus Palisander versehen. Das ist bis hierher eher unspektakulär, für die individuelle Note beim Cort sorgt allerdings eine wunderschöne Decke, die sich aus Spalted Maple und Padouk zusammensetzt und für dessen Design Jeffs Gattin Gaby verantwortlich zeichnet. Die Kopfplatte hat ebenfalls einen schön gemaserten Aufleimer aus Spalted Maple bekommen und beschert dem Signature-Bass durchaus einen Hauch Edelbass-Flair. Auf den Body und die Kopfplatte wurde schließlich ein transparenter Hochglanzlack aufgetragen.

Fotostrecke: 4 Bilder Schmuckstück: Obwohl der Cort Rithimic vergleichsweise simpel konstruiert wurde…

Der Halsrücken wurde lediglich mit einem matten Satin-Finish behandelt, damit die Haptik geschmeidig bleibt und die Finger beim Lagenwechsel nicht kleben. Für die gesunde Tonentwicklung und ein langes Sustain ist die richtige Auswahl der Hardware genauso wichtig wie die Holzkontruktion, weshalb Jeff Berlin für seinen Bass nur erstklassige und bewährte Komponenten von renommierten Herstellern ausgewählt hat. An der Kopfplatte sitzen vier goldene Ultralite-Mechaniken von Hipshot, die auch von unzähligen Boutique-Herstellern für ihre edlen Kreationen verwendet werden. Die Ultralite sind – der Name verrät es schon – sehr leicht und wirken somit Kopflastigkeit entgegen. Dennoch sind die Mechaniken aber robust gebaut und verrichten ihren Dienst sehr geschmeidig und präzise.

Fotostrecke: 5 Bilder Die Halsrückseite ist für den Daumen sehr angenehm zu greifen.

Nicht weniger hochwertig ist die “Full Contact”-Brückenkonstruktion aus dem Hause Babicz, die natürlich passend zu den Mechaniken in goldfarbiger Ausführung installiert wurde. Die Babicz FCH 4-Brücke wurde ursprünglich als “Replacement” für Fender-Bässe entwickelt und weist einige Besonderheiten im Vergleich zu herkömmlichen Stegkonstruktionen auf: Die Saitenreiter stehen bei dieser “Full Contact Bridge” nicht auf kleinen Schrauben, sondern haben durch das patentierte “eCAM”-Design großflächigen Kontakt zur Bodenplatte der Brücke, damit die Energie der Saiten effizienter in den Korpus übertragen werden kann. Die Einstellarbeiten für Saitenlage und Intonation lassen sich trotzdem sehr einfach bewerkstelligen. Kleine Schrauben fixieren die Saitenreiter nach dem Setup, damit die Positionen beim Spielen und beim Saitenwechsel stabil bleiben. Die Babicz FCH 4 ist wirklich innovativ und sorgt in der Regel für einen volleren Ton und längeres Sustain im Vergleich zu normalen Brücken.

Fotostrecke: 4 Bilder Eine weitere Besonderheit dieses Cort-Modells ist die Babicz FCH 4-Brücke.

Nichtsdestotrotz muss der Sound beim E-Bass übertragen werden! Beim Cort Rithimic Bass sind dafür zwei passive Dual Coil-Tonabnehmer aus dem Hause Bartolini zuständig, die speziell für Jeff Berlin konstruiert wurden und auch schon bei anderen früheren Signature-Bässen des Meisters zum Einsatz kamen. Der Virtuose steht außerdem auf passive Bässe – der Cort Rithimic kommt dementsprechend mit einem simplen Cockpit daher, das sich aus einem Lautstärkeregler, einem Panoramaregler und einer klassischen Tonblende zusammensetzt.

Fotostrecke: 5 Bilder Ein weiteres Kernstück des Jeff Berlin-Basses bilden natürlich die Bartolini-Pickups.
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