Praxis
Wie immer verschaffen wir uns einen ersten Eindruck über die unterschiedlichen Grundsounds mit unverzerrtem Klang. Die MBC-1 ist mit keinem großen Schnickschnack ausgestattet, es gibt drei Kombinationen, Split-Möglichkeiten des Humbuckers sind nicht im Angebot. Der Klang unseres Testinstruments ist eher knackig und präsent, der Singlecoil am Hals liefert eine gute Packung Höhen. Zudem bietet er eine leicht erhöhte Ausgangsleistung, die sehr gut mit dem Steg-Pickup harmoniert. Speziell im Cleanbereich kommt es so zu keinem besonderen Leistungsabfall, wenn man von Steg auf Hals umschaltet. Der Humbucker generiert einen satten Mittenbereich mit einem etwas kräftigeren Ton, der einen Amp schnell zum Zerren bringen kann. Im Bassbereich sind beide Pickups sehr aufgeräumt, drahtig ist wohl die beste Umschreibung dafür.
Funk- und perkussive Sounds liegen dem Hals-Pickup, der mit einem guten Durchsetzungsvermögen aufwarten kann. Das Instrument spricht auch schnell an, was dem Spielgefühl für diese perkussiven Sounds entsprechen entgegenkommt.
Jetzt drei Kombinationen mit einer mittleren Verzerrung. Die Sounds, bei denen der Singlecoil im Einsatz ist, präsentieren sich recht knackig und dynamisch, der Humbucker etwas komprimierter und mit mehr Mittenpfund. Ich finde die Kombination sehr gelungen, denn sie bietet viele Gestaltungsmöglichkeiten.
Auch in Sachen Dynamik macht die Gitarre eine gute Figur. Hier mit einem Mid Gain Sound und der Kombination beider Pickups. Einmal hart mit dem Pick angeschlagen, dann leicht mit den Fingern. Die Tonabnehmer reagieren auf das eingegebene Signal sehr sensibel und übertragen auch die Dynamikstufen zur vollen Zufriedenheit.
Der Humbucker sorgt für ein amtliches Brett mit klarer Betonung im Mittenbereich. Dadurch erhalten wir für einen Steg-Pickup einen recht warmen Ton. Gut gefällt mir hier die Ansprache auf Pinch Harmonics, man kann in Verbindung mit einem höher verzerrten Sound das Instrument recht amtlich schreien lassen.
Für dich ausgesucht
Der Kill Switch reagiert gut und erzeugt bei Bedarf die typischen Zerstückel-Sounds. Leider ist der Schalter nicht von allerhöchster Güte, er knackt. Das fällt bei lauten Sounds erst mal nicht so ins Gewicht, aber wenn der Akkord ausklingt, wird es deutlich hörbar.
Auch bei stärkeren Downtunings verhält sich unser Instrument vorbildlich. Die nach C heruntergestimmte E-Saite ist noch gut bespielbar (010er Satz) und auch das Tracking ist absolut in Ordnung. Auch die Pickups haben mit den tiefen Frequenzen keine Probleme, Riffs auf E- und A-Saite kommen trocken und knackig aus den Lautsprechern. Der Humbucker hat zwar nicht den absolut nötigen Biss für die härtere Gangart, aber trotzdem würde ich der Gitarre (nicht nur wegen der schwarzen Lackierung) auch eine klare Metal-Tauglichkeit attestieren.
Zum Abschluss hören wir uns noch ein kleines Beispiel zur Reichweite der Regelmöglichkeiten mit Volume-und Tone-Poti an. Mit dem Volume lassen sich Mid- und High-Gain-Sounds entsprechend entzerren. Bei Mid Gain wird etwa der halbe Regelweg benötigt, um den Zerrgrad fast in den Cleanbereich zu fahren. Die Reduktion des Zerrgrades auf dem Regelweg verläuft dabei recht geradlinig, man kann damit sehr gut arbeiten und den Overdrive-Anteil dosieren. Das Tone-Poti geht weit zurück und auch hier haben wir einen geradlinigen Verlauf, mit dem sich die Höhen absenken lassen. Ihr hört jetzt den Steg-Pickup, zuerst mit Volume auf halber Kraft, dann voll aufgedreht, und zum Abschluss den Tone-Regler komplett zurückgenommen. Er war vorher voll aufgedreht.