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Cranborne Audio 500R8 Test

Was sind die wichtigsten Trends der letzten Jahre im ambitionierten Recording gewesen? Analog-Summing, API-500 oder doch einfach nur das allumfassende Audiointerface? Am besten wirft man mal alle drei Kategorien mal zusammen, schaut wie sie sich ergänzen und baut dann davon ausgehend das „Über-Interface“ – sowas in der Art muss sich die recht junge, britische Firma Cranborne Audio bei seinem 500R8 gedacht haben. Für wen das am Ende gut ist, was das im Detail kann und vor allem wie es klingt – ihr erfahrt es hier!

Details

API-500-Housing mit Analog-Summierer und Audiointerface


Das Cranborne Audio 500R8 ist ein 19-Zoll-Gehäuse (4 HE) für API-500-Module inklusive USB2-Audiointerface und Mixer/Summierer – oder eben ein Audiointerface mit 500er-Slots. Hinzukommt eine Monitoring-Sektion sowie zwei Kopfhörerausgänge. Na, das klingt doch schon mal alles recht vielversprechend!

USB-Interface mit massig I/Os


Das eingebaute Interface bietet aktuell 26 Eingänge und 28 Ausgänge, wovon jeweils 16 I/Os auf den Doppel-ADAT bei bis zu 48 kHz entfallen. Das ergibt 10 analoge Eingänge und 12 analoge Ausgänge, die sich dann wie folgt verteilen: Jeweils acht I/Os haben natürlich die acht 500er-Slots. Und die restlichen I/Os wiederum entfallen auf je einen weiteren USB-Eingang für die Summe des Mischers (sozusagen der Return) sowie zwei zusätzliche DAW-Ausgänge (DAW 1 und DAW 2), einer für den Monitor-/Main-Bus und der andere für den Aux-/Kopfhörer-2-Bus.

Fotostrecke: 3 Bilder 8 Slots fu00fcr 500er, Mixer, Monitoring und USB-Audiointerface: Cranborne Audio 550R8.

8er-Slot-Box


Das Cranborne Audio 500R8 bietet, wie der Name es schon andeutet, Platz für acht 500er-Kassetten im API-Standard. Das linearisierte Switch-Mode-Netzteil versorgt jedes Modul mit rund 250 mA. Jeder Slot bietet einen XLR-I/O und außerdem einen unsymmetrischen Insert auf Y-Split zwischen Modul und A/D. Je zwei Slots verfügen außerdem über einen Link und jeder Slot kann via Bypass-Schalter im Inneren auch umgangen werden, falls man nicht gleich alles mit 500er-Modulen vollpackt. 

Fotostrecke: 3 Bilder Ein Blockschaltbild sagt mehr als tausend Worte!

8-Kanal-Stereo-Mischer


Im untersten Teil des recht wuchtigen 4-HE-Klotzes befindet sich der Mixer mit seinen acht Monokanälen auf ungefähr einer HE. Jeder Kanal verfügt über einen Levelregler (bis +10 dB) und einen Panregler (-4,5 dB Pan Law) sowie einen dreistufigen Eingangswahlschalter: CAST, Analog und USB.

Fotostrecke: 2 Bilder Jeder Modulausgang hat einen Direct-Out, einen eigenen Wandler und einen eigenen Kanal im Mixer. Die Eingangswahl am Mixer betrifft somit den Eingang des Moduls, was faktisch immer insertiert ist.

Monitorsektion


Die Monitorabteilung außen rechts kennt drei Quellen: Mix, DAW 1 und DAW 2. DAW 1 kommt direkt vom USB-Interface, DAW 2 im Prinzip auch, bietet rückseitig aber auch noch einen alternativen analogen Eingang, der mit dem DAW-2-USB-Signal gemischt wird. 
Ausgangsseitig gibt es den Mix-Out und den Aux-Out sowie zwei Paar Speakeranschlüsse. Die Speakeranschlüsse sind nur umschaltbar und nicht zuschaltbar. Stereo-Speaker A kann per XLR angeschlossen werden, Stereo-Speaker B mit großer Klinke. 
Der Monitorpfad und der Auxweg verfügen beide über einen eigenen Level- sowie einen Blendregler, der den Summing-Mix mit DAW 1/DAW 2 mischt. Zum Umschalten zwischen letzteren steht je ein kleiner Kippschalter zur Verfügung. Hinzukommen zwei Kopfhörerausgänge die einmal dem Aux- und einmal dem Main-Out zugeordnet sind – sie verfügen über keine eigenen Lautstärkeregler. Der Mix-Out hat außerdem eine Pegelanzeige mit zwei mal vierzehn LEDs.

Fotostrecke: 2 Bilder Die wichtigsten Monitor-Features sind am Start: Speaker A/B, Mono, Mute, Dim und Talk!

Cast Away


Schauen wir uns nochmal kurz die Rückseite an, finden wir neben den ganzen bereits angesprochenen analogen Verbindungen sowohl die beiden ADAT-Pärchen als auch einen Wordclock I/O inklusive Mäuseklaviatur für die Clock-Settings sowie den USB-Anschluss und MIDI-I/O. 


Digital Affair: USB-Port für Audio, MIDI I/O, Clock-Settings, WC O/I, SPDIF I/O und der Dual ADAT I/O

Es bleiben somit nur noch mehrere ominöse Netzwerkbuchsen für CAT-5-Kabel übrig, die entgegen meiner ersten Vermutung aber gänzlich analog sind. Im Prinzip kriegt man so zwei Sends und zwei Returns in ein „Netzwerkkabel“, die dann kostengünstig mit bis zu 100 m Länge verkabelt werden könnten. Cranborn Audio hat entsprechende Breakout-Boxen inklusive Kopfhörerverstärker im Angebot, die allerdings dann auch nicht so günstig sind als dass sich die Kabelersparnis lohnen würde. Nette Idee also, aber auch nicht weiter Teil des Tests.

Stop! Den S/PDIF-I/O hätte ich beinahe unterschlagen. Der ist zwar physisch da, wird mit der aktuellen Firmware/den verfügbaren Treibern noch nicht unterstützt. Unter macOS läuft der Kasten übrigens class-compliant, braucht also keine Treiber (mit guten Latenzwerten). Unter Windows braucht es natürlich entsprechende Treiber.

Ein etwas reisefreudigeres Netzteil und auch ein Tragegriff wären von Vorteil.
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Profilbild von Dirk

Dirk sagt:

#1 - 04.08.2020 um 10:02 Uhr

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@Felix: guter Testbericht - bin schon am überlegen, wie ich das finanziere!Du schreibst unter einem Bild: Rackohren sind dabei – ein Tragegriff leider nicht
Ich glaube das stimmt nicht. Wenn man die beiden Rackohren abschraubt, dreht und zusammen an der Seite festschraubt hat man einen Tragegriff!

Profilbild von Roman

Roman sagt:

#2 - 04.01.2023 um 17:16 Uhr

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In den Audio-Beispielen sind im Player sowohl bei HQ als auch LQ die Tracks falsch beschriftet, bzw. "digital Summing" mit "analog Summing SSL Sigma" vertauscht. Vergleicht die Titel mal mit den jeweiligen Dateinamen.

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