Praxis
Hightech-DA und -Clock
Der im Solaris verbaute DAC ist die fünfte Design-Generation von Crane Song. Er wird auch im aktuellen Monitor-Controller Avocet verbaut sowie im HEDD 192. Letzterer kann auch technischen Gründen aber nicht mit der neusten Clock ausgerüstet werden.
Ein Wandler kann nur so gut sein wie seine Clock. Apropos Clock: Der musikalisch relavante Jitter-Fehler für 20 Hz bis 20 kHz liegt bei 0,044 ps. Der Crosstalk wiederum wurde bei 1 kHz mit -122dB beziffert (100dB @ 10 kHz) und die THD liegt bei verschwinden geringen 0,0005 % ( Gain = – 6dB). Beachtlich!
Test-Randbedingungen
Als Vergleich kommt mein RME UFX zum Einsatz, umgeschaltet wird zwischen beiden Quellen mit meinem Maselec MTC-1, abgehört wird auf ADAM S3X-H. Jetzt wird sicherlich der ein oder andere behaupten, RME gehöre nicht zur Crème de la Crème der DA- Wandlung und das ist auch durchaus berechtigt, allerdings habe ich immer gegen diesen Wandler A/Bded und finde auch, dass RME den wichtigste Qualitätssprung zwischen Consumer und Professionell sowie High-End darstellt.
Das schicke ich deshalb voraus, weil dies beim Solaris ein ganz andere Fall war. Bei Wandlern von einem Unterschied wie Tag und Nacht zu sprechen ist natürlich immer etwas fragwürdig – ich lehne mich dennoch mal weit aus dem Fenster und behaupte: Der Solaris ist das Beste, was ich je gehört habe. Sicherlich auch der schicke und im Hi-Fi-Markt platzierte Bricasti M1 klang hervorragend, kostet aber auch gleich das fünffache und stand mir für einen direkten A/B leider nicht zur Verfügung.
Hörvergleich
Und nun ran an den Speck: Der Quantum-DA hat eine absolut neutrale Tendenz und klingt sehr, sehr ausgewogen. Kein Bereich des Spektrums wird hervorgehoben, der Wandler löst neutral auf.
Im Vergleich zum meinem RME UFX klingt der Solaris vor allem aber im Bassbereich deutlich schneller und spielt damit punchiger und vor allem auch druckvoller auf. Anders gesagt: Der RME klingt zwar subtil etwas tiefer, aber in dieser untersten Oktave wirkt er auch viel schwammiger.
Die Mitten hingegen empfinde ich frequenzmäßig als überwiegend identisch. Die Höhen werden beim Solaris allerdings viel offener wiedergegeben und dies, ohne dabei schärfer zu sein. Im Gegenteil: Beispielsweise klingen Hi-Hats einfach mehr nach Metall und nicht nach „Zisch“. Vor allem aber erklingen Stimmen durch den RME verwaschener und „nuscheliger“, die Phantommitte des Solaris hingegen sitzt sowas von bombenfest, wie ich es noch nie gehört habe.
Generell löst der Solaris in der Stereobreite und vor allem aber in der Tiefe sowas von gut auf, dass es einfach nur ein Träumchen ist! Räume klingen dadurch größer, tiefer und vor allem breiter. Allerdings niemals künstlich, sofern sie denn „echt“ aufgenommen wurden.
Ebenfalls bemerkenswert ist der äußerst kräftige und klare Kopfhörerverstärker. Auch hier wurden keine Kompromisse gemacht.
Vorab-Fazit
Ich muss ihn haben, den Solaris – keine Frage. Allerdings stellt sich mir die Frage, mit was ich diesen dann auf Augenhöhe aufnehmen kann, wenn ich ihn als Zuspieler für mein analoges Rig nehmen sollte. Sicherlich, der HEDD ist gut, aber eben momentan nicht mehr ganz aktuell – auch er wird zwar ein Update erhalten, allerdings ohne diese neue „ultra-präzise“ interne Clock, die beim Solaris und dem neusten Avocet Verwendung findet.
Für dich ausgesucht
Es wäre also ein DA-AD Wandler auf Solaris-Niveau wünschenswert, der genau das macht. Auf der anderen Seite aber wäre Dave Hill nicht Dave Hill, wenn er uns nicht bald auch für diesen Verwendungszweck mit einer adäquaten Lösung versorgen würde. Ein HEDD 2.0 sozusagen. Es bleibt spannend! Für Hi-Fi-Freaks gib es hingegen keinerlei Zweifel: Auch wenn die 19-Zoll Optik nicht unbedingt zum handgeklöppelten Vintage-Look deiner fetten Mono-Block-Anlage passt: Das hier ist aktuell DER Wandler schlechthin. Over and Out.
Bonedoleser sagt:
#1 - 16.11.2016 um 12:37 Uhr
Leider preislich für mich nicht erreichbar.
Aber testet doch mal den neuen Drawmer MC3.1
Felix Klostermann sagt:
#1.1 - 16.11.2016 um 19:16 Uhr
Das sollten wir in der Tat tun - und werden wir auch. Danke dir für deinen Hinweis!
LG;
felix
Antwort auf #1 von Bonedoleser
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenBonedoleser sagt:
#1.1.1 - 17.11.2016 um 09:38 Uhr
Danke, das wäre super!Ist halt weniger "Kompromisslos High-End ohne Firlefanz", sondern mit Firlefanz.
Ich werde zum Beispiel aus der Herstellerbeschreibung nicht ganz schlau, was die Kopfhörerausgänge angeht. Die sollen wenn man links oder rechts den Cut aktiviert eine Art Crossfeed haben, allerdings ist das dann auch im normalen Stereo-Modus so?
Aber gerade der Firlefanz macht den Monitor-Controller auch so interessant für mich.
Wie High-End er ist, werde ich ja dann hoffentlich in eurem Test lesen.
LG,
Bonedoleser
Antwort auf #1.1 von Felix Klostermann
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenNick (Redaktion Recording) sagt:
#1.1.1.1 - 17.11.2016 um 14:13 Uhr
Hallo aus der Redaktion.Der MC3.1 ist schon seit seiner Ankündigung beim Vertrieb bestellt, wir hoffen, ihn zeitnah für ein Review zu bekommen.Beste Grüße,
Nick
Antwort auf #1.1.1 von Bonedoleser
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenJohn sagt:
#2 - 03.02.2017 um 12:00 Uhr
Ein direkten Vergleich mit dem ebenfalls sehr aktuellen RME ADI-2 Pro fände ich sehr aufschlussreich!
Felix Klostermann sagt:
#2.1 - 03.02.2017 um 21:09 Uhr
Hi John - ich auch :-) Sobald wir den ADI-2 erhalten, werde ich das auch tuen. Versprochen!
Antwort auf #2 von John
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