In der heutigen Folge unseres Crashkurs Blues Improvisation möchte ich euch anhand eines weiteren Beispiels zeigen, wie man mit ganz reduzierten Mitteln ein sehr gut klingendes Blues-Solo formen kann. Damit glänzt ihr auf jeder Session und legt gleichzeitig ein fundamentales Bluesverständnis an den Tag. Vielleicht habt ihr in den vergangenen Folgen schon gemerkt, dass es extrem effektiv sein kann, wenn man sich im Solospiel selbst ein paar Einschränkungen vorgibt, wie z.B. einen festen Rhythmus oder wie im letzten Teil ein festes Phrasen-Placement.
Diesmal gehen wir noch einen Schritt weiter, denn wir wollen einen kompletten Blues-Chorus mit nur drei Noten spielen. Ja, ihr lest richtig: Nur drei Noten müssen uns diesmal ausreichen, um einen interessanten Chorus zu gestalten! Welche das sind, überlasse ich euch. Ich denke, es ist jedoch gerade zu Beginn extrem hilfreich, mit den Tönen der A-Moll Pentatonik zu beginnen und sich dann über die Bluesscale den Skalentönen der A-Dur Pentatonik oder den mixolydischen Tonleitern anzunähern. Eine weitere Freiheit habt ihr auch noch in dieser Übung: die Phrasierung. Es steht euch frei, wie ihr Vibrato macht, ihr dürft Bendings einsetzen und in die Noten sliden, auch gerne einen Halbton von unten, so lange der Start- und der Zielton einer der drei vorgegebenen Noten ist.
Im folgenden Beispiel verwende ich lediglich diese drei Noten:
Und so kann das klingen:
Hier gebe ich euch noch ein paar weitere Dreitongruppen an die Hand, die ihr ausprobieren könnt, aber nicht müsst. Seid kreativ und sucht nach drei Noten, die euch besonders gut gefallen:
Und nun seid ihr an der Reihe – hier ist euer Playback:
Für dich ausgesucht
- Jam-Tracks Vol. 1 – Standard Blues in Moll für die Gitarre
- Chromatics in der Improvisation #2 – Gitarren-Workshop
- Crashkurs Blues Improvisation #4 – Dur- & Moll-Terz Mix und vertikaler Ansatz
- Crashkurs Blues Improvisation #3 – Scales & Arpeggios
- So findest du die Tonleiter des Songs auf dem Gitarren-Griffbrett
Denkt daran, dass das “Phrasing” euer einziger Verbündeter ist, wenn das Tonmaterial so eingegrenzt ist und versucht, dort das Maximum herauszuholen, denn wie sagte schon Scott Henderson: “It’s not what you play – it’s how you play it!”
In diesem Sinne, viel Erfolg!
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