Das Crazy Tube Circuits Heatseeker im Praxis-Check
Getestet wird das Crazy Tube Circuits Heatseeker mit verschiedenen Gitarren über einen Budda Superdrive 45 in Kombination mit einem Two Notes Torpedo Captor X Alle Reverb-Sounds kommen von einem Neunaber Wet Reverb.
Das Heatseeker liefert die klassischen Marshall-Sounds der 60er- und 70er-Jahre
Beim ersten Antesten der Overdrive-Seite überzeugt das Heatseeker mit den typischen Eigenschaften klassischer Marshall-Amps und liefert bissige, obertonreiche Overdrive- bzw. Distortion-Sounds mit reichlich hohen Frequenzen im Signal. Am kultiviertesten verhält sich dabei das 45 Voicing (inspiriert vom Marshall JTM45), mit dem in Anlehnung an das Original dynamische Clean- und Crunch-Sounds möglich sind. Sehr viel aggressiver und teilweise etwas überladen in den Höhen zeigt sich das SL Voicing (JTM100 Super Lead), während sich der MV-Modus (Marshall JMP2203, später JCM800) mit dem höchsten Grad an Verzerrung und Kompression auch für Medium- und High-Gain-Sounds eignet. In Sachen Ansprache und Feeling arbeiten alle Sounds auf hohem Niveau und haben zusammen mit dem im positiven Sinne zurückhaltend arbeitenden EQ das Prädikat „amp-like“ auf voller Linie verdient. Als sehr nützlich erweist sich auch das alternative „Wall of Sound“-Voicing (WoS), mit dem sich das leicht aggressive Höhenbild (vor allem im SL-Modus) etwas entschärfen lässt.
Die Boost/Enhancer-Sektion des Heatseeker sorgt für mehr Obertöne und Kompression
Schaltet man nun die Boost/Enhance-Sektion dazu, wird das Signal zunächst mehr in die Sättigung getrieben, wodurch es zu einem Anstieg der Verzerrung ab der 12-Uhr-Stellung des Level-Potis kommt. Das Enhance-Poti sorgt wiederum für einen subtilen Zuwachs an Obertönen, Kompression und Brillanz und kann für einen spürbaren Effekt bedenkenlos in seiner Maximalstellung belassen werden. Zusammengenommen schlägt sich die rechte Pedalhälfte so vor allem auf das Spielgefühl und die Ansprache nieder und sorgt insgesamt für etwas mehr „Schmutz“ und Aggressivität im Signal.
Wir starten den Praxisteil mit einer Gegenüberstellung der drei Amp-Voicings, einmal mit Humbuckern und danach mit Singlecoils. Alle Potis stehen hierfür in ihrer 12-Uhr-Stellung, mit Ausnahme des leicht zurückgenommenen Treble-Potis (11 Uhr).
Im nächsten Beispiel hören wir zunächst die linke Seite des Pedals im 45-Voicing und danach zusammen mit der Boost/Enhance-Sektion in zwei unterschiedlichen Level-Settings. Das Enhance-Poti bleibt hierfür in seiner Maximalstellung.
Zur Demonstration des alternativen WoS-Modus hören wir die linke Pedalseite im SL-Voicing erst ohne, danach mit aktiviertem WoS-Switch und zum Schluss mit hinzu geschalteter Boost/Enhance-Sektion (Level/Enhance jeweils auf 14:00).
Für dich ausgesucht
Die Amp-Voicings des Crazy Tube Circuits Heatseeker reichen von Clean bis High-Gain
Im nächsten Beispiel verschaffen wir uns einen Überblick über die Gain-Range der Overdrive-Sektion, zunächst im 45- und danach im MV-Modus.
Weiter geht es mit der EQ-Sektion des Heatseekers. Wir hören alle vier Bänder (Bass, Middle, Treble, Presence) jeweils in ihrer Minimal- und Maximalstellung.
Das Heatseeker ist der perfekte Begleiter für australisch angehauchte Hardrock-Sounds
Zum Schluss gibt es noch zwei Praxisbeispiele in den Voicings 45 und SL mit der Les Paul und aktivierter Boost/Enhance-Sektion.