Das Crazy Tube Circuits Sidekick JR im Praxis-Check
Getestet wird das Crazy Tube Circuits Sidekick JR mit verschiedenen Gitarren über einen REVV D20 mit der Speakersimulation einer 4×12 Box mit Greenback-Speakern.
Das Sidekick JR überzeugt nach kurzer Einarbeitung mit seiner intuitiv „analogen“ Bedienoberfläche und liefert in allen Sektionen sehr ansprechende Klänge, bei denen tatsächlich immer wieder Reminiszenzen an die Sounds der 80er-Jahre entstehen. Auffällig ist, dass keiner der Algorithmen aufdringlich oder übertrieben daherkommt und auch extreme Settings am Excite- oder Depth-Poti klingen immer brauchbar. Dabei verrichtet das Pedal seine Dienste sowohl vor dem Amp als auch in dessen FX-Loop vorbildlich rauscharm und pegelneutral und wer die Modulations-Sektion lediglich zum „würzen“ der Reverb- und Delay-Sounds benötigt, wird auch den dritten Fußschalter nicht vermissen. Ein kleiner Wermutstropfen ist allerdings, dass bei den Ambient-Reverbs nicht auch eine Stereo-Option verfügbar ist.
Schimmernde 80er-Sounds sind das Spezialgebiet des Sidekick JR
Wir starten mit einem kleinen Überblick über die (Kombinations-) Möglichkeiten des Sidekick JR und hören vier unterschiedliche Praxisbeispiele vor und hinter der Vorstufe mit verschiedenen Gitarren. Für die genauen Settings lohnt sich wie immer ein Blick in das dazugehörige Video.
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6 Reverb-Algorithmen sorgen für viel Abwechslung
Nun nehmen wir uns die verschiedenen Reverb-Algorithmen vor und hören sie einzeln in jeweils vier Intensitätsstufen des Excite-Potis (9/12/15/max). Auch wenn alle Modi sich sinnvoll voneinander abgrenzen, wirkt das Spring-Setting leider wenig authentisch und lässt vor allem das typische „drip“ in den Höhen vermissen.
Das Sidekick JR liefert glasklare Wiederholungen zwischen 40 und 800 ms
Weiter geht es mit den beiden Delay-Modi in je zwei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Während das Digital-Delay glasklare Wiederholungen produziert, wirkt das Tape-Setting etwas leblos, da es weder das charakteristische „Bandleiern“ noch die zunehmende Signaldegradierung der Delays besonders authentisch nachbildet. Hier hätte sich vielleicht ein etwas dunklerer Analog-Modus besser vom Digital-Delay abgegrenzt.
Das Sidekick JR liefert Chorus- und Flanger-Sounds im Stile bekannter Boss-Klassiker
Auch die Modulations-Sektion transportiert geschmackvoll und unaufdringlich das 80er-Feeling mit zwei Chorus-Settings und einem Flanger, inspiriert von den berühmten Boss-Stompboxen CE-2, FL-2 und DC-2. Hier muss man sich allerdings im Klaren sein, dass durch das fehlende Feedback/Manual-Poti beim Flanger keine extremen oder gar Jet-Flanger-Sounds möglich sind. Wir hören alle drei Effekte in drei Intensitätsstufen.
Abschließen hören wir das Sidekick JR noch im Bandkontext mit Bass und Drums auf drei verschiedenen Gitarrenspuren.