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Crazy Tube Circuits Unobtanium Test

Mit dem Crazy Tube Circuits Unobtanium vereint der griechische Pedalschmied zwei legendäre Overdrive- und Amp-Schaltungen in einem Gehäuse. Bei den berühmten Vorlagen handelt es sich zum einen um einen Klon Zentaur und zum anderen um einen Dumble-Amp, der zwischen Steel String Singer- und ODS-Sound schaltbar ist. Neben den üppigen Soundoptionen bietet das Pedal auch einen passiven seriellen Effektloop, über den sich weitere Pedale zwischen den beiden Sektionen einschleifen lassen.

Crazy Tube Circuits Unobtanium TEST

Crazy Tube Circuits Unobtanium – Das Wichtigste in Kürze

  • dualer Overdrive bzw. Preamp
  • Klon-Typ-Schaltkreis mit zwei Modi
  • Dumble-Typ-Schaltkreis, schaltbar zwischen SSS- und ODS-Modus
  • schaltbarer True- bzw. Buffered-Bypass
  • serieller Einschleifweg zwischen den beiden Schaltkreisen

Das Crazy Tube Circuits Unobtanium steckt im kompakten Pedalgehäuse

Der Produktname „Unobtanium“ beschreibt etwas, das quasi unerreichbar oder nicht auftreibbar ist. Dies ist sicherlich auch für die meisten Normalsterblichen zutreffend, da sich wohl nur wenige einen Original-Klon, geschweige denn einen Dumble-Amp leisten können. Die Zielsetzung des Pedals ist dementsprechend hoch gegriffen und daher interessiert mich natürlich brennend, was der duale Overdrive denn so „obtain“-en kann!

Der Crazy Tube Circuits Unobtanium erscheint in einem robusten, kieselgrauen Druckgussgehäuse mit den Maßen 122 x 97 x 50 mm (B x L x H). Die Beschriftung ist gänzlich in Schwarz gehalten und präsentiert sich im eleganten Retro-Stil, der an altes Studioequipment erinnert. Die Bedienelemente in Form von sieben Potis und drei Zweifachkippschaltern sind in der vorderen Pedalhälfte angesiedelt. Auf Letztere werde ich noch näher eingehen. Am hinteren Rand der Bedienoberfläche befinden sich zwei chromfarbene Fußschalter, mit denen die beiden Schaltkreise unabhängig voneinander angeworfen werden können, was durch zwei weiße LEDs auch quittiert wird. Die LED des Dumble-Schaltkreises färbt sich rot, wenn der ODS-Modus aktiviert ist. Die stirnseitig angebrachten Anschlüsse kümmern sich um den In- und Output, allerdings sind hier auch die Send- und die Returnbuchse für den seriellen Einschleifweg anzutreffen. Inmitten der vier 6,3 mm Klinkenbuchsen befindet sich der Eingang für das optional erhältliche 9-V-Netzteil, über den das Pedal mit 83 mA befeuert werden muss. Die angegebene Spannung von 9 Volt wird intern auf 18 Volt hochgeblasen und sorgt für mehr Dynamik und Headroom. Auf der rechten Außenseite wartet eine weitere Klinkenbuchse auf den optional erhältlichen Fußschalter, mit dem die beiden Modi des Dumble-Style-Moduls per Fuß umgeschaltet werden können. Der Boden ist mit vier Kreuzschrauben solide arretiert. Das Batteriefach sucht man dahinter zwar vergebens, da das Unobtanium ausschließlich auf Netzbetrieb setzt. Allerdings findet man hier zwei Trimmpotis, auf die wir weiter unten zu sprechen kommen. Zum Lieferumfang gehören ein Manual sowie vier anklebbare Gummifüße von 3M. Optional ist der hauseigene XT-Footswitch zum Umschalten der Dumble-Modes erhältlich.

Crazy Tube Circuits Unobtanium Verzerrer
Fotostrecke: 11 Bilder Zwei legendäre Overdrive- und Amp-Schaltungen sind die Basis des Crazy Tube Circuits Unobtanium.

Mit Klon und Dumble bietet das Unobtanium zwei begehrte Sound-Optionen

Beim Crazy Tube Circuits Unobtanium handelt es sich um ein duales Overdrive- bzw. Preamp-Pedal, das zwei äußerst charakterstarke Schaltkreise vereint und diese sowohl einzeln als auch simultan in Serie schaltbar macht.

Der Klon-Type Schaltkreis

Der erste Schaltkreis, durch den das Signal läuft, ist eine Nachbildung des mystisch-mythischen Klon Zentaurpedals. Wie beim Original kommen auch beim Unobtanium Germaniumdioden zum Einsatz und der User hat die Wahl zwischen einem True- oder, wie die berühmte Vorlage, einem gepufferten Bypass. Auch die Bedienelemente sind ganz klassisch wie beim Original: Volume bestimmt die Ausgangslautstärke, Gain den Grad der Verzerrung und Treble fungiert als aktiver Höhenregler. Für noch mehr Flexibilität sorgt der Stock/Mod-Schalter, der zwischen dem originalen Clipping im Stock-Mode und dem Mod-Setting für mehr Headroom wählt.

Der Dumble-Type Schaltkreis

Die linke Seite des Unobtaniums hat sich dem verstorbenen Boutiqueamp-Hersteller Alexander Dumble verschrieben und verspricht, dessen zwei bekanntesten Kreationen, den Steel String Singer, kurz SSS, und den Overdrive Special, ODS, als „Amp-in-a-Box“ in Pedalform zu schrumpfen. Auch hier stehen Volume für die Lautstärke und Gain für den Zerrgrad zur Verfügung. Um das EQing kümmert sich  der Tonregler, der hinter der Verzerrung angesiedelt ist und die Höhen anhebt und dazu das Emphasis-Poti, das vor der Zerrsektion greift und dem Signal mehr Gain und Präsenzen hinzufügt. Die oben erwähnten Dumble-Modelle lassen sich durch einen zweifachen Kippschalter anwählen. SSS steht für einen cleanen, transparenten Overdrive, der laut Hersteller mit einer natürlichen Kompression aufwartet. Übrigens war der Steel String Singer lange Zeit der Amp der Wahl für Stevie Ray Vaughan. Der ODS-Modus liefert hier schon deutlich mehr Gain und kommt mit den charakteristischen süßen Mitten, die ODS-User wie Robben Ford oder Larry Carlton so zu schätzen wissen. Die unglaubliche Flexibilität des Pedals macht hier jedoch nicht halt, denn zwei interne Trimmpotis helfen, das EQing und den Lautstärke-Boost der Dumble-Schaltung feiner anzugleichen. SSS Low kümmert sich um die Bassansprache des SSS-Modes, während ODS Boost den ODS-Modus um bis zu 6 dB im Pegel anheben kann.
Das Umschalten zwischen den beiden Dumble-Amp-Charakteristika kann neben dem Schalter auch mit einem externen Fußschalter erfolgen, der als optionales Zubehör vom Hersteller erhältlich ist.
Der Signalfluss im Unobtanium ist so angeordnet, dass der Klon-Schaltkreis stets vor dem Dumble-Schaltkreis liegt, allerdings können beide Module separat an- und ausgeschaltet werden. Zwischen den beiden Sektionen befindet sich ein passiver serieller Effekt-Loop, den man zum Einschleifen seiner Pedallieblinge nutzen kann.

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