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Cre8audio NiftyKEYZ Test

Praxis

Arbeiten mit NiftyKEYZ

Nachdem das NiftyKEYZ ausgepackt und mit den Eurorack-Modulen der Wahl bestückt ist, kann es losgehen. Für ein monophones Patch verkabelt man in der Regel den ersten CV-Ausgang mit den Pitch-CV-Inputs eines oder mehrerer Oszillatoren und den entsprechenden Gate-Ausgang mit einer Hüllkurve oder einem VCA. Im einfachen, monophonen Voice-Modus steuert die Tastatur alle vier CV/Gate-Paare parallel. Dann muss man noch dafür sorgen, dass das Ausgangssignal am Ende der modularen Signalkette mit den Ausgängen des NiftyKEYZ verbunden wird. Der Rest des Signalwegs – und das ist das Tolle am NiftyKEYZ – hängt ganz von den verwendeten Modulen und den jeweiligen Patch-Verbindungen ab. Alles ist möglich – analog, digital, vintage, modern, East Coast, West Coast, experimentell oder traditionell.

Voice-Modi

Spannend wird es allerdings, wenn man die verschiedenen Voice-Modi nutzt, um das Keyboard in zwei Zonen aufzuteilen und/oder polyphone Patches zu realisieren. Folgende Optionen stehen zur Verfügung (abgesehen vom bereits erwähnten monophonen Modus):

  • Monophon mit Split: Teilt die Tastatur in zwei Zonen auf. Zone 1 steuert die CV/Gate-Ausgänge 1 und 2. Zone 2 steuert die Ausgangspaare 3 und 4. So kann man zwei monophone Sounds gleichzeitig ansteuern.
  • Duophon ohne Split: Die erste gedrückte Taste steuert CV/Gate Out 1 und 3. Danach gespielte Tasten steuern CV/Gate Out 2 und 4.
  • Duophon mit Split: Die Tastatur wird in zwei Zonen geteilt. Die erste Taste in Zone 1 steuert CV/Gate 1; die zweite und weitere CV/Gate 2. Für Zone 2 werden entsprechend CV/Gate 3 und 4 verwendet.
  • 3-stimmig ohne Split: Die erste gedrückte Taste wird über CV/Gate 1 und 4 ausgegeben. Die zweite Stimme steuert CV/Gate 2, die dritte CV/Gate 3.
  • 3-stimmig mit Split: Hier gibt es zwei Varianten: unten drei Stimmen und oben eine oder andersherum. Der monophone Part wird jeweils über CV/Gate 4 ausgegeben, der 3-stimmig polyphone Part über die restlichen Ausgänge. So kann man zum Beispiel gleichzeitig einen monophonen Bass oder Lead-Sound und polyphone Akkorde spielen.
  • 4-stimmig polyphon: Vier CV/Gate-Ausgangspaare für vier Stimmen. Einen Split-Modus gibt es in diesem Fall nicht.

Für den Splitpunkt kann man in den entsprechenden Modi aus drei Optionen wählen.

Crea8Audio NiftyKEYZ:  Frontansicht mit Modulen
NiftyKEYZ ist ein sehr vielseitiger Keyboard-Controller mit Platz für bis zu 15 Module. (Quelle: Lasse Eilers)

Zwischenfazit

Das sind eine Menge Möglichkeiten für kreatives Patchen mit bis zu vier Stimmen und/oder geschichteten Elementen – die entsprechenden Module vorausgesetzt. Insgesamt geht das NiftyKEYZ mit dieser Vielseitigkeit ein ganzes Stück über die Möglichkeiten des kb37 hinaus und bietet sich auch zur Steuerung deutlich größerer Modularsysteme an, als in das integrierte Case passen. Allerdings ist es nicht ganz einfach, sich zu merken, welche CV/Gate-Ausgänge in den verschiedenen Modi welche Funktion übernehmen. Da ist doch gelegentlich der Blick in die Anleitung nötig.

Arpeggiator im NiftyKEYZ

Der integrierte Arpeggiator wird entweder zur internen Clock oder zu einer externen MIDI-Clock synchronisiert. Ein stufenlos regelbarer Swing-Parameter sorgt auf Wunsch für den richtigen Groove. Neben den Standard-Patterns Up, Down und Up&Down gibt es einen Random-Modus, der die gespielten Noten in zufälliger Reihenfolge ausgibt. Darüber hinaus verfügt der Arpeggiator über einen Sequencer-Modus, in dem man eine beliebige Tonfolge eingeben kann. Dazu muss man kurz in den Funktionsmodus wechseln, was aber schnell und unkompliziert ist. So kann man spontan eine kurze Sequenz eingeben, die dann während der Wiedergabe über die Tastatur transponiert werden kann.

Sequencer-Modus

Die Sequencer-Funktion ist ziemlich rudimentär. Es sind keine Pausen möglich und es lassen sich auch keine Noten eingeben, die länger als ein Step sind. Für komplexere Patterns und Rhythmen ist er daher leider nicht geeignet. Hier ist noch Raum für Verbesserungen. Ein NiftyKEYZ mit erweiterten Sequencer-Fähigkeiten à la KeyStep Pro wäre natürlich das Nonplusultra! Sehr gut ist jedoch die Möglichkeit, den Arpeggiator/Sequencer für jedes CV/Gate-Ausgangspaar separat zu aktivieren bzw. zu deaktivieren. Abhängig vom gewählten Voice-Modus kann man auf diese Weise vielschichtige Patches realisieren, in denen einzelne Elemente oder Sounds arpeggiert werden, andere jedoch nicht. Auch in dieser Hinsicht zeichnet sich das NiftyKEYZ also durch viel Flexibilität aus.

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