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Crown XLi 1500 Test

Praxis

Die Crown XLi 1500 ist ein vergleichsweise unspektakulärer Verstärker. Nachdem ich alle Verbindungen hergestellt habe, schalte ich die Endstufe ein. Dank einer integrieren Einschaltverzögerung denkt der Verstärker nicht mal im Entferntesten daran, den Sicherungsautomaten anzuwerfen. Das ist ein gutes Feature, das Pluspunkte bringt. Als Nächstes drehe ich die Gain-Potis auf der Frontseite auf und bemerke, dass diese gerastert sind. Somit ist ein Pegelabgleich von Kanal 1 & 2 einfach, sofern man die Potis nicht sowieso voll aufdreht. 

Was Nebengeräusche angeht, zeigt sich der Verstärker ebenfalls von seiner guten Seite. Die beiden verbauten Lüfter saugen die Luft von vorne nach hinten an und arbeiten zudem temperaturgesteuert. Das bedeutet, sie laufen nicht schon bei kleiner Last auf Vollgas, was gerade im Heimkino oder Wohnzimmer nerven könnte. Auch wenn die Lüfter unter hoher Last deutlich schneller drehen, sind sie immer noch erstaunlich leise. Daher kann ich den Verstärker auch uneingeschränkt für den Heimeinsatz empfehlen. 

Wie immer werfe ich auch einen Blick „unter die Haube“. Der Deckel ist mit passendem Werkzeug schnell entfernt und gibt den Blick auf die Organe der XLi 1500 frei. Wie es sich für einen Verstärker mit dem Crown-Label gehört, entspricht die Verarbeitung professionellem Standard. Alle wichtigen Bauteile sind zusätzlich gesichert und sollten damit auch Vibrationen „on the road“ gut überstehen. 

Deckel ab!

Nur mit der Materialdicke des Gehäuses habe ich etwas Bedenken. Montiert man den Deckel ab und hebt die Endstufe an einer Gehäuseecke an, dann bleiben drei Ecken am Boden. Das bedeutet, das Metallgehäuse ist nicht wirklich verwindungssteif, was im ungünstigsten Fall bedeutet, dass diese Kräfte auf die Platinen übertragen werden können. Ohne Deckel ist das definitiv der Fall.

Mit Deckel ist das Gehäuse deutlich stabiler und sollte bei normaler Nutzung auch ausreichend verwindungssteif sein. Für den Road-Betrieb empfehle ist trotzdem ein solides 19-Zoll-Case. Für den Heim- und Kinoeinsatz ist die Gehäuseproblematik zu vernachlässigen.

Fotostrecke: 3 Bilder Innenansicht der Crown XLi 1500 Endstufe

Klang der Crown XLi 1500

Einen Vorteil muss der fette Ringkerntransformator doch haben. Ja, und das hört man bei der Wiedergabe besonders im Bassbereich. Vor allem wenn man an der Clip-Grenze des Verstärkers operiert. Amps mit Schaltnetzteilen aus der gleichen Preisklasse kommen bei langen, sinusartigen Tönen oftmals schnell an ihre Grenzen und müssen die Leistung reduzieren. Nicht so die XLi 1500. Diese marschiert auch unter Volllast unbeeindruckt weiter.

Was den Klang betrifft, so empfinde ich den Crown-Verstärker als wohltuend neutral und ungefärbt. Die XLi 1500 gibt die Signale so wieder, wie sie am Eingang anliegen. Der Name „Crown“ verpflichtet, und die US-Amerikaner liefern selbst in dieser Preisklasse entsprechend ab. Ein solider Verstärker ohne nennenswerte Schwächen.

Crown XLi 1500 – mögliche Alternativen

Das Marktsegment an klassischen Endstufen ist immer noch prominent besetzt und fast jeder bekannter Endstufenhersteller hat ein oder mehrere Modelle ähnlicher Bauart im Portfolio. Daher ist die Zahl der Mitbewerber für Crown in dieser Preisklasse nicht gerade klein. Solide Arbeitstiere zum moderaten Preis, das bieten diese drei Kandidaten in der folgenden Übersicht.

Crown XLi 1500the t.amp E-800Behringer KM750
Gehäuse2 HE, 19“2 HE, 19“2 HE, 19“
Leistung an 4 Ohm2 x 450 Watt2 x 500 Watt2 x 400 Watt
EingangsarmaturenXLR + Cinch (RCA)XLR + KlinkeXLR + Klinke + Cinch (RCA)
AusgangsarmaturenSpeaker Twist, SchraubanschlüsseSpeaker Twist, SchraubanschlüsseSpeaker Twist, Schraubanschlüsse
Brückenbetrieb möglichjajaja
Umschaltbare Eingangsempfindlichkeitjajaja
2-Ohm-Tauglichkeitneinneinnein
NetzversorgungKaltgerätekabelFestes NetzkabelKaltgerätekabel
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Profilbild von Fritzelas Andreas

Fritzelas Andreas sagt:

#1 - 26.04.2024 um 12:24 Uhr

0

Welche Eingangsempfindlichkeit für Denon 6700 Chinch verwenden?

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