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D.W. Fearn VT-5 Test

PRAXIS

D.W. Fearn VT-5: Ein Ruf, der eilt voraus

Die Line-Vorstufen des D.W. Fearn VT-5 „Vacuum Tube Stereo Equalizer“ orientieren sich am allmächtigen VT-1/VT-2 Preamp und haben direkt 10 dB Gain. Mit einem Pad, das auf den Namen INPUT-LEVEL hört, regelt man anschließend gegen. Beschriftet ist das Ganze dabei von „-9 bis +9“. 

Aufbau der Schaltung
Bitte ab sofort jetzt alle Geräte so bauen, danke!

Allein die Stereo-Stufe klingt bereits traumhaft, weswegen man sie sicherlich auch gar nicht erst deaktivieren kann. Spaß beiseite: OUT/IN aka BYPASS bezieht sich hier einzig auf das Filternetzwerk, nicht auf die Gainstufen. Um die gesamte Schaltung aus dem Audiopfad zu bekommen, muss man eben die restliche Infrastruktur bemühen; sei es der Insert-Taster am Pult, die Patchbay oder die Mastering-Console.

Das passt so weit, auch wenn Hardy-Bypass geiler wäre. Aber ich hör auch die Puristen husten, die grundsätzlich jede Lötstelle mehr beklagen. Ob man heutzutage unbedingt so fette Ringkerntrafos braucht, weiß ich nicht. Immerhin gibt es kein externes Netzteil, was am Ende auch wieder nur ans Gerät geklebt wird.

Praxis: It is what it is

Das am DW Fearn VT-5 gar kein MID Boost Regler vorhanden ist, hat man ebenfalls recht schnell überwunden. Man darf auch nicht vergessen: Dreht man Trebble und Bass zurück, ergibt das ja auch MID-Boost. Das macht Sinn, allerdings ist dieser old-schoolige Ansatz auch etwas zu sehr von der Aufnahmeseite her gedacht.

Für einen gänzlich modernen Mix-Bus-Boliden wären weitere Einsatzfrequenzen in den Tiefmitten bzw. den überlappenden Bänden wünschenswert. Trotzdem zeigt sich der puristische Ansatz in der Gesamtheit durchaus flexibel und die Änderungsmöglichkeiten sind enorm. 

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Mehr Informationen

Zum Vergleich: Mein Manley Massive Passive hat zwar pro Band mehr Optionen, doch nutze ich diese abgesehen von den feineren Frequenzen nur selten. Insofern: Weniger ist manchmal mehr, ja, hier gilt fast schon „set and forget“, so lecker klingt die typische Hi-Fi-Badewanne!

Zu beachten gilt: Hier gibt es nur dedizierte Bänder. Diese boosten also entweder nur oder senken eben nur ab. Ganz konkret verbergen sich dahinter ein LOW CUT und ein LOW BOOST sowie ein HIGH BOOST und ein HIGH CUT – allesamt als Shelving ausgelegt. Dazwischen kommt ein MID CUT mit Q dazu. Nochmal: in beide Richtungen drehen, also „plus und minus“, das gibt es hier nicht! 

Klang des D.W. Fearn VT-5

Fett, majestätisch, übertrieben dick – doch niemals wollig! Muss Sünde denn immer so teuer sein? Das Rot der Front verhält sich wahrlich schon nicht schüchtern im Rack, doch ist der Sound des VT-5 Equalizers nochmal geiler. „What you touch gets instant better“, lautet das Motto.

Audio Samples
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Song – DRY Song – VT-5 – 60boost/40cut – 10k broad Song – VT-5 – 60boost/40cut – 8k narrow Drums – DRY Drums – VT-5 Julia – DRY Julia – VT-5 Julia – VT-5 (EQ) + VT-7 (COMP) Julia – VT-7 (COMP) Pastika – DRY Pastika – VT-5 Pastika – VT-7 + VT-5 Bass – DRY Bass – EQ into COMP, Comp-HPF=OFF Beat – DRY Beat – VT-5 Brutal – DRY Brutal – “WURST” / VT-5 & VT-7 MP3 – DRY MP3 – “HYPED” / VT-5 & VT-7

Und das Knacken der Drehschaltereinstellungen bockt genauso. Fast schon aristokratisch geht man hier ans Werk. Trotzdem wirken die Ergebnisse niemals prollig oder gar grell. Auch wenn es zu viel ist, schlimm klingt der EQ wirklich nie. Aber hört doch einfach selbst! 

Draufsicht Testgerät
D.W. Fearn VT-5 im Test
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