Dada Life Sausage Fattener im bonedo-Test: Das EDM Duo Dada Life präsentierte 2011 einen Audioprozessor, der auf einer Ableton Live PlugIn-Kette basierte und in ihren Produktionen regelmäßig Verwendung fand. Nachdem Dada Life immer wieder gefragt wurden, was sie genau anstellen, um ihre Tracks so laut zu bekommen, suchte das Duo kurzerhand einen Programmierer (Tailored Noise), der genau diese Effektkette in ein eigenes PlugIn portierte.
DETAILS UND PRAXIS
Fattness
Der Fattness-Regler ist das Herzstück des PlugIns. Dreht man ihn nach rechts, wird das Signal sofort “fetter und lauter”. Visualisiert wird dieser Effekt durch ein witziges Gimmick: das Sausage Face des GUI. Je weiter man den Regler nach rechts dreht, umso mehr verzieht sich seine Mine. Voll aufgedreht guckt das Face dann richtig böse!
Was genau macht der Fattness-Regler?
Ich vermute, dass hier eine Kombination aus Multiband-Kompressor, Saturation und Limiter bzw. Clipper unter der Haube werkelt. Was genau passiert, wird vom Hersteller allerdings nicht verraten.
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Color
Beim Color-Regler handelt es sich um eine Art Distortion-EQ mit Resonanz, der „Edginess“ und „Brightness“ ins Spiel bringt. Per Default, also auf links gedreht, passiert erst mal gar nichts. Fängt man dann an, den Regler aufzudrehen, werden zunächst die tiefen Frequenzen betont. Je weiter man den Controller nach rechts dreht, desto mehr werden die Mitten bzw. Höhen betont.
Gain
Hier wird der Input-Level eingestellt. Den Gain-Regler muss man dabei so lange nach links oder rechts drehen (je nach Input-Signal), bis die grüne Indikator-Lampe im Takt des Input-Signals blinkt.
Bevor wir nun noch lange um den heißen Brei reden, hören wir uns am besten mal ein paar Sound-Beispiele an. Los geht es mit einem Lead-Synth aus der Super/Hyper SAW Familie, mit dem der Sausage Fattener (wie grundsätzlich mit allen Synth-Sounds) sehr gut funktioniert. Hier kommt auch die Wirkungsweise des Color EQ Regler sehr gut zur Geltung.
Die Einstellungen für das nachfolgende Beispiel sind: „Fattener“ 65% und „Color“ 65%. Der Sausage Fattener wird alle acht Takte ein- und wieder ausgeschaltet und los geht es mit Sausage Fattener auf „ON“. Der Peak des SAW Lead Sounds ist dabei immer gleich, obwohl das Beispiel mit dem Sausage Fattener natürlich viel lauter klingt.
FAZIT:
Der Sausage Fattener ist ein sehr variables „Laut-Mach-Tool“, das von leichten Eingriffen bis zur absoluten Zerstörung des Signals sehr viele Sweetspots bietet. Das Wurst-GUI ist passend gewählt und witzig, besitzt allerdings keinerlei Level-Metering. So muss man zur Abwechslung auch mal die Ohren bemühen und Drehen bis es einem gefällt. Auf dem Master-Bus würde ich den Sausage Fattener nicht einsetzten, auch wenn dies laut Hersteller und Bedienungsanleitung durchaus empfohlen wird, da man seinen Mix damit meist nur “verschlimmbessern” kann. Dafür gibt es andere, viel bessere Tools. Genauso wenig würde ich ihn auf zu vielen einzelnen Kanälen einsetzen, da er doch einen sehr eigenen, wiedererkennbaren Sound hat. Getreu dem Motto „manchmal ist weniger mehr“ setzt man ihn besser zielgerichtet auf nur ein, zwei Sounds ein – dann dafür aber mit voller Kraft!
PRO:- einfache, schnell Bedienung
- moderner und lauter Sound
- Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
- kein Output-Regler
- keine Level-Metering
- Loudness PlugIn
- Regler: Fatness, Colour und Gain
- USD 29,-
Weitere Informationen unter: www.dadalife.com/sausage-fattener-plugin/
- einfache, schnell Bedienung
- moderner und lauter Sound
- Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis
- kein Output-Regler
- keine Level-Metering
Steffen sagt:
#1 - 06.11.2022 um 16:44 Uhr
Wenn der Hersteller von hand-picked/made-noise spricht, so sollte doch dahinter stehen das er auf die Sounds passendes Rauschen legt, also auf der Einhüllenden in Waveform spektral dargestellt eine Wurst macht, also den Spektralraum möglichst ausfüllt ohne den Sound zu überdecken. Das ist entweder Layering of Sounds oder Stacking of Sounds oder so. Er unterstützt sogar den, Sound wo dieser dünn wird.