D’Addario dBud Gehörschutz Test

Was haben Drumhocker und Gehörschutz gemeinsam? Beide sind essentiell wichtig für die Gesundheit und fristeten trotzdem jahrelang ein ziemliches Langweilerdasein. Das scheint sich jedoch zunehmend zu ändern, denn viele Drummer erkennen, dass sich gutes Sitzen und Hören direkt auf die Qualität des Spiels auswirken. Offenbar inspiriert von den Erkenntnissen aus dem In-Ear-Bereich, wurden in den letzten Jahren verschiedene passive Gehörschutz-Konzepte entwickelt. Eines davon, die dBuds von D’Addario, haben wir uns heute zum Test kommen lassen. 

Passiver, zweifach einstellbarer Gehörschutz: Die dBuds von D’Addario.
Passiver, zweifach einstellbarer Gehörschutz: Die dBuds von D’Addario.

D’Addario dBud – Das Wichtigste in Kürze

  • In Ear Gehörschutz
  • zweifach justierbare Geräuschreduktion (12 und 24 dB)
  • Umhängeschnur und magnetisch haftende Gehäuse
  • Silikonaufsätze in 5 verschiedenen Größen

Das Kernelement der Teile ist eine zweistufig einstellbare Außengeräuschreduktion, der Klang soll davon jedoch nahezu unbeeinflusst bleiben. Ob sich das “High Fidelity”-Versprechen des Herstellers in der Praxis als gerechtfertigt erweist, lest ihr auf den folgenden Zeilen. 

DETAILS

Batterien gibt es nicht, der dBud Gehörschutz arbeitet passiv

Wie eingangs erwähnt, handelt es sich bei den dBuds um einen Gehörschutz im In-Ear-Format, übrigens ursprünglich entwickelt von der schwedischen Firma Ear Labs. In der Pappschachtel finde ich die beiden In-Ear-Elemente sowie eine runde Transporthülle aus Gummi. Bereits montiert sind eine abnehmbare Halsschnur – ebenfalls aus elastischem Material – sowie ein Paar von insgesamt fünf Silikonaufsätzen. Damit sollen die dBuds an alle Gehörgänge anpassbar sein, das Anfertigen teurer Otoplastiken ist nicht vorgesehen. 

D'Addario dBud Parts
Fotostrecke: 5 Bilder Ein Blick auf den Lieferumfang der dBuds: Hülle, Halsschnur und…

Per Schieberegler wird der Dämpfungsgrad angepasst

Die dBuds selbst bestehen aus jeweils etwa 15 Millimeter langen Kunststoffgehäusen, an deren Außenseite eine Art runder Schieberegler sitzt. Damit kann entweder eine Reduktion um 12 oder 24 Dezibel eingestellt werden. Technisch geschieht dies über mechanische Filter und eine spezielle Membran im Inneren der Gehäuse. Elektronik und damit Batterien sind nicht involviert. Gegen ein eventuelles Verlieren hat der Hersteller die Elemente mit Magneten ausgestattet, so lassen sie sich bei Nichtgebrauch einfach vor dem Hals zusammenfügen. Das gesamte Konzept erinnert stark an die Minuendo Lossless Earplugs, welche jedoch über eine stufenlose Lautstärkereduktion verfügen.

PRAXIS

Im Einsatz geben sich die dBuds unkompliziert und praxisgerecht. Ihre Form erweist sich – zumindest für meine Ohrform – als sehr gut, dasselbe gilt für die montierten Silikonaufsätze, welche auf Anhieb passen. Andere Nutzer müssen hier möglicherweise mit den vier verbleibenden Größen experimentieren. In drei Szenarien mussten sich die Testobjekte beweisen. 

Die dBuds im Studioeinsatz

Zunächst habe ich im Studio die Boxen über meine akustische Schmerzgrenze hinaus aufgedreht, um eine halbwegs linear klingende Grundlage zu erhalten. In der geringeren der beiden Reduktionsstufen zeigt sich, dass die dBuds durchaus effektiv darin vorgehen, unangenehme Transienten und Höhenanteile zu entschärfen, ohne den Klang zu dumpf zu machen. Snares, Hi-Hats und S-Laute wirken leiser und verrundet, auch in den oberen Mitten scheint ein imaginärer EQ mäßigend auf das Signal einzuwirken. 

D'Addario dBud Gehörschutz

Wie schlagen sich die D’Addario dBuds im Club?

Im zweiten Szenario, einem Clubkonzert, werden diese Eigenschaften noch deutlicher. Hier bekommen die dBuds den Kompromiss zwischen Musikgenuss und zwischenzeitlichen Unterhaltungen mit anderen Besuchern recht gut hin, ohne dass man die Teile jedesmal heraus- und wieder hineinfummeln muss. Auch der Aufenthalt vor lauten Boxentürmen ist möglich, wobei die Bassanteile in der -24 dB Absenkung überrepräsentiert sind. Im Vergleich mit den oben erwähnten Minuendo Earplugs ist die maximale Reduktion jedoch geringer, den Vorteil der magnetischen Elemente bieten auch sie. 

Die dBuds beim Schlagzeugspielen und im Unterricht

Als Drummer habe ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, die Textexemplare auch beim Üben und Unterrichten zu verwenden, wo sie mir ebenfalls sehr gut gefielen. Das Gefühl der Isolation ist wesentlich geringer als bei ohrumschließenden Gehörschützen, auch hier gefällt mir, dass die geringere Stufe auch die Kommunikation ermöglicht, ohne die Stöpsel entfernen zu müssen. Klanglich erinnern mich die dBuds mit ihren komprimierten Mitten und Höhen ein bisschen an Gehörschutz in Kopfhörerform, sie gehen jedoch deutlich linearer zuWerke. 

FAZIT

Mit dem von der Firma Ear Labs übernommenen dBud Design stellt die Firma D’Addario einen zweistufig arbeitenden In-Ear-Gehörschutz vor, der sich im Test als praxisgerecht bewährt. Ihre Form, die Halsschnur sowie die Schaltbarkeit der Reduktionsstufen machen sie zu unkomplizierten Begleitern, klanglich liefern sie ebenfalls gute Resultate. Wie erwartet, beschneiden sie insbesondere die Höhen und die oberen Mitten, gehen dabei jedoch deutlich ausgewogener zu Werke als einfache Schaumstoff- oder Silikonstöpsel. Zu genau sollte man es beim Begriff „High Fidelity“ allerdings auch nicht nehmen, denn wirklich linear geht es hier nicht zu. Sehr gut gelungen ist die Abstimmung der Reduktionsstufen, die einen guten Kompromiss zwischen lauten Quellen und Unterhaltungen ermöglichen, ohne die dBuds ständig herausnehmen zu müssen. Für Konzertbesuche, den Musikunterricht und Bandproben sind die dBuds damit sehr gut geeignet. 

Einfaches Handling, gelungene Abstimmung: Die dBuds konnten im Test überzeugen.
Einfaches Handling, gelungene Abstimmung: Die D’Addario dBuds konnten im Test überzeugen.
  • Hersteller: D’Addario
  • Bezeichnung: dBud
  • Herstellungsland: China
  • Lautstärkereduktion: 12 und 24 dB
  • Lieferumfang: 5 Paare Gehörgang-Aufsätze aus Silikon, Transporthülle, Trageband
  • Preis (Verkaufspreis Februar 2023): € 49,-
Unser Fazit:
4,5 / 5
Pro
  • gut gewählte Reduktionsstufen
  • klanglich guter Kompromiss zwischen Dämpfung und Linearität
  • praxisgerechtes Handling
  • gute Passform
Contra
  • „High Fidelity“ sollte nicht zu wörtlich genommen werden
Artikelbild
D’Addario dBud Gehörschutz Test
Für 49,00€ bei

Herstellerseite: https://www.daddario.com

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