D’Addario Stimmgeräte decken eine große Zahl von Einsatzzwecken ab. Es gibt diverse Headstock-Tuner, die man an der Kopfplatte des Instruments befestigen kann, Stimmgeräte für die Verwendung im Schalloch der akustischen Gitarre, am Korpus einer Violine oder zur Befestigung am Banjo-Kessel.
Und selbstverständlich ist auch ein ganz simpler Tuner im Effektpedal-Format im Angebot. Wir haben uns die drei chromatischen Tuner aus dem Programm einmal genauer angeschaut. Dabei handelt es sich um den D’Addario PW-CT-20 Pedal Tuner, den PW-CT-15 NS Soundhole Tuner und den PW-CT-21 NS Micro Clip Free Tuner. Was sie können und ob gute Stimmung garantiert ist, erfahrt ihr jetzt.
Details
D’Addario PW-CT-21 NS Micro Clip Free Tuner
Der NS Micro Clip Free Tuner ist für die Verwendung an der Kopfplatte einer Gitarre gedacht. Das Konzept stammt übrigens von Ned Steinberger, daher auch die Initialen NS im Namen. Der Tuner kommt mit sehr kompakten Maßen von 31 x 25 x 13 mm und hat ein Display von 17 x 7 mm. Das Stimmgerät wird in eine tropfenförmigen Kunststoff-Halterung eingesteckt und hält da auch sehr sicher. Die Halterung selbst wird an der Kopfplatte per Schraubverbindung befestigt. Aber keine Panik – es muss kein Loch in die Kopfplatte gebohrt werden: Man löst einfach eine Befestigungsschraube einer Stimmmechanik und nutzt dieses Loch dann zusätzliche auch für die Befestigung des Tuners. Zusätzliche Schrauben sind im Lieferumfang enthalten. Problematisch wird es nur, wenn die Mechaniken ohne Schraubverbindung an der Kopfplatte befestigt sind. Dann muss man doch in den sauren Apfel beißen und eine Schraube in die Kopfplatte drehen. Aber grundsätzlich ist die Idee sehr gut, man hat einen kleinen Tuner direkt an der Rückseite der Kopfplatte, der auch bei heftigen Bewegungen nicht abfällt und dabei sehr unauffällig ist. Er wiegt mit Halterung und Batterie gerade einmal 12 Gramm, die Gitarre wird demnach wegen des Stimmgerätes auch nicht kopflastig werden. Gespeist wird der kleine Kollege mit einer 3V-Batterie (CR2032), die auch bei befestigtem Tuner schnell gewechselt werden kann. Auf der Oberseite des Gehäuses findet sich die Kommandozentrale mit fünf Tastern, die unterschiedliche Funktionen unseres Testkandidaten steuern.
Mit dem Power-Button wird der Tuner eingeschaltet, beim Hochfahren wird die ausge-wählte Kammerton-Frequenz angezeigt, die mit den Pfeil-Tastern zwischen 410 und 480 Hz eingestellt wird und auch gespeichert bleibt, wenn man das Gerät ausschaltet. Der mittlere Taster dreht die Anzeige und der mit der Bezeichnung M steht für Metronom und zeigt nach Betätigen ein optisches Metronom, dessen Tempo nun mit den Pfeiltastern zwischen 20 und 270 BPM eingestellt wird. Eine sehr gutes Zusatzfeature, falls man ei-nen Song auf der Bühne anfangen muss und sich mit dem Tempo nicht sicher ist. Die Anzeige ist von der Größe her absolut ausreichend, der gespielte Ton wird mit Buchsta-ben und ggf. Raute (#) angezeigt, die Stimmung wird grob mit Ampelfarben dargestellt (rot – weit weg, gelb – fast richtig, grün – auf der Zielgeraden). Wenn der Buchstabe grün angezeigt wird, sollte man einen Blick auf die Striche daneben werfen: Ist links und rechts neben dem Buchstaben ein Strich zu sehen, dann ist alles paletti. Die Anzeige ist sehr ruhig, der Ton wird sofort erkannt. An der Performance gibt es nichts zu bemängeln, man sollte nur darauf achten, dass das Display im richtigen Winkel zum Spieler steht, denn wenn man sich außerhalb des optischen „Sweet Spots“ befindet, ist die Anzeige nicht gut sichtbar. Mit tiefen Frequenzen (Baritongitarre, Bass in Standard-Tuning) gab es keine Probleme, lediglich bei Downtunings mit dem Bass bzw. der tiefen B-Saite hat der Tuner einen Moment gebraucht, um den Ton zu orten.
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D’Addario PW-CT-15 NS Soundhole Tuner
Der NS Soundhole Tuner ist zum Einstecken am Schalloch einer akustischen Gitarre vorgesehen. Das Ganze ist für den Zuschauer komplett unauffällig, der Tuner sitzt unten an der Innenseite des Schallochs und man sieht von vorne nur den Rand des Befestigungsclips. Zum Festklemmen ist ein dünnes, bewegliches Stück Metall angeschraubt, mit dem der Tuner an der Korpusdecke im Schalloch befestigt werden kann. Maximal 4 mm darf die Decke stark sein. Der Tuner misst 36 x 35 x 28 mm und wiegt 12 Gramm inklusive Batterie. Hierbei handelt es sich um eine 3V-Knopfbatterie (CR2032), die ohne Abdeckung an der Rückseite eingelegt wird. Das Display ist mit 17 x 7 mm genau so groß wie beim NS Micro Clip Free Tuner und in der Position im Schalloch vom Gitarristen aus sehr gut sichtbar. Auch das Einsetzen ist unproblematisch und der Clip hält gut, auch wenn man die Gitarre etwas heftiger bewegt.
Rechts und links vom Display findet man zwei Taster, mit denen der Tuner bedient wird. Links wird ein/ausgeschaltet und mit dem rechten Taster (+) kann die Kammerton-Frequenz verändert werden. Die Spannweite liegt zwischen 410 und 480 Hz und mit dem Taster wird immer nur aufwärts verschoben. Wenn man von 442 Hz zurück auf 440 möchte, muss einmal der komplette Rundgang bis 480 gemacht werden, dann geht es bei 410 weiter und wieder hoch bis 440. Also insgesamt 69 mal drücken. Aber auch das ist verschmerzbar, da die Stimmfrequenz in der Regel nicht so oft verstellt werden muss. Die Anzeige ist identisch mit der vom NS Micro Clip Free: Dreifarbige Darstellung der Stimmgenauigkeit und der Ton passt, wenn links und rechts neben dem Buchstaben ein Balken steht. Auch bei der Tonerkennung gibt es nichts zu bemängeln, denn solange die Saite sauber klingt, wird der Ton stabil angezeigt. Downtunings mit der Akustikgitarre laufen problemlos.
D’Addario PW-CT-20 Pedal Tuner
Der CT-20 Pedal-Tuner ist der schlanke Kollege für das Pedalboard, der in einem stabilen Metallgehäuse steckt, das 53 x 124 x 41 mm (B x T x H) misst und 255 Gramm auf die Waage bringt. Das Pedal hat eine leicht schräge Oberseite und die LCD-Anzeige nimmt mit einer Fläche von 78 x 34 mm den größten Teil in Anspruch. Am unteren Rand ist der Fußschalter angebracht, mit dem der Tuner aktiviert werden kann. Im Bypass-Betrieb sorgt eine eine True-Bypass-Schaltung für ungestörten Signalfluss. Die Anschlüsse sind standardgemäß an Seiten angebracht, rechts der Input und auf der linken Seite geht es weiter in Richtung Verstärker. Neben der Eingangsbuchse befindet sich ein kleiner Taster mit der Bezeichnung Pitch, hier kann die Kammerton-Frequenz verändert werden, allerdings wie beim NS Soundhole-Tuner nur aufwärts. Dabei steht ein Bereich zwischen 415 und 475 Hz zur Verfügung. Gefüttert wird unser Testkandidat mit 9 Volt, die man ihm entweder per Batterie oder Netzteil verabreichen kann. Der Anschluss für eine Standard-9V-Netzteil (Center Negative) befindet sich an der Stirnseite des Gerätes. Die Unterseite ist komplett glatt, im Lieferumfang gibt es zwei aufklebbare Möglichkeiten zur Bodengestaltung, entweder Hakenband zum Einbau ins Board oder eine starke Gummierung, wenn man den Tuner ohne Board benutzen möchte. Alternativ können auch Mounting-Plates an den Bodenschrauben befestigt werden.
Der Pedal-Tuner hat ein vertikales Display, das natürlich bei einem eher schmalen Gehäuse Sinn macht. Die Anzeige ist angenehm hell und sowohl bei Tageslicht wie auf dunkler Bühne sehr gut sichtbar, auch wenn man mal etwas seitlich zum Display steht. Der Stimmton wird in Weiß mit einem Buchstaben in der Mitte des Displays angezeigt. Auch hier hat man das Ampelkonzept übernommen, allerdings in Form von Punkten. Ist der Ton wesentlich zu tief, dann leuchten die roten Punkte unter dem Buchstaben. Wenn man der akkuraten Tonhöhe näherkommt, gibt es gelbe Punkte, und wenn es nur noch grün leuchtet, ist man fast am Ziel. Sauber gestimmt ist die Saite, wenn links und rechts neben dem Buchstaben zwei grüne Dreiecke permanent leuchten. Der Stimmvorgang geht mit dieser farblichen Abstimmung der Anzeige sehr schnell vonstatten und auch bei der Tonerkennung ist der Tuner recht flott. Dabei bleibt die Anzeige auch bei einem aus-klingenden Ton lange stabil. Auch bei recht tiefen Frequenzen (Bass B-Saite) zeigt der Tuner keine Probleme.