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Daking Mic-Pre One Test

Praxis

Anlässe zu Kritik bietet der Mic-Pre One also glücklicherweise herzlich wenig, das schlägt sich auch im laufenden Betrieb nieder – dieser verläuft nämlich so reibungslos und smooth, wie das bei einem Micpreamp nun mal sein muss. Mätzchen sollte sich die Signalkette an dieser Stelle nicht erlauben, und wenn man den Daking in Betrieb nimmt, kann man sich augenscheinlich sicher sein, dass das auch so ist. Einzig der Laserstrahl aus der blauen LED nervt etwas, aber wenn das der einzige konstruktive Kritikpunkt ist, dann muss der Hersteller einiges richtig gemacht haben.

Ok, eine LED stört – mehr aber auch nicht!
Ok, eine LED stört – mehr aber auch nicht!

In vielen Aspekten – die nicht nur den Klang betreffen – verheiratet der Mic-Pre One Eigenschaften von Vintage- und von modernen Geräten. Dazu zähle ich beispielsweise das durchdachte Metering, welches die herkömmliche Ballistik eines Drehspulinstrumentes des VU-Standards mit den Vorteilen einer LED-Kette vereint. Das mag vielleicht nicht so heimelig wirken wie eine fröhlich tanzende Nadel, aber an dieser Stelle ist vor allem wichtig, dass die Aufnahme nicht übersteuert – und das hat man mit diesem Anzeigeinstrument auch optisch hevorragend unter Kontrolle.

Audio Samples
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Vocals Vocals mit Low-Cut

Auch bei der Kernaufgabe des Mic-Pre One, nämlich Mikrofonsignale klanglich ansprechend zu verstärken, treffen sich eine zeitgemäße Klangauffassung und klassische Qualitäten. Auf Anhieb fällt auf, wie fein der Daking klingt. Es handelt sich hier nicht um einen rockiges Raubein, sondern im Gegenteil generiert der One ein Klangbild, das feinste Details filigran einbindet, ohne dabei nervös, hyperrealistisch oder überladen zu klingen. Der Mic-Pre One stellt den Charakter der Quelle schön in den Mittelpunkt und erlaubt sich dabei Übertragungseigenschaften, die deren Feinheiten sanft umhüllen. Das Ergebnis klingt luftig und offen, ohne jedoch die Höhen übertrieben zu betonen. Auch das Fundament der Signale stimmt, hier wird nicht aufgeblasen oder bemüht Volumen geschaffen. Vielmehr erledigt der Mic-Pre One seinen Job mit bemerkenswerter Klarheit und Gemütsruhe, mit gut eingebundenen Vocal-Konsonanten (was auf eine ausgeglichene, eben nicht überzüchtete „Schnelligkeit“ der Verstärkerstufen schließen lässt), und mit einer stets smoothen Detailliertheit. Das prädestiniert den Daking als Allrounder mit gerade für Gesang und Sprache hervorragenden Eigenschaften – er ist kein Effektgerät, sondern er liefert nahezu perfekt ausbalancierte Signale mit einem Hauch Seidigkeit.

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