Praxis
Sound:
Ich parke das Pride of Texas vor meinem Marshall JVM 410 und nehme die angeschlossene 2 x 12″ Box mit einem SM 57 ab. Alle Beispiele wurden natürlich nicht klanglich weiter bearbeitet.
Für die folgenden Beispiele kommt eine Fender Telecaster aus dem Custom Shop zum Einsatz.
Mit allen Reglern in der Mittelstellung möchte ich zuerst einmal herausfinden, was der Gainregler in unterschiedlichen Positionen bewirkt. Ich drehe das Poti pro Durchgang von der Minimal- hin zur 9-Uhr-Stellung, weiter über 12 Uhr, 15 Uhr zur abschließenden Maximalposition. Alle anderen Regler zeigen auf 12 Uhr.
Heraus kommt bei Rechtsanschlag ein dreckiger Crunch, der meilenweit von einer High-Gain-Zerre entfernt ist. Dazwischen lassen sich recht feinfühlig sämtliche Zerr-Schattierungen anwählen. Den Sound würde ich als mittig-knochig beschreiben; er erinnert mich an einen bekannten grünen Zerrer aus Japan, der üblicherweise vor den Füßen der bekannten Texas-Blues-Gitarristen zu finden war und ist.
Wie das Pedal mit einer Les Paul klingt, kann man im nächsten Beispiel hören. Dazu stehen alle Regler auf 12 Uhr und Gain auf Maximalstellung.
Mit der Les Paul wird der Sound naturgemäßes fetter, wesentlich mehr Zerre im Vergleich zur Telecaster wird aber nicht erzeugt. Zudem erweitert sich das Mittenbild so, wie es sein soll.
Wie der Treble-Regler ins Klanggeschehen eingreift, zeigt das nächste Beispiel. Dazu bewege ich ihn von der Minimal- über die Mittel- hin zu Maximalstellung. Zu hören ist dabei wieder die Telecaster.
Der Treble-Regler zeigt sich ausgesprochen effektiv und vermag das Höhenbild in beide Richtungen zu verbiegen. Nach links gedreht werden die Höhen zwar satt abgesenkt, der Sound erscheint aber nicht matt. Ganz nach rechts gedreht wird das Höhenbild gepusht, ohne dass der Sound in irgendeiner Weise ätzend wird.
Natürlich möchte ich auch herausfinden, was der Bassregler bewirkt und positioniere ihn auch erst ganz links, dann mittig und abschließend ganz rechts.
Ich hatte befürchtet, das mit dem Bass-Poti ähnlich effektiv ins Klanggeschehen eingegriffen wird wie mit dem Treble-Regler, dem ist aber nicht so. Behutsam ist hier das Stichwort und die Tele bekommt bei Rechtsanschlag mehr Fülle, was aber eher unauffällig geschieht.
Da wir es beim Pride of Texas auch mit einen Booster zu tun haben, interessiert mich, was passiert, wenn der Volume-Regler in der Maximalstellung auf die Vorstufe des Marshalls trifft. Gain zeigt jetzt auf 12 Uhr, Treble auf 14 und Bass auf 15 Uhr.
Für dich ausgesucht
Ganz offensichtlich liefert das Pride of Texas eine gehörige Portion an Lautstärke und überfährt im wahrsten Sinne des Wortes den Eingang des Marshalls, was zu einem wunderbaren, fuzzähnlichen Sound führt, der zum Experimentieren einlädt.