So werden die Klangbeispiele der D’Angelico Excel Mini DC Tour im Test aufgezeichnet
Für die Soundfiles spiele ich die D’Angelico Excel Mini DC Tour zunächst über einen 73er Fender Bassman, der durch die Faltung eines 4×12″ Celestion PreRola Greenbacks geschickt wird. Für die verzerrten Sounds verwende ich einen Wampler Tumnus Overdrive und einen Marshall Plexi, was in den Audios auch entsprechend gekennzeichnet wird. Detailliertere Eindrücke bekommt ihr außerdem im Video zu sehen.
Nimmt man die Gitarre in die Hand, ist sofort dieses sportlich einladende Gefühl da: Der Hals ist relativ flach, kommt aber dennoch mit genügend „Fleisch“, wobei sich das Halsprofil sehr komfortabel anfühlt. Das Werks-Setting ist tadellos und bietet neben der ausgezeichneten Saitenlage auch eine astreine Oktavreinheit. Die Bünde sind einwandfrei poliert, sauber verrundet und von zwei minimalen Ausreißern in den hohen Lagen abgesehen gut abgerichtet. Clean erhält man einen sehr differenzierten und vollmundigen Ton in allen Pickup-Positionen. Klanglich wirkt das Instrument aufgrund des 14“ Korpus nicht ganz so dick, wie das beim 16“ Korpus einer ES-335 der Fall ist. Dennoch besitzt es die typischen Frequenzanteile, die man von einer Semiakustik kennt. Jazzige Töne kommen sehr überzeugend und warm, aber man merkt, dass hier noch einiges mehr an Sounds möglich ist. Die Mittelstellung liefert schön hohle Klänge, die das Instrument auch für Funk prädestinieren, wobei glasige Sounds aufgrund der Vollaktivierung aller Spulen eher schwer umzusetzen sind.
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Verzerrt bietet die D’Angelico Excel Mini DC Tour kernige Rocksounds
Wirft man nun ein Zerr-Aggregat an, wird ein sehr kerniger Sound generiert, der sich für Classic Rock und Indie bestens eignet. Hier fällt auf, dass das Instrument in der Mittelposition und am Hals erstaunlich differenziert bleibt. Dies ist auch der moderaten Pickup-Ausgangsleistung zu verdanken, die das Instrument zu einem flexiblen Workhorse macht. Das Master-Volume-Poti ermöglicht feine Abstufung des Zerrgrads und die Excel Mini erweist sich als eine äußerst dynamische Zeitgenossin. Die Pickups reagieren sehr direkt auf die Spielweise und unterschiedliche Anschlagsstärken. Auch die Tone-Potis überzeugen mit einem schönen Regelweg, und selbst in den Minimal-Settings erhält man einen charmanten Filterton. Mit höheren Gainwerten, wie hier von meinem Marshall Plexi, kann die Excel ebenfalls sehr gut umgehen und bietet eine transparente Textur. Griffige Classic Rock-Leads und Stoner- oder Indiesounds können hervorragend umgesetzt werden, aber auch singende Leads sind durch die Pickups und die tolle Bespielbarkeit ein wahres Vergnügen. Für mich persönlich punktet die Gitarre bei dezent angezerrten Sounds bis hin zu charaktervollem Medium-Gain-Riffing am stärksten. Metal-Töne oder stark polierte Hardrocksounds sind nicht ihre Kerndisziplin, aber dafür sind Korpus und Pickups auch nicht ausgelegt.