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Dangerous Music D-Box Test

Praxis

Die D-Box war nach dem Auspacken schnell verkabelt und einsatzbereit, ohne das knappe Manual auch nur eines Blickes zu würdigen. Nur die Beschriftung „Setup“ ließ mich letztlich stutzen und warf bei mir die Frage auf, ob ich nicht ein paar geheime Funktionen übersehen hätte. Dem war auch so, und ich entdeckte die additiven/ exklusiven Umschaltmöglichkeiten, die ich für sehr praktisch halte und auch schon bei der Monitor-Station von Presonus gelobt habe. Als einzige Vertreter in unserem Vergleich sorgte die D-Box wirklich für das Gefühl, etwas Hochwertiges und Professionelles in der Hand zu halten, was bei dem veranschlagten Preis aber auch durchaus erwartet werden darf. Die diffus-leuchtenden Kunststoffschalter machen zugleich einen ordentlichen und putzigen Eindruck auf mich und erinnern an die großen Schalter mit Beschriftung und Beleuchtung, wie man sie sonst nur von Edel-Equipment kennt. Sie quittieren ihre Betätigung mit dem „süßen“ Klacken der nachgeschalteten Relais, was getrost mit „sexy“ umschrieben werden kann und weit vom üblichen Plaste-Schalter „Ritsch-Rein-Knack-Raus“ entfernt ist.

Von dem eingebauten Talkback-Mikro darf man natürlich keine Wunder erwarten, dennoch konnte es mich im Vergleich so weit überzeugen, dass ich es auch nicht-tauben Musikern anbieten würde. Schade, dass kein Eingang für ein externes Mic vorgesehen ist – man sollte die D-Box also nicht im untersten Rack einbauen.

Auch die Kopfhörerverstärker liefern einen fetten und gut aufgelösten Sound, der dem Gesamterscheinungsbild in nichts nachsteht. Generell scheint es mir so, dass man sich bei Dangerous Music wirklich ernsthafte Gedanken um die Belange von Projektstudios gemacht hat und versucht, das anzubieten, was diese wirkliche benötigen. Die D-Box ist keine überfrachtete LED-Disko, die mit unnötigen Features aufwartet. Hand aufs Herz: Wer nutzt denn wirklich mehr als zwei Monitorpaare? Eben.

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Referenz-Mikro Eingebauter Talkback Vergleich 1 Vergleich 2 Vergleich 3 Vergleich 4

Die Haptik ist hervorragend, alles fühlt sich sehr wertig an, und auch unter der Haube ist alles in bester Ordnung: Was den L/R-Gleichlauf betrifft, beweist die D-Box hervorragend, was auch mit einem nicht-gerasterten Poti möglich ist. Außerdem hatte ich bei keinem anderen Controller im Vergleich das Gefühl, den Pegel so genau einstellen zu können. Gefühlte Nanomillimeter und Cents im dB-Bereich waren möglich. Gerade bei einem Regler, den man täglich hoch- und runterdreht, zahlt sich so ein Investment aus, denn günstig ist D-Box nur im Vergleich zu anderen Produkten aus dem Hause Dangerous Music.

Der Dangerous Music 2-Bus LT kostet in etwa gleich viel, ist aber “nur” ein Analog-Summierer. Als dediziertes Gerät verfügt er aber über 16 Kanäle, die individuell zwischen Mono/Stereo umgeschaltet werden können. Die D-Box kann demnach gern als Einstieg in diese Materie gesehen werden, bietet mit acht Kanälen aber auch genügend Spielraum für ernsthafte analoge Experimente. Sie lässt sich dabei später durchaus noch mit einem 2-Bus erweitern, obwohl man bei größeren Vorhaben vielleicht lieber gleich in eine umfangreichere Peripherie investieren sollte, die dann natürlich auch viel mehr bietet.

Auf die Analogsummierung werden wir in einem gesonderten Test noch detaillierter eingehen. Nur soviel sei schon jetzt verraten: Allen Unkenrufen aus dem Netz zum Trotz konnte ich bei dem Dangerous-Summierer eine dezente Färbung feststellen, die allerdings zu einem “klingt besser” tendiert, was sich in leicht zurückgenommen Höhen manifestiert, die das Signal weit weniger harsch klingen lassen. Das Ganze bewegt sich natürlich in einem sehr subtilen Rahmen und darf nicht mit der Färbung der günstigen Controller oder eines EQs verglichen werden. Bei der Analog-Summierung und der anschließender Sicherungsverwahrung, sprich digitalen Aufzeichnung, mag dies definitiv ein Plus sein, als Eigenschaft für eine neutrale Schaltzentrale wünsche ich mir dies jedoch nicht unbedingt. Aber noch einmal: Das alles ist sehr subtil und wahrscheinlich nicht einmal auf jedem Speaker zu hören. Den Link zu den High-Quality-Files gibt es hier!

Audio Samples
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Bass – unbearbeitet Bass – D-box Drums – unbearbeitet Drums – D-Box Song – unbearbeitet Song – D-Box Vocals – unbearbeitet Vocals – D-box Nylon – unbearbeitet Nylon – D-Box

Nichtsdestotrotz ist das Gesamtpaket hervorragend und auf der nicht überladenen Oberfläche sehr funktionell und bedienerfreundlich zusammengefasst. Der zusätzlich eingebaute und sehr transparent klinge Digitalwandler stellt ein weiteres Extraplus dar und erlaubt den schnellen Vergleich von zwei digitalen Quellen. Bei mir kommt das zwar nicht so oft vor, sodass ich ihn persönlich lieber gegen mehr analoge Eingänge und vielleicht auch einen unsymmetrischen Anschluss eingetauscht hätte. Aber so ist die D-Box nun mal nicht konzipiert – und das ist auch gut so.

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