PRAXIS
Ein Monitor-Controller sollte im besten Fall klanglich neutral sein, allerdings taucht in meinem ganz persönlichen Anforderungsprofil ein nicht minder wichtiger Punkt ganz oben mit auf: Haptik. Sollte man nämlich das Gerät jeden Tag in die Hand nehmen “müssen”, sollte es sich auch gut anfassen.
Um es kurz zu machen: Source fasst sich gut und wertig an, vor allem die Potis sind von wirklich hoher Qualität und “drehen gut”. Genau wie bei der D-Box, möchte man meinen, allerdings wurden hier einfachere Kunststoff-Potikappen verbaut. Die Kappen der D-Box mit ihren Gummi-Ringen und dem Alu-Feeling fand ich dagegen schon etwas repräsentativer. Das ist aber sicherlich ein Zugeständnis an den etwas geringeren Preis, den man eben machen muss. Etwas einfacher sind auch die Taster ausgefallen, welche zwar gut zu bedienen sind, für meinen Geschmack dennoch etwas größer hätten ausfallen können.
Die Farbkodierung und das diffuse, kräftige Leuchten der Taster ist hingegen wieder sehr stimmig: Entsprechend dem Aufgabenbereich leuchten sie rot für die Speaker, grün bei den analogen Ins sowie gelb bei dem AES-In und blau bei der USB-Verbindung. Das ist besonders im schummrigen Studio-Licht sehr von Vorteil. Doch kommen wir nun zum Klang:
Für die “BYPASS”-Audiobeispiele habe ich die Eingänge meines RME Fireface UFX mit Standard TRS-auf-XLR Kabel verbunden und in Standard XLR-auf-TRS Kabel gesteckt, welche wiederum mit den Ausgängen des Firefaces verbunden waren. Dadurch ist bei diesen Audiobeispielen der Einfluss der RME-Wandler, der Kabel und ihrer Steckverbindungen bereits enthalten. Anschließend habe ich Source in die geöffnete “Kabelschleife” eingesteckt, um dessen Einfluss, auch bei verschiedenen Poti-Stellungen, zu zeigen. Man beachte, dass selbst “voll aufgedreht” der Pegel um ca. -6 dB reduziert wird, was dem “default” Setting der Speaker-Outs entspricht. Wer dies nicht möchte, kann Source auch aufschrauben und zwei Jumper entfernen. Zur besseren Vergleichbarkeit, habe ich übrigens alle Files wieder normalisiert.
Am Besten ladet ihr euch die unkomprimierten Files
Weiterhin war der L/R-Gleichlauf der Potis präzise aufgelöst, und so konnte ich keine Abweichungen über den Regelbereich feststellen, welche größer als 0,5 dB waren. Ab der Mittelposition bis zum Rechtsanschlag hin war die Abweichung sogar meist nur 0,1 dB groß. Und wenn man den Source schon einmal am Fireface hängen hat, kann man ja auch gleich mal THD und Frequenzgang untersuchen. Aber auch hier: Alles tadellos.
Den Kopfhörerausgang kann ich wiederum nur subjektiv beurteilen. Für meine Kopfhörer Beyerdynamic DT-770, Shure In-Ear SE 310 und Superlux HD681 war er definitiv laut genug – und das mit ausreichend Reserve. Färbungen oder ähnliches ließen sich nicht vermelden, dennoch empfand ich den Klang in den Höhen als etwas hart, aber das kommt natürlich auch auf die Wechselwirkung mit dem Kopfhörer und den persönlichen Geschmack an.
Als verbesserungswürdig betrachte ich jedoch den Aufbau des englischen Handbuchs, was mir persönlich mit seiner merkwürdigen Unterteilung der Erklärungen in “Feature”, “Benefit”, “Operation” und “Tip” zumindest etwas befremdlich anmutet. Macht aber nichts, denn wenn man das Teil erst einmal mit seinen Optionen verstanden hat, braucht man das Handbuch sicherlich auch nicht mehr.