Im allgemeinen Kaufrausch von Becken und Snaredrums vergessen viele Drummer oft, dass gerade der Klang einer Bassdrum maßgeblich für das Klangbild des Drumsets verantwortlich ist. Man stelle sich nur mal eine Motown- oder gar Jazz-Aufnahme mit dem punchy Sound einer Rock-Bassdrum vor. Mindestens genau so wichtig wie Kesselstärke, Gratung oder Fellbestückung ist bei der Bassdrum die Auswahl des Schlägels.
Die amerikanische Firma Danmar hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt und eine ganze Reihe an unterschiedlichen Beatern entwickelt. Im heutigen bonedo Test schauen wir uns den Danmar „Wool Beater“ genauer an. Dieser schwarze Puschel sieht nicht nur auffällig aus, sondern soll der Bassdrum zu einem grundlegend anderen Klangcharakter verhelfen.
Details & Praxis
Der Kopf des Beaters ist aus einem recht harten Material hergestellt, wobei es sich aller Wahrscheinlichkeit nach um Holz handelt. Durch den dichten Überzug aus synthetischem Material und keinerlei Detailinfos des Herstellers lässt sich dies ohne mutwillige Beschädigung des Schlägels aber nicht zweifelsfrei klären. Beim Anschlagen einer Tischplatte zumindest ertönt ein sehr holziger Klang. Das angesprochene schwarze Fell ist aus einem sehr dichten, weichen Material hergestellt und umschließt den gesamten Kopf, dessen Aufschlagfläche einen Fellkontakt von etwa 3,5 Zentimetern zulässt. Der Schlägelkopf ist an einem 20 Zentimeter langen Stahlschaft montiert, der ebenfalls in schwarz gehalten ist.
Für möglichst realistische Hörbeispiele habe ich euch den Beater sowohl mit einer 20“x14“ Bassdrum mit geschlossenem Resonanzfell als auch mit einer 22“x14“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Frontfell aufgenommen. Beide Bassdrums stammen von Slingerland und sind in den Sechziger- bzw. Siebzigerjahren gefertigt worden. Als Referenz habe ich die Bassdrums zusätzlich mit einem gewöhnlichen Filz-Beater von Millenium angespielt.
Für dich ausgesucht
Durch die Verbindung aus weichem Synthetikfell und hartem Kern entwickelt Danmars „Wool Beater“ einen dunklen, dumpfen Sound, der trotzdem noch eine gewisse Wucht erzeugt. So entsteht ein weicher, attackarmer Klang, der jedoch bei lauterem Spiel nicht arm an Durchsetzungskraft ist. Selbstverständlich ist dieser Beater für lauten Rock oder gar Metal schlicht ungeeignet, aber gerade im akustischen Pop oder Jazz sorgt er für einen authentischen Sound. Vor allem bei der 20“ Bassdrum mit geschlossenem Frontfell entsteht ein runder Ton mit viel Bauch. Auch Freunde des Vintage Sounds kommen hier voll auf ihre Kosten, denn der Klangcharakter erinnert sehr an die Lammfell-Beater vergangener Zeiten. Das Spielgefühl des eher kopflastigen Beaters ist im Vergleich zu einem normalen Filz-Beater anfangs zwar noch gewöhnungsbedürftig, jedoch lässt sich der Schlägel bereits nach kurzer Zeit gut kontrollieren.