Praxis
USB-Player
… auf der Vorderseite. Er akzeptiert laut Handbuch FAT32 Medien bis 32 GB – das ist ziemlich wenig, doch auch der 64 GB Stick lief problemlos, die SSDs jedoch nicht. Als unterstützte Audio-Dateiformate werden MP3 und WMA genannt, Im Test gelang es mir auch, AAC und Wave vom USB-Stick abzuspielen. AIFF, FLAC und Ogg bleiben außen vor. Ist der Stick eingeschoben, werden bis zu vier Titel angezeigt. Die Ladezeit ist nicht sonderlich fix, geht aber in Ordnung.
Bei der Gelegenheit möchte ich auch gleich noch die Miniklinkenbuchse abfrühstücken. Smartphone anschließen, IR-100-Modus auf Aux, Sound abfeuern, fertig. Ist in Ermangelung eines Bluetooth-Moduls, was ich hier bemängeln möchte, auch sinnvoll, wenngleich man auch über WLAN-Musik, vom Smartphone spielen kann, dazu später mehr. Praktisch hier wie auch in den anderen Betriebsmodi: Die Lautstärke lässt sich direkt am Gerät per Encoder regeln und muss nicht zwangsläufig am Amp oder Mischer bedient werden – mitgedacht! Ebenfalls praktisch: Der DAP IR-100 kann mit der gleichen Wiedergabefunktion starten, die als letztes aktiv war.
Aus dem Äther
Der FM-Modus ist recht gut gelungen, man kann manuell suchen, nach dem Auto-Scan besteht die Möglichkeit, zwischen den gefundenen Sendern via FAV-Button zu springen oder die Favoritenpositionierungen abzuändern.
Netzwerkbekanntschaften
Die Einbindung ins Netzwerk kann sich mitunter bei einem Mediaplayer als recht schwierig erweisen. Nicht selten müssen umständlich per Drehrad oder Tasten die Passwörter und SSIDs eingegeben werden, dabei ließe sich dies doch weitaus komfortabler gestalten. Zum Beispiel mit WPS Secure Pass, wie beim IR-100, der so innerhalb weniger Sekunden dem Netzwerk beitrat.
Solltet ihr die Daten manuell eingeben müssen, steht euch dafür natürlich auch die vergleichsweise nervige Konfiguration via Encoder und Einzeleingabe zur Verfügung, die sich in Ermangelung eines On-Screen-Tastatur schwierig darstellt – siehe Screenshot. Alternativ biete sich natürlich auch an, ein Netzwerkkabel in die RJ-45 Buchse zu stecken, die Verbindung mit dem LAN-Netzwerk erfolgt auf dem Fuß.
Webradio und Lokale Stationen
Unter „Internet Radio“ besteht die Möglichkeit, diverse Listings nach Ländern, Genre, Top 20, Land und Empfehlungen durchzugehen, das kennt man so vom Gros der Webradioplayer. Beim IR-100 lässt sich auch gezielt suchen oder eine Http-Adresse eingeben, um diese im Gerät unter den eigenen Favoriten (hier nur 5 Speicherplätze) abzulegen, die zuletzt gehörten Sender anzuwählen und nach lokalen Stationen zu fahnden.
Was mir im Listing fehlt, sind Podcasts, das ist sehr schade. Unter „Lokale Stationen“ lässt sich die Vorgabe für ein bestimmtes Land oder eine Stadt festlegen. Das kann manuell erfolgen oder auch automatisch. Hier finden sich etliche vorprogrammierte regionale Sender, sortiert nach Bundesländern, Genre, TOP 10 etc. vorbildlich – auch die Senderlogo werden eingeblendet – und können den Favoritenlisten mit zwei Klicks hinzugefügt werden. Dort werden einem auch die Station-IDs angezeigt. Keine Lust auf deutsche Sender – kein Problem: Einstellungen, Asien, Japan und schon tönt J-Pop aus dem Radio, so man dies wünscht. Eine gute Internetverbindung vorausgesetzt. Am komfortabelsten stellt sich die Suche mit der passenden Remote App dar, auf die ich nun zu sprechen kommen möchte
Für dich ausgesucht
Air Music Remote App
Es gibt eine Remote App, die mit dem IR-100 zusammenarbeitet, namens Air Music Control. Mit diesem Programm auf dem Smartphone (Android, iOS) lässt sich der Player deutlich komfortabler bedienen als mit der Fernbedienung oder den Tasten am Gerät. Jedoch finde ich zwei Dinge nicht gut gelöst. Zum einen gibt es keinen Passwortschutz für den IR, was vielleicht privat im Studio oder Proberaum okay ist, aber wenn man mit dem Player unterwegs ist oder das Gerät in einer öffentlichen Einrichtung oder Gastronomie steht, könnte theoretisch jeder im gleichen Netzwerk mit seiner installierten App das Teil bedienen.
Ein weiterer Kritikpunkt in meinen Augen: Die App unterbricht den laufenden Abspielvorgang (z. B. USB-Player, Webradio) bei Start oder Neuaufruf und vereitelt dazu im USB-Modus oder beim Webradio weitgehend die Bedienung am Player. Das kann, muss aber nicht zwangsläufig von Vorteil sein, denn man muss den IR-100 ausschalten, um sich von der App zu lösen – das Beenden des Programms auf dem iPhone führte nicht zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Also besser entweder App oder Hardware verwenden. Sollte einem derweil auf dem mobilen Endgerät der Akku ausgehen, lädt man an der USB-Buchse des Player auf.
Die Menüführung der App hingegen gefällt, man hat deutlich mehr Einträge als auf dem MINI-Display am Player, kann mit der Tastatur Sucheingaben vornehmen etc. Dazu ein paar Screenshots. Via App lässt sich zudem auch drahtlos Musik aus der iTunes-Library an den Player schicken. Allerdings ist das Zusammenspiel mit USB nicht vollends geglückt und wie bereits erwähnt der Player nicht mehr „Herr über die Tracks“. Hier würde ich mir wünschen, es ließen sich bestimmte Nutzungsparameter am IR-100 Gerät festlegen (Priorität, Passwort etc.)
UPNP
Schließlich ging es noch darum, einen Medien-PC einzubinden: Der Test mit dem UPnP/DLNA-Medienserver lief ebenfalls erfolgreich ab und es ließen sich zum Beispiel die Bibliotheken des Windows Mediaplayer auf einem Test-Rechner browsen sowie Tracks und Playlisten abspielen. Auch hier kann über die App komfortabel auf den Rechner zugegriffen werden oder eben vom Gerät aus. Schwierig wird’s nur, wenn die WLAN-Verbindung abreißt, das macht den Geräten zu schaffen.
Alles eine Frage der Einstellung
Das Menü bietet diverse Sprachoptionen und verfügt über einige Goodies, wie Playlisten, EQ-Presets (Normal, Flat, Jazz, Pop, News, Klassik, Soundtrack, Rock) Sleep-Timer, Clock-Funktion, Finanz- und Wetterdienst – so hat der FOH oder DJ im Funk- und LAN-Netz nicht nur die Wetterlage, sondern auch DAX, DOW, NIKKEI und Co stets im Blick. Auch ein Wecker, Timer, Dimmer, Zwischenspeicher, Display-Timeout und diverse andere Parameter lassen sich hier finden.