2017 stellte Darkglass mit dem Alpha·Omega einen neuen Preamp vor, der sich deutlich von den älteren Preamp-Pedalen aus dem Portfolio der finnischen Effektschmiede unterschied. In Zusammenarbeit mit Jon Stockman, seines Zeichens Bassist der australischen Prog-Rock-Band Karnivool, entwickelte Darkglass-Chef Doug Castro für den Alpha·Omega nämlich zwei komplett neue, sehr unterschiedlich klingende Overdrive-Schaltungen, die sich mit einem Regler stufenlos mischen lassen. Viele Tiefftöner waren auf Anhieb von den neuen Overdrive-Sounds und der riesigen Klangflexibilität des Preamps begeistert, und der Wunsch nach einem leistungsstarken Alpha·Omega-Topteil wurde in der Szene immer lauter. Das Warten hatte rund zwei Jahre später ein Ende, denn 2019 brachte Darkglass, zeitgleich mit der zweiten Generation des erfolgreichen Microtubes 900, endlich den lang ersehnten Alpha·Omega 900 Bass-Amp auf dem Markt. Der neue Darkglass-Spross featured natürlich den beliebten Alpha·Omega-Preamp und hat, genau wie der Microtubes 900 v2, eine 900 Watt starke Class-D-Endstufe von Icepower an Bord. Was der Alpha·Omega 900 sonst noch zu bieten hat und ob er soundmäßig überzeugen kann, wollen wir in diesem Test herausfinden.
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Das Darkglass-Erlebnis beginnt bereits beim Auspacken, denn die finnische Amp- und Effektschmiede liefert ihre Produkte in sehr stylischen und hochwertigen Verpackungen aus. Im mattschwarzen Karton finden wir neben dem Amp den sogenannten “Intelligent Footswitch”, ein Netzkabel, ein USB-Kabel und ein Tütchen, in dem sich die knappe Bedienungsanleitung, ein Plektrum sowie ein Sticker befinden.
Der Hauptdarsteller ist natürlich der Amp – und der macht schon rein optisch wirklich Eindruck! Durch die matte Oberfläche in einem schicken Graublau wirkt der neueste Darkglass-Sprössling noch eine Spur edler als der ältere Microtubes 900 – das Design des Alpha·Omega 900 kann ich wirklich nur als gelungen bezeichnen!
Die grundsätzliche Bauform hat Darkglass vom Microtubes 900 übernommen. Auch der Alpha·Omega 900 besitzt dementsprechend die Abmessungen von 26,7 x 7 x 25,5 cm und wiegt gerade mal 2,9 kg. Die Klangzentrale des edlen Darkglass-Tops bildet die bereits von den Alpha·Omega-Pedalen bekannte Overdrive-Schaltung, die zwei komplett verschiedene und beliebig mischbare Sounds bietet. Das Mischverhältnis wird ganz einfach mit dem MOD-Regler eingestellt – auf der Alpha-Seite des Reglerweges sitzen moderne Overdrive-Sounds mit leichtem Scoop-Charakter, und blendet man auf die Omega-Seite, wird der Sound zunehmend mittenbetonter und rauer.
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Der Preamp bietet außerdem zwei EQ-Presets, die mit kleinen Tastern aktiviert werden können. Hinter dem Growl-Taster verbirgt sich ein Shelving-Bass-Boost für mehr Sättigung und fettere Sounds, und der Bite-Taster boostet die Hochmitten bei 2,8 kHz, falls mehr Definition gefragt ist. Der Alpha·Omega-Preamp stellt außerdem einen Drive-Regler, einen Level-Regler und einen Blend-Regler zur Verfügung. Die Funktionen kennen wir ja bereits von den unzähligen Pedalen der Company: mit dem Drive-Regler wird der Zerrgrad eingestellt, der Level-Regler bestimmt die Lautstärke des verzerrten Signals, und mit dem Blend-Regler kann der Overdrive-Sound mit dem cleanen Amp-Sound gemischt werden. Die Regler “Comp” und Gain” machen das Reglerfeld komplett – klar, mit dem Gain-Regler wird die Stärke des Input-Signals angepasst und hinter dem Comp-Regler sitzt ein hochwertiger One-Knob-Kompressor.
Ganz links auf der Front finden wir die Inputklinke für den Bass, den Passive/Active-Taster zur Anpassung der Empfindlichkeit an passive und aktive Bässe, und schließlich den Distortion-Taster, mit dem die Overdrive-Schaltung des Amps aus- oder eingeschaltet wird. Zur weiteren Anpassung des Sounds bietet der Alpha·Omega 900 darüber hinaus einen flexiblen Sechsband-Equalizer, der auf der rechten Seite der Front parkt. Den Abschluss auf der Front bilden der obligatorische Master-Regler für die Endlautstärke und ein Mute-Taster, mit dem alle Ausgänge stummgeschaltet werden können.
In Sachen Konnektivität ist der Alpha·Omega 900 offensichtlich auf der Höhe der Zeit, denn die Rückseite ist vollgepackt mit Anschlüssen und Features. Zur Verbindung mit den Boxen stehen zwei Speakon-Buchsen zur Verfügung, mit einem Taster kann die Mindestimpedanz des Amps von 4 Ohm auf 2 Ohm reduziert werden. Auch die DI-Out-Sektion kommt im Doppelpack, der Alpha·Omega 900 bietet nämlich gleich zwei symmetrische XLR-Buchsen zur Weiterleitung des Signals: Die Pre-DI-Buchse schickt das cleane Signal raus, und mit dem Post-DI-Ausgang kann der Sound mit allen Einstellungen (Gain, Distortion, EQ, Master usw.) zu einem Mischpult oder zum Audio-Interface weitergeleitet werden.
Ein Groundlift-Schalter für die symmetrischen Ausgänge ist natürlich auch an Bord. Sehr willkommen ist zudem die Möglichkeit, einen der DI-Ausgänge und den Kopfhörerausgang mit einer Boxensimulation zu belegen, damit der Sound bei Gigs ohne Boxen oder beim Üben mit Kopfhörer nicht so trocken und direkt klingt.
Es stehen zudem drei Speicherplätze für Impulsantworten zur Verfügung, die mit dem Cab-Switch-Selector angewählt werden können. Ab Werk sind alle drei Plätze mit Impulsantworten von Darkglass belegt, via Darkglass-Suite (Software-Anbindung) können die Speicherplätze aber auch mit eigenen Impulsantworten bestückt werden.
Damit ist aber noch lange nicht Schluss, denn Darkglass hat dem neuen Alpha·Omega 900 auch einen Kopfhörerausgang (inklusive gesondertem Laustärkeregler) und eine Aux-In-Minklinke zum Anschluss externer Audioquellen spendiert. Das schicke kompakt-Top kann also auch in den eigenen vier Wänden bequem für stille Übe-Sessions eingesetzt werden – ein Feature, das meiner Meinung nach jedes kompakte Bass-Top bieten sollte!
Mit an Bord ist zudem eine Midi-Buchse für den Anschluss eines Midi-Controllers, mit dem beispielsweise der Drive-Kanal aktiviert werden kann. Andere Midi-Funktionen lassen sich darüber hinaus mithilfe der Darkglass-Software programmieren. Hierfür ist logischerweise eine Verbindung mit dem Computer nötig, die mithilfe der Mini-USB-Buchse auf der Rückseite des Amps und einem geeigneten Kabel hergestellt werden kann.
Damit wären wir mit den Features fast schon durch, es bleiben noch drei Anschussmöglichkeiten in Form von herkömmlichen Klinkenbuchsen. Zwei davon sind für den Effektweg (Send und Return) reserviert, und an die dritte wird der mitgelieferte Darkglass-Fußschalter angeschlossen. Der sogenannte “Intelligent Footswitch” erlaubt das Ein- und Ausschalten der Overdrive-Schaltung und die Stummschaltung aller Ausgänge per Fernbedienung.